Sonntag, 26. Oktober 2008

Gone Sailing


Jetzt sind Lobsterferien. Den einen oder anderen sporadischen Bericht sollte es aber zwischendurch geben.

VIRGIN MONEY hat den Rekordversuch nach dem Wipe-Out abgebrochen, Boris und Felix auf BELUGA RACER sind nach wie vor auf Position 1, und DELTA LLOYD schlägt sich ganz gut. Es können also alle scheinbar ganz gut selbst auf sich aufpassen...

Das Foto von ABN AMRO ONE beim Start in Kapstadt 2005 hat Oskar Kihlborg/Volvo Oecean Race aufgenommen. Das selbe Bild sollte es bald von DELTA LLOYD geben.

Freitag, 24. Oktober 2008

TELEFONICA BLACK - schwarze Separatisten derzeit auf Platz 1


No risk, no fun. TELEFONICA BLACK ist ein recht hohes Risiko gefahren, als sie bei den Azoren den Ausbruch nach Westen wagte (Lobster One vom 16. Oktober 2008: schwarze Separatisten). Das Unverständnis über den Schlag weg vom Feld war groß.
Jetzt ist "TeBlack" zur Zeit sogar erste, nur ein paar Handbreit vor GREEN DRAGON und Co. Das kann sich schnell wieder ändern, und die Position gilt in Bezug auf Kapstadt, wohin zur Zeit keiner den Kurs absteckt, bevor er nicht in der Westwinddrift angekommen ist. So doof war der Ausbruch nach Westen also nicht. TELEFONICA BLACK hat Chancen, auf die Liste der coolen Boote zu kommen. Der richtig coolen. Wie DELTA LLOYD.


Das Foto von TELEFONICA BLACK beim passieren der Marke bei Fernando de Noronha schoss Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race, das Archivfoto unten Dave Kneale/Volvo Ocean Race.

BELUGA RACER - Auf der Suche nach dem SE Passat

Der neuste Bericht von Boris und Felix beim Portimao Global Ocean Race:

Oktober 24, 2008

Während der Dax runter bricht, treiben wir rückwärts.

(von Boris) Einige Tage haben wir nichts von uns hören lassen. Bitte entschuldigt. Unser knappes Zeitpensum war mit der Vorbereitung des Videos aufgebraucht. Jetzt ist der Prozess aber eingeübt und so können wir den Output erhöhen. Zunächst hatten wir Probleme mit dem “capturen” des HDV Materials. Einer der Punkte, der dem Kürzungsrotstift während der knappen Vorbereitung zum Opfer gefallen war. Ich verstehe nun, warum auf Volvobooten Vollzeitvideoleute mitfahren und auf Vendeeschiffen Formel1 artige vollautomatisierte Videoinstallationen mit von Land fernsteuerbarem Schneideplatz eingebaut werden.

Nicht, dass wir hier falsch verstanden werden. Was uns 24 h am Tag umtreibt, ist die Suche nach dem SE Passat. Wir betrachten Quicksat Bilder, um uns ein Bild der Wetterlage zu machen. Diese werden von Noaa Satelliten aufgenommen und analysieren per Infrarot anhand des Kräuselns der Wasseroberfläche die Windfelder auf den Ozeanen.

Viel Vorhersagen kann man in dieser äquatornahen Kalmenzone (der ITC) allerdings nicht. Die Prämisse lautet, so schnell wie möglich nach Süden zu kommen. Dazu halten wir nach dunklen Wolken Ausschau und versuchen ihre Westseite zu treffen. Zwischendurch schläft der Wind komplett ein. Dann krachen die Segel im chaotischen Schwell nervenaufreibend hin und her. Der Schwell scheint von beiden Passaten, dem NE und SE Passat, also von Norden und Süden in diese Zwischenzone reinzulaufen und verursacht diese chaotische, recht hohe See.

Gestern Mittag haben wir so eine Flaute genutzt (wir trieben langsam rückwärts), um unsere gebrochene Großsegellatte auszuwechseln. Gar kein so leichtes Unterfangen bei dem besagten Schwell. Man muss den Großbaum festzurren und sich gut festhalten, um auf dem nun ohne die “Stützsegel” unkontrolliert schlingernden Schiff keinen Abgang zu machen.

Anstrengend für die Nerven. Die Stimmung bleibt aber gut und wir vermuten alle halbe Stunde nach der nächsten Wolke den SE-Passat. Die Franzosen nennen dieses Gebiet “Pot au Noir”. Und tatsächlich es verfinstert sich gestern Abend angesichts riesiger, schwarzer Gewitterwolken. Wir setzten sofort den Spi in Erwartung der Gewitterböen, die uns bitte mit 20 Knoten Speed aus dieser klimatischen Waschküche treiben sollen.

Und tatsächlich, die Wolke “trägt” uns 3 Stunden mit 10 Knoten in die richtige Richtung. Unser Vorsprung gegenüber Philippe wächst sogleich von 90 auf 120 Sm an. Preis der Aktion ist das Risiko, im nunmehr Stockdunklen in unkontrollierbare Gewitterböen zu gelangen. Wir sind beide mit Rettungsweste, Stirnlampen und unseren Kappmessern an der Hüfte bewaffnet, bereit, um uns jederzeit aus drohendem Schlamassel zu befreien. Doch wir sind schneller als die Wolke. Das Schwarz löst sich in Dauersturzregen auf.
Felix hat die dankbare Aufgabe, bis zum Morgengrauen die Wache zu übernehmen und gänzlich durchzuweichen.

Noch einen halben Tag geben wir Rasmus, dann werden unsere Forderungen nach stetem SE Passat aus der richtigen Richtung vehementer und wir verweigern oder vergrößern dann die Opfergaben an Rasmus. Jedenfalls kann er sich auf etwas gefasst machen.

Freunde emailen uns gelegentlich Finanznachrichten von ihrem Bloomberg-Terminal. Durchaus zu vergleichen: Die ITC ist für den Segler so quälend wie für den Banker die Ungewissheiten einer heraufziehenden Krise.

Während der Dax runter bricht, treiben wir rückwärts.
Liebe Grüße von 3 Grad 50 Min Nord

Mehr auf www.beluga-racer.com.

VIRGIN MONEY - the Speedboat

8 Beaufort, 20-Meter-Wellen, Speed bis 30kn.

Bisherige Opfer: eine Rettungsinsel, ein Gennaker, das Groß (wird repariert). Sonnenschuss mit einem 100-Fuß-Marschflugkörper. Aua...


Mehr auf http://uk.virginmoney.com/challenge/

BELUGA RACER - Video zur ersten Woche auf See

Die Protagonisten sprechen selbst:



Mehr auf www.beluga-racer.com.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Volvo Ocean Race - GREEN DRAGON passiert als erste Fernando de Noronha

Heute um 12:24 GMT passierte Ian Walker mit seiner GREEN DRAGON das Gate vor der brasilianischen Inselgruppe Fernando de Noronha, kassierte 4 Punkte für die Gesamtwertung und wird jetzt vom Rest des Feldes, allen voran ERICSSON 4 und PUMA, nach Kapstadt gescheucht.

Nachdem das Feld weit westlich gefahren ist, um die Kalmen zu durchqueren (oder eben gerade nicht, was DELTA LLOYD und TEAM RUSSIA schmerzlich zu spüren bekommen), muss das Spitzenfeld nun sogar ein Stück aufkreuzen, um das Tor vor der Insel zu erwischen.

Quelle: www.volvooceanrace.org

Der Dank für das Foto von GREEN DRAGON vor dem Morro do Pico geht an Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race.

VIRGIN MONEY auf Rekordjagd über den Atlantik

Sir Richard Branson ist mit VIRGIN MONEY (ex SPEEDBOAT) zum Transatlantikrekord aufgebrochen. Die Hintergründe verrät Lobster One vom 5. September 2008. Jetzt folgen die optischen Eindrücke:

So sieht die Kiste im Virgin Money-Dress aus:



Nach den ersten 10 Stunden des Rekordversuchs.



Noch mehr Gas:



Updates gibt es auf http://uk.virginmoney.com/challenge/

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Volvo Ocean Race, Rolex Middlesea Race - Allgemeines Topfschlagen

Die Volvo Ocean Race-Flotte durfte diese phantastischen Wolkenformationen über bleischwerem Wasser genießen. Ein fraglicher Genuß. Erst schob sich die Flotte zusammen, jetzt wird sie wie mit einem Spachtel von West nach Ost quer verteilt. Je weiter die Boote im Osten sind, desto schneller bleiben sie im Öl kleben, die anderen fahren langsam wieder los. GREEN DRAGON profitiert am meisten, DELTA LLOYD verliert Stunde um Stunde mehr Meilen auf den Vorletzten...

Beim Rolex Middle Sea Race war auch kein schnelles Vorankommen möglich.

Nach geschicktem Taktieren schob sich dann ALEGRE nach 03:19:20:16 über die Zielline, MONEYPENNY folgte nach 03:19:55:52. Berechnet sind das nach IRC 05:19:00:57 gegen 05:19:22:03. Das sind schlappe 21 Minuten und 06 Sekunden nach 607 Meilen Strecke bei zwei hochprofessionell gesegelten Schiffen, das spricht für ein ausgewogenens Rating.

Auf DELTA LLOYD wurde eine Saling repariert, "Betty" ist soweit wieder in Schuss, aber weit hinten. Die Wettervorhersagen der "größten Doldrums aller Zeiten" sind ungenau, was aber kaum ein Grund für die Platzierung sein kann, denn andere haben sich ja ganz gut durchgeschlagen. Einmal auf der falschen Seite des Feldes kann man wenig tun, ohne dabei noch mehr zu verlieren.
Es sind noch 3600 Meilen bis nach Kapstadt, und gezeitet wird im Ziel.

Quellen: www.volvooceanrace.org, www.rolexmiddlesearace.com

An Bord von TEAM RUSSIA fotografierte Mark Covell/Team Russia/Volvo Ocean Race.

ALEGRE beim Zieleinlauf des Rolex Middlesea Race 2008 in Marsamxett Harbour fotografierte Rolex/Kurt Arrigo.

Dienstag, 21. Oktober 2008

BELUGA RACER - Film vom 7ten Tag

Boris und Felix fegen in perfekten Bedingungen über den Atlantik und führen die Class 40-Wertung im Portimao Global Ocean Race an. Hier der erste Film von Bord:



Mehr auf www.beluga-racer.com.

Montag, 20. Oktober 2008

Fastnet Website online - First Come First Served

Seit einigen Minuten ist die Mini Website für das Rolex Fastnet Race 2009 online.

Die Meldungen sind auf 300 begrenzt. Eine Meldung gilt erst dann abgegeben, wenn alle Unterlagen, einschließlich der Crew Qualification etc. eingereicht worden sind. Vorher geht nix.

Also: Read the Fu**ing Manual!

Im Originaltext heißt das:

TO BE ALLOCATED A PLACE IN THE RACE A YACHT SHALL SUPPLY:
  • 1. A proposal to satisfy the experience qualification requirement which has been accepted by the RORC in writing; see Appendix A for details.
    See http://www.rorc.org/content/view/387/336/ for the 2009 RORC Race Programme.
  • 2. Evidence of their crew having satisfied, or a proposal acceptable to the RORC to satisfy, the training requirements; see Appendix D for details
  • 3. A current rating or class certificate as appropriate. The certificate shall detail STIX & AVS or SSSN as appropriate to the required level; see Appendix B for details.
  • 4. A Hull Construction Certificate in accordance with ISAF Offshore Special Regulation 3.03
Also gebt Euch Mühe, ein gültiges Ticket für das Fastnet 30 Jahre nach 1979 zu lösen.

Foto: Rolex/Daniel Forster

Sonntag, 19. Oktober 2008

Rolex Middlesea Race - ALEGRE vorn, BANK VON BREMEN mit am Start

Der Offshore-Klassiker des Mittelmeeres hat in diesem Jahr flaue Winde zu bieten, vielleicht als himmlischen Ausgleich für das Starkwindspektakel des letzten Jahres. Mit von der Partie in der Abteilung GBS (Große Böse Spielzeuge) sind:

ALEGRE (Mills 68 Mini-Maxi, Andreas Soriano, GBR, IRC TCC 1.522),
MONEYPENNY (STP65, Jim Swartz, USA, IRC TCC 1.516),
ROSEBUD/TEAM DYT (STP65, Roger Sturgeon, USA, IRC TCC 1.516) und
WHISPER (Reichel/Pugh 78 Mini-Maxi, Michael Cotter, IRL, IRC TCC 1.413).

In dieser Reihenfolge führen die vier mehr oder weniger das Feld an. Eher weniger, denn dazwischen, auf gesegelter Position 3 vor WHISPER, zeigt die TP52 RAN (Reichel/Pugh, Tim Powell, GBR, IRC TCC 1.393) den Großen, was Tango ist. Die Briten haben ihre TP52 geschickt um die Flautenlöcher gesteuert und hängen den drei Booten an der Spitze hart im Nacken, ihrerseits von dem irischen Mini-Maxi gejagt.

Mit von der Partie ist in diesem Jahr auch die BANK VON BREMEN (Judel/Vrolijk 53, Dr. Jochen Orgelmann, GER, IRC TCC 1.284) der Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen", die gerade die Strasse von Messina hinter sich gelassen hat. Sönke Stein segelt wieder seine KERISMA BOV (Ker 11.3, MLT/GER, IRC TCC 1.154) und Rudolf Rieder ist mit der First 47.7 HEADSTART.AT (AUT, IRC TCC 1.137, gern geschehen) am Start.

Auch gern gesehen ist LEE OVERLAY PARTNERS (Cookson 50, Adrain Lee, IRL, 1.336), die ehemalige CHIEFTAIN von Ger O'Rourke, der zur Zeit seine VOR70 DELTA LLOYD auf Platz 6, nur 33 Meilen hinter der derzeit erstplatzierten GREEN DRAGON, auf die südamerikanische Seite des Atlantiks hinüberfährt.

Der Dank für das Foto geht an ROLEX/Kurt Arrigo.

BELUGA RACER - Im Dunst

Boris Herrmann und Felix Oehme sind zur Zeit auf Platz 1 im Ranking der Class 40 beim Portimao Global Ocean Race.Hier der neuste Bericht von Bord:

Oktober 19, 2008

Wir brettern durch eine graue, diesige, rauhe, aber warme Welt mit nicht nachlassen wollenden Winden. Wir haben einen kleinen Sturmspi und unser gerefftes Großsegel gesetzt, steuern permanent von Hand, da die See aufgewühlt ist wie in der Außenelbe bei ablaufendem Wasser und Nordwest 6-7. Die See sieht aus, als stünden hier Wind und Strömung gegeneinander, das kann aber eigentlich nicht sein. Jedenfalls sind die Wellen kurz und steil und ruppig. Daher boxen wir ständig in die Welle vor uns, beschleunigen dann wieder wie ein Laster ohne Bremsen, der einen Berg runterpoltert.

Überrascht kann man da sein. Vor allem über diesen Dunst. Ich erinnere mich, dass es beim Minitransat vor 7 Jahren auch so war. Bald werden wir halsen und Kurs auf die Kap Verden absetzen. Der genaue Zeitpunkt der Halse ist ein Geheimnis, basiert jedesmal zu 90 % auf Intuition.

Mehr auf www.beluga-racer.com

Freitag, 17. Oktober 2008

BELUGA RACER - Wieder in Führung

Nach den Volvos hangelt sich nun die Flotte des Portimao Global Ocean Race an der Küste Afrikas entlang, auf der Suche nach dem Sprungbrett hinaus auf den Atlantik. Hier ist Boris Herrmanns neuester Bericht:

Oktober 17, 2008

(von Boris). 60 SM vor der Küste Marokkos liefern wir uns ein Matchrace mit Philippe und José. Der Kontinentalschelf sorgt für raue See, der Wind hat aufgefrischt, der Himmel hat sich braungrau zugezogen (Saharasand?). Wir sitzen im Überlebensanzug abwechselnd an der Pinne und steuern das Boot unter Spinnaker über die Wellen. Der Autopilot ist langsamer bei diesen Bedingungen, und da er die steilen Wellen nicht rechtzeitig sehen kann, laufen wir mit ihm zu oft aus dem Ruder. Also keinen gemütlichen Schlaf für uns in dieser Nacht, sondern voller Einsatz.
Ich bin froh, dass sich unsere doch sehr verschiedene Route durch die Kanaren bewährt hat und wir uns nun wieder mit Philippe matchen können. Bin gespannt, ob wir Afrika noch werden sehen können. Ansonsten sehen wir vielleicht in zwei Tagen hohes portugiesisches Land aus dem Dunst ragen - die Kap Verden.
Schönen Vormittag!

Mehr auf www.beluga-racer.com

Donnerstag, 16. Oktober 2008

AMBUSH - VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race

Kaum ist die China Coast Regatta vorbei, ambushed AMBUSH Vietnam. Die 656-Meilen-Regatta startet in Hong Kong und endet in Nah Trang, an der südöstlichen Küste Vietnams.
Bekannt als "Downhill"-Regatta dürfte der Ritt AMBUSH gute Karten bieten. Das Foto der Mills IRC 41 läßt viel Spaß im Surf erahnen.

Insgesamt sind 10 Boote unterwegs, von zwei TP 52 bis hin zu einer modifizierten X-99.

Mehr auf der Event-Seite des RHKYC.

Der Dank für das Foto von AMBUSH geht an Barry Hayes.

Volvo Ocean Race - schwarze Separatisten

GREEN DRAGON ist wieder auf dem Radar aufgetaucht und hat getan, was die meisten vermutet haben: sie sind beim Feld geblieben. Warum sie für ihre Teneriffa-Sightseeingtour keine Zuschauer wollten, gibt reichlich Anlass für Spekulationen. Die einen sagen, dass es einfach zu früh und zum falschen Zeitpunkt war, hauptsächlich, weil der Zug recht offensichtlich war (gewesen sein soll...). Das spannenste Gerücht ist, dass sie Reparatauren durchführen mussten und daher unbemerkt vom erwarteten Kurs abweichen wollten. (Das hört sich nicht besonders schlau an). Wie auch immer, es war spannend zu sehen, wie das Stealth-Spiel funktioniert. PUMA setzte sich derweil von den ERICSSONs ab und ist Erste.

So viel zum offiziellen Bla Bla. Was wirklich spannend ist: TELEFONICA BLACK ist inzwischen letzte und am weitesten westlich, DELTA LLOYD klammert das Feld von der Ostseite her ein. Während GREEN DRAGON den (erwarteten) Zug zu Feld gemacht hat, suchte TELEFONICA BLACK das Heil in einer alternativen Taktik. Match Racing um die Welt ist ja auch keine wirklich schlaue Idee.

Der kürzeste Weg über den Atlantik und den Äquator ist eigentlich nie der direkte, und wirft man dem Navigator von TELEFONICA BLACK mal vor, dass er weiß, was er tut, dann könnte er sich für den Stich durch die Kalmen vorbereiten, um dort alle Match Racer dann am Stück gepflegt abzuhängen. Dann zählt es nichts, dass sie derzeit am meisten vom Kurs abweichen und dafür beim DTF bis Fernando de Noronha als letzter gezählt werden. No risk, no fun? Eigentlich ist der Kalmengürtel im Osten am schmalsten, aber die ITCZ-Karten sagen, dass die Furt durchs Nichts zur Zeit weiter westlich liegt. Mal sehen, ob das funktioniert. Mit Sicherheit wird TELEFONICA BLACK in der nächsten Bordemail nicht verraten, ob das ihr Gedankenspiel ist.

Derweil macht DELTA LLOYD sich vor der afrikanischen Küste richtig gut. Hoffentlich kommt bald mal etwas Geballer (unwahrscheinlich auf dem Weg durchs Hoch...), damit wir sehen, ob die alte ABN AMRO ONE tatsächlich schneller surft als die VORs der zweiten Generation, wie gemunkelt wird.

Foto: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

Mittwoch, 15. Oktober 2008

BELUGA RACER - Der Anfang ist nie ganz leicht

Hier der neuste Bericht von Boris und Felix von Bord der BELUGA RACER beim Portimao Global Ocean Race, ungekürzt und unkommentiert:

(Von Boris) Ein ozeanisches, walisches Blau liegt hinter, vor und rechts von uns, gesprenkelt mit Schaum. An Backbord-Voraus glitzert das Meer im Sonnenschein. Es sind 30 Grad im Boot. Passatwolken ziehen mit uns gen Kanarische Inseln. Der Vorstartstress steckt mir noch in den Knochen. Ich bin noch nicht ganz im Rennen angekommen. Es will mir noch nicht so recht einleuchten, dass wir erst nach Recife segeln, um dann den Atlantik abermals zu überqueren, um nach Kapstadt zu gelangen. Die Wettfahrtregeln schreiben vor, dass wir ein Gate 100 SM östlich von Recife passieren, damit keiner auf die Idee kommt, gegen die vorherrschende Windrichtung den direkten Weg von hier an Afrika herunterzukreuzen.
Ich kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, was 40 Tage bedeuten werden. Uns wird nicht langweilig - das steht fest. Es gibt ständig eine Menge Arbeit: kleine Reparaturen, Wartungsarbeiten, Verbesserungen, spleißen, kochen, aufräumen, schlafen, steuern, trimmen und vor allem navigieren. Außerdem müssen wir natürlich die Energie- und sonstigen Vorräte im Blick behalten und Tabellen führen, Solarpaneele ausrichten und nicht zuletzt schreiben und filmen.
Dennoch ist mir immer noch mulmig wie bei jedem großen Rennen in der ersten Woche. Diese endlose Weite, diese Abhängigkeit von begrenzten Vorräten und moderner Technik, der permanente Druck, schneller segeln zu wollen - all das strengt mich am Anfang immer besonders an bis ich mich dran gewöhnt habe. Dumpf hallen im Hinterkopf die Worte eines Segelfreundes nach: “Ich werde Dich zwischendurch bedauern.” Wie hat er das nur gemeint? Im Süden geht die Skisaison los, die Leute vergnügen sich nach der Arbeit, man isst bei Kerzenlicht und Weißwein mit seinen Liebsten, kann sich ständig vom Rauschen der Nachrichten und Medien berieseln lassen und Nachts einfach das Licht ausknipsen und alles abschalten. Na, ich bin sicher, wir werden noch rausfinden, warum wir wieder hier sind und warum für so eine lange Reise.
Hoffentlich können wir Philippe (Cabo de Hornos) etwas abschütteln. Sobald wir in eine Wetterlage kommen, wo es klar geradeaus geht und wir dabei auch noch in Führung liegen, wird es sicher entspannter. Momentan gilt es, permanent auf der Lauer nach Winddrehern zu liegen. Schließlich kreuzen wir hier vor dem Wind. Schon 5 Grad können dabei einen großen Gewinn oder Verlust verursachen. Philippe ist etwa 10 SM hinter uns. Das ist schon mal klasse. Es ist mir sehr wichtig. Es ist eigentlich das Wichtigste im Moment.
Dann kann ich an dieser Stelle schon mal unseren neuen Reisebegleiter Alphonso vorstellen. Er genießt die Reise, ohne sich allzu große Gedanke zu machen und findet überall gemütliche Stellen zum Schlafen. Außerdem hält er manchmal eine Schot fest (siehe Photo).

Das
Bild von Alphonso, dem dritten Mann an Bord, schoß Boris Herrmann selbst.

Der russische Widder, sein Stiefel, DELTA LLOYD auf dem Weg nach vorn und GREEN DRAGON im Stealth-Modus

Bervor es Schelte für dumme Wortspiele gibt, noch schnell eins nachkarten: was ist RAM BOOT denn sonst? Hochfahren des Speichers?

TEAM RUSSIA hat Federn lassen müssen. Zerpflückte Segel waren das eine, aber noch vor Gibraltar gaben die Schutzmanschetten am Hydraulikstempel des Kiels auf (RAM BOOT, der "Stempelstiefel", wem das besser gefällt, jedenfalls das, was den Unterschied zwischen Ozean unterm Schiff und Ozean im Schiff macht, wenn man sich schon ein großes Loch im Boden leistet, durch das man den Kiel schwenken kann). Selbige waren defekt, das Boot nahm einiges an Wasser durch die Kielbox, und Nick Bubb zerschnitt einige der Crew Bags und bastelte daraus neue Manschetten. Jetzt kann TEAM RUSSIA mit Skipper Andreas Hanakamp sich wieder darauf konzentrieren, sich nicht von TELEFONICA BLUE einholen zu lassen, die ihren Hafenstop wettmachen will.

Die Spitzenposition wechselt nach wir vor in dem bislang sehr engen Feld. Die Boote sind bald vier Tage auf See und heute scheint der erst Tag zu sein, an dem sie sich mal aus den Augen verlieren könnten, nachdem die Spitze des Feldes ein Matchrace auf den Atlantik hinaus ausgetragen hat. Nur PUMA und TELEFONICA BLACK fahren noch nebeneinander her.

Gewinner der Nacht ist DELTA LLOYD. Ger O'Rourke halste als erster Richtung der Küste von Marokko (jetzt keine dummen Sprüche über die holländischen Crewmitglieder und das Dope auf dem Wochenmarkt von Marrakesch), um dort etwas Wind zu tanken. Die anderen folgten, aber DELTA LLOYD war früher da. Die nächste Entscheidung galt den Kanaren. Lieber mehr Druck auf der Ostseite der Inseln, oder lieber einen besseren Winkel zum Wegpunkt Fernando de Noronha und den früheren Dreher auf der Westseite? "Druck" liegt wohl eher im irischen Gemüt O'Rourkes, und damit ist er im Osten auf Platz 4 vorgefahren und jetzt im Kielwasser von PUMA und ERICSSON 4, die ebenfalls de Ostseite gewählt haben und 44 Meilem weiter vorn die Spitze bilden.

GRENN DRAGON hat (ganz unirisch?) die Time-Out-Karte gezogen und sich für 12 Stunden in den Stealth-Modus verzogen, wo sie jetzt taktieren können, ohne das wir oder die Konkurrenz es mitbekommen. Aus dem Tracking ausgestiegen sind sie NNW-lich von Fuerteventura.
Hiermit ist das offizielle Ratespiel eröffnet, welche Route sie wohl wählen. Segeln sie durch die Inseln, zwischen Teneriffa und Gran Canaria, um dem Spitzenfeld in die Parade zu fahren? Oder brechen Sie nach Westen aus, um sich an der schmalsten Stelle der Intertropischen Konvergenzzone durch die Kalmen zu mogeln? Weg vom Feld?

Was das Foto von GREEN DRAGON und dem Mann mit dem Reishut soll? Hier die wahre Geschichte über den Stealth-Modus.

Race Tracker und vieles mehr auf www.volvooceanrace.org.

Der Dank für das Foto von TEAM RUSSIA'S Kielreparatur geht an Mark Covell/Team Russia/Volvo Ocean Race.
Das Stealth-Foto von GREEN DRAGON schoss Guy Nowell/Green Team.
Quellen: www.teamrussia.org, www.volvooceanrace.org

Dienstag, 14. Oktober 2008

China Coast AMBUSHed

1, 1, 1, 3, 1, 1, 3.

Das ist nicht der daVinci Code, sondern die Platzierungen der Mills IRC 41 AMBUSH von Drew Taylor und Joachim Isler bei der China Coast Race Week des Royal Hong Kong Yacht Club. Hier die Ergebnisse und andere Infos auf der RHKYC-Site.

Dave Ullman (Ullman Sails) kümmerte sich persönlich um die Segel an Bord und die Taktik, Mark Mills (der Konstrukteur) sah zu, dass aus dem Boot alles rausgeholt wird. Das mußte ja was werden.

AMBUSH ist Dauergast auf Lobster One von dem Augenblick an, als sie ausgeliefert wurde, bei ihrem Auftritt in Koh Samui im Juni, und es gibt in diesem Jahr noch einige Regatten im Asien-Zirkus, von denen es Berichte geben wird.

Montag, 13. Oktober 2008

Die Schokoladenseite ist woanders...

Schade für TELEFONICA BLUE, dass sie nach heldenhaftem Basteln doch in den Hafen mussten, um ihren Ruderschaden zu beheben. Life's a bitch, das wissen wir, und jetzt gilt es, mit dem Feuerstuhl auf die 90 Meilen weiter vorne liegende erstplatzierte ERICSSON 4 aufzuholen.

Darum geht es hier aber gar nicht. Es geht um heiße Hintern - und um fette. Wie den links im Bild.
Nach den vielen Lobeshymnen auf die rasanten Designs (schade, dass es auf Deutsch kein so schönes Wort wie "trail blazing" gibt, "bahnbrechend" hört sich so abgerockt an...), jetzt mal ein Blick auf die Plantsch-Nielpferd-Hintern-Seite eines VOR70. Alles andere als die Schokoladenseite. Der achtere Teil sieht aus wie eine Klappbox aus dem Baumarkt, das Cockpitsüll achtern wird nur noch dem optischen Qualitätsanspruch eines Lattenzauns gerecht, mit zwei Querstreben hinten, als ob das Gelöt sonst nach aussen wegzubrechen drohte, und vorne hängt der Bugspriet wie ein enttäuschter Phallus auf halb acht.

Das wußten wir doch schon vorher, oder? Ja, aber wollen wir nicht betrogen und geblendet werden? Wir wollen ein High-Tec-Hochsee-Duell, und kein Seifenkistenrennen.

Ein Blick auf das Foto rechts, und alles ist wieder gut. Was so schnell fährt, kann nur cool sein, mit zum Surf gereckten Schwertern, drei Mann packen bei 25 kn auf der Uhr lässig ein Vorsegel in den Sack, und der Winkel des Bugspriets fällt gar nciht mehr auf, wo das Pferdchen munter vorne hochsteigt.

Das Bootie-Foto schoss dankenswerterweise Dave Kneale/Volvo Ocean Race.
Das Bild von der Sausefahrt kurz nach dem Start in Alicante ist von Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race.

Sonntag, 12. Oktober 2008

Beluga Racer - das Interview zum Start

Gestern fiel der Startschuss zum Portimao Global Ocean Race, das nach neuen Monaten auch dort wieder enden soll. Mit von der Partie und bereits ausgiebig auf Lobster One vorgestellt sind Boris Herrmann und Felix Oehme auf ihrer Class 40 BELUGA RACER.

Vor dem Start standen Boris und Felix für ein Interview für Lobster One zur Verfügung, dass einige interessante Einblicke in die Hintergründe der Regatta gibt, fotographisch begleitet von Ingrid Abery/www.hotcapers.com:

L1: Es sind sechs 40-Füßer zur Regatta gemeldet, davon vier Class 40, die zweihand gesegelt werden. Wie schätzt Ihr Eure Konkurrenz ein?

Boris Herrmann: Die britische MOWGLI wird von Dave Thomson und Jeremy Salvesen gesegelt. Dave ist der Bruder von Alex Thomson und sehr erfahren, Jeremy weniger, was die Crew zu einem gegensätzlichen Gemisch macht. Die beiden Holländer [Anm.: segeln für Südafrika] auf KAZIMIR PARTNERS sind Superyacht-Segler, die wir performancemäßig wohl ganz gut in Schach halten könnten, die aber gute Seeleute sind, die ihr Schiff sicher ins Ziel bringen werden. Dann gibt es noch den Chilenen [Anm:. Felipe Cubillos auf DESAFIO CABO DE HORNOS] mit einem brandneuen Schiff und einem Profi-Co-Skipper. Der ist der gefährlichste Gegner aus meiner Sicht.

L1: Es segeln vier Class 40 zweihand und zwei Open 40 einhand. Wie vergleichbar sind die geseglten Zeiten?

Boris Herrmann: Die Solo 40 sind leichter und damit besonders auf der ersten Etappe, die leichte Winde verspricht, durchaus mal im Vorteil. Wir möchten natürlich vor allen sein, und uns vor allem nicht gerade von einem Einhandsegler schlagen lassen.

L1: Dann wird es also durchaus spannend, wer als erster ankommt, auch wenn die Schiffe nicht die selben sind und die einen mit der halben Crew der anderen fahren?

Boris Herrmann: Das hebt sich alles mehr oder weniger auf, der eine hat beispielsweise den Nachteil, dass das Schiff recht alt ist, es dafür aber einen Schwenkkiel hat.

L1: Das Leistungspotential scheint ja recht ähnlich zu sein, keiner ist sowohl Vollprofi, auf dem Schiff schon viel gefahren und hat eine solche Strecke hinter sich, sondern jeder erfüllt mindestens einen dieser Punkte nicht, aber es sind auch keine Abenteurer dabei, die unterwegs erst Segeln lernen müssen.

Boris Herrmann: Das würde ich auch so sagen, unsere vier Class 40s sind von der Ausstattung und von dem, was sie investieren, ziemlich gleich, wobei man sagen muss, dass der Chilene eindeutig das schönste Schiff hat und auch am meisten investiert hat, aber wir haben zum Beispiel den Vorteil, dass wir schon zwei Transat-Rennen mit dem Schiff hinter uns haben und das Schiff ist auch erwiesenermaßen ganz gut.

L1: Jetzt sind Schiff und Mannschaften etwas unterschiedlich, scheinen aber unterm Strich mehr oder minder gleichwertig zu sein. Wird da jemand als Favorit gehandelt?

Boris Herrmann (zögert): Wir so ein Bisschen...

L1: OK, das war nicht ganz fair, dass ihr Euch jetzt selbst outen musstet. Ihr seid eine junge und fitte Crew, ihr habt ein schnelles Schiff, ihr seid nicht unterbudgetiert, da muss man sich dann nicht wundern, wenn ihr ganz vorne landet.

Boris Herrmann: Nein, eigentlich nicht. Wir sind ja auch beide richtige Regattasegler, wobei die beiden holländischen Segler zum Beispiel zwar Segelprofis sind, aber eben in der Superyachtszene.

L1: Die Meldezahlen sind nicht überragend, gibt es Konkurrenzveranstaltungen, die sich die Teilnehmer gegenseitig wegnehmen?

Boris Herrmann: Nein, Konkurrenzveranstaltunegn gibt es nicht. Die Class 40 hat ihre nächste Veranstaltung erst im Oktober nächsten Jahres, die so genannte "Route du Chocolat". Das Transat Jacques Vabre wird es erstmal nicht mehr geben, weil Jacques Vabre mit dem Untergang der ORMA-Klasse als Sponsor ausgestiegen ist.
Ein Grund für die Meldezahlen bei diesem Rennen ist, dass die Class 40 Klassenvereinigung das Rennen nicht unterstützen wollte, weil die Klassenvorstände eher das Amateursegeln bevorzugen. Dazu wird formal gesagt, dass die Class 40 für Transat-Rennen gedacht war und [ISAF-] Category 1 klassifiziert ist, und nicht für Round-the-World und Category 0. Deshalb wurde dieses Rennen nicht unterstützt. Inzwischen wird aber diskutiert, dass alle Class 40 Category 0 fahren sollen und dieses Round-the-World Race ins Programm aufgenommen wird. Wenn das geschafft ist, dann glaube ich hat dieses Rennen das Potential, zu einem kleinen Vendee Globe zu werden.

L1: Es sollte im November das Spice Race vom Solent nach Grenada stattfinden, wo auch die Class 40 zu eingeladen wurde. Das ist aber gerade abgeblasen worden. Wäre das nicht das eigentliche Rennen für die Class 40 gewesen, gerade weil es „nur“ über den Atlantik geht?

Boris Herrmann: Die Class 40-Leute sind sehr individuelle Persönlichkeiten, darunter viele Franzosen, und Tony Lawson [Anm.: der Veranstalter des Spice Race] hat so eine ganz andere Art, mit Bikini-Models auf der Kielbombe [Lobster One berichtete am 08. August 2008] und auf einem Ferrari. Das war so ein Kontrast zur französischen Community, ein richtiger „Culture Clash“.

L1: Ja, das ist zwar Publicity, mit der man erstmal weit kommt, das ging ja durch die gesamte Presse, weil endlich mal ein Bikini zu sehen war, und nicht nur Ölzeug, aber im Endeffekt war es dann wohl doch zu kurz geschossen...
Hätte das Portimao Global Ocean Race mehr Zuspruch gehabt, wenn das Spice Race früher abgesagt worden wäre?

Boris Herrmann: Es gab noch Sponsoren, gerade brasilianische, die gerne ein Team unterstützt hätten, aber so schnell stellt man kein Team zusammen. Die Zahl der Meldungen hängt sicherlich damit zusammen, dass die Veranstaltung von einem Briten und einem Amerikaner gemacht wird, aber 90% der Szene völlig frankophil sind und teilweise gar nicht lesen können oder vielleicht auch gar nicht wollen, was auf der englischsparchigen Webseite steht. Manche gucken sich das gar nicht erst an, wenn es auf Englisch ist. Aber wenn jetzt fünf Schiffe ins Ziel kommen und die Klasse sich noch dahinter stellt, dann haben sie, glaube ich, Erfolg mit dem Rennen.

L1: Auf Presseseite merkt man, dass da noch nicht so viel Man-Power dahinter steckt, aber das wird sich sicherlich ändern, wenn die Anfragen auf die Organisatoren zurollen.

Boris Herrmann: Wir sind eigentlich sehr zufrieden, auch mit dem kleinen Feld, das macht uns nicht aus. Alle Teilnehmer sind so überzeugt von dem Rennen, viele wäre auch ohne Konkurrenten losgefahren und hätten vielleicht versucht, einen Um-die-Welt-Rekord aufzustellen oder den Traum zu verwirklichen, Kap Horn zu umrunden, im Süden gesegelt zu haben, das ist auch ein Riesen-Plus, wenn man mal die Vendee Globe segeln will.

L1: Ich danke Dir ganz herzlich und wünsche Euch alles Gute und viel Spaß. Wenn Felix noch etwas Zeit hat, dann würde ich auch nochmal kurz mit ihm sprechen.

Felix, über die Veranstaltung haben wir jetzt schon viel gesprochen. Du sagtest, dass eure Familien gerade bei Euch waren. Wie macht ihr das auf den verschiedenen Etappenzielen?

Felix Oehme: Kapstadt wäre nett, aber das ist ja schon in 6 Wochen, Wellington ist ewig weit, das lohnt sich nicht, aber was wir angedacht haben ist Ilhabela, das ist gut zu erreichen, wir haben dann gerade die beiden schweren Etappen hinter uns und sind um Kap Horn herum. Dahin kommt vielleicht meine Mutter und meine Freundin. Danach sind wir in den USA und haben vier Wochen Aufenthalt. Das würde sich natürlich schon lohnen, das dort jemand hinkommt oder wir auch rüberkommen, allerdings ist das dann auch schon die letzte Etappe...

L1: Boris segelt professionell, für Dich ist das eher ein Jahr Auszeit, wenn ich Dich richtig verstanden habe?

Felix Oehme: Ich habe vorher meine Diplomarbeit geschrieben und halte mir natürlich die Option offen, in meinem studierten Beruf zu arbeiten.

L1: Willst Du das einmal gemacht haben, um danach ein „normales“ Leben zu führen, oder kannst du Dir vorstellen, auch professionell zu segeln oder zumindest in der Segelsportbranche zu bleiben?

Felix Oehme: Ich habe Maschinebau studiert und z.B. auch bei der Berechnung eines America’s Cup-Kiels mitgearbeitet, das finde ich auch spannend. Technik und Forschung für ein Team wären eine Möglichkeit. Das hängt natürlich alles von der Jobsituation ab, wenn ich wieder da bin.

L1: Ich weiß nicht, wie sehr ihr Euch zur Zeit damit belastet, aber hier geht es im Finanzsystem ja zur Zeit chaotisch zu, staatliche Garantien müssen für Sparkonten abgegeben werden, damit den Banken nicht das Geld abgezogen wird.

Felix Oehme: Ja, das bekommen wir alles mit und sind eigentlich ganz froh, dass wir jetzt lossegeln.

L1: Was habt ihr zur Verfügung, um uns auf dem Laufenden zu halten, wenn ihr auf See seid?

Felix Oehme: Wir schreiben Texte, schicken Fotos und können Filme in geringer Auflösung versenden. Wir sammeln das Videomaterial und im Hafen gibt es das dann auch in höherer Auflösung. Ein Kameramann vom WDR hat uns beigebracht, wie man an Bord gut filmen kann.

L1: Infos werden wir dann auf der Beluga-Seite [Anm: www.beluga-racer.com] und auf der Eventseite [Anm: www.portimaoglobaloceanrace.com] lesen. Vielen Dank, das war ein sehr interessanter Einblick. Ich wünsche Euch alles gute und werde am Race Tracker über Euch wachen.

Fotos: Ingrid Abery/www.hotcapers.com. Vielen Dank dafür.

Volvo Ocean Race - Start

Jeeeeeez! Beim Start wehten 20 Knoten Wind, die in Böen gerne an die 30 kn gingen, und das reicht schon, um die VOR-Boote zum Fliegen zu bringen.
Die Volvo Ocean Race Seite ist vollgepackt mit Infos, Bildern, Videos, Emails von Bord und dem Java-Tracker, da wäre es vermessen, hinterherkommen zu wollen. Was sich besonders lohnt, ist das Video vom Start auf Volvo Ocean Race TV.

Hier also nur ein kurzer Kurzbericht: ERICSSON 3 hat als erste Gibraltar passiert, TELEFONICA BLUE ist wegen eines Ruderschadens in Richtung Malaga gelaufen, hat den Schaden aber mit Bordmitteln behoben und ist dabei gleichzeitig unter der Küste von dem Flautenloch verschont geblieben, dass sich über das Feld schob, als der Wind abzunehmen begann. DELTA LLOYD vergurkte sich mit einer Halse auf die falsche Seite des Feldes und hat es geschafft, sich mit TEAM RUSSIA hinter der humpelnden TELEFONICA BLUE zu halten, während die beiden ERICSSONs sich nach vorne absetzen. Aber gezeitet wird im Ziel.

Das Foto von GREEN DRAGON geht auf das Konto von Dave Kneale/Volvo Ocean Race.

Hier noch ein paar optische Eindrücke:

TELEFONICA BLUE mit allem oben, was man für einen Close Reach gebrauchen kann, Foto Dave Kneale/Volvo Ocean Race.


TEAM RUSSIA zeigt, wie viel Gischt man mit den Rob Humphreys-Spray Rails aus einer Welle rausholen kann, Foto Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race.


DELTA LLOYD mit Ger O'Rourke am Lenker (Kapuzen sind halt uncool) mit dem Gaspedal am Anschlag. Foto Dave Kneale/Volvo Ocean Race.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

DELTA LLOYD - wieder im Wasser und Video vom Crash


Nachdem das Loch in DELTA LLOYDs Rumpf wieder geflickt war, konnte das Boot zurück ins Wasser und die Crew die letzten Segel ausprobieren und andere Tests durchführen. Bis zum Start des Volvo Ocean Race am Samstag ist nicht mehr viel Zeit. Wenn alles wie geplant läuft, soll die Crew am Freitag frei bekommen.

"That wasn't what we needed to be honest." sagte Ger O'Rourke. "But we are on the water and getting stuff ticked off the list."

TEAM RUSSIA ist noch dabei, den Schaden an der Spray Rail zu beheben. Nachdem sie DELTA LLOYD beim Start zum zweiten Inshore mit ihrem Bugspriet aufspießte, blieb sie noch am Startschiff hängen und lädierte den Rumpf.

Hier noch ein Video von den Inports inklusive dem Crash, von DELTA LLOYD aus gefilmt (ab 03:00 Minuten für alle, die nicht den ganzen holländischen Kommentar hören wollen).



Textquelle: www.volvooceanrace.org
Foto: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Vovlo Ocean Race - Stealth-Technologie erlaubt

Die US-Regierung gibt Milliarden aus, um ihre Kampfflugzeuge unsichtbar zu machen. Beim Volvo Ocean Race ist das alles viel einfacher. "Stealthplay" erlaubt es jedem Boot auf den längeren Etappen Alicante-Kapstadt, Kapstadt-Cochin, Qingdao-Rio, Rio-Boston und Boston-Galway) jeweils einmal für 12 Stunden vom Race-Tracker zu verschwinden. Damit können taktische Züge gefahren werden, ohne das die Konkurrenz sie gleich mitbekommt.

Was wäre die US Air Force dankbar, wenn sie bei jedem Angriff wählen könnte, einmal für 12 Stunden vom Radarschirm verschwinden zu dürften, anstatt sich aufwendig zu tarnen und dabei das Design der Flugzeuge zu versauen. Vielleicht kann das ja mal in der UN-Vollversammlung besprochen werden, bei den derzeitigen Geldproblemen wäre das doch total schlau, oder?

Jetzt fragt sich aber der geneigte Segler, was die Jungs an Bord in den 12 Stunden Tarnzeit wohl machen. Links haben wir ein Archivbild von PUMA, das wir alle schon kennen, sich jetzt aber erst die ganze Dimension der Aktion erkennen läßt. Übt das Team hier einen taktischen Zug für die Strecke Alicante-Kapstadt, der in der Stealthplay-Zeit durchgeführt werden soll? Und wer baut unbemerkt die Brücke über die Straße von Gibraltar, oder wird es gar der Bosporus? Wir werden PUMA sehr scharf auf dem Tracker beobachten...

Quelle: www.volvooceanrace.org

Sally Collison gebührt der Dank für das Stealthplay-Foto von PUMA.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Les Voiles de Saint-Tropez 2008 - GERs am Start

Les Voiles de Saint-Tropez laufen schon seit einiger Zeit und das Augenmerk liegt meist auf den großen Klassikern. In diesem Jahr lag es zudem auf dem Mistral, der einen Teil der Regatten ausfallen ließ.

So manches deutsches Boot ist auch dabei, berichtet haben wir bislang nur über die deutsche STP65 CONTAINER. In ihrer Klasse IRC A fährt auch Peter Finis "alte" Brenta 55 IMAGINE (GER5555, TCC 1.296, Jean Claude Andre) unter deutscher Segelnummer.

Mit von der Partie ist aber auch Sven Wackerhagen mit seiner Knierim 49 DESNA (GER5588, TCC 1.242, Kiel) in der Klasse IRC B, wo er sich zusammen mit den Swan 45 EARLY BIRD (GER5345, TCC 1.191, Christian Nagel, Hamburg) und ISKAREEN (GER45036, TCC 1.182, Sönke Bruhns, Hamburg) und der X-482 PAPES (GER5168, TCC 1.134, Michael Müller, Lohmar) in einem Feld von 42 gemeldeten Yachten durchsetzen muss.

In der Klasse IRC C fahren Ronny Wulff mit seiner Swan 51 CHERI (GER777, TCC 1.086, Hamburg) und Alfred Paulsens Swan 48 SHAKA (GER5822, TCC 1.072).

Gunter Sell mischt mit seiner Swan 47 TORTUGA (GER4760, TCC 1.047, Hamburg) in der Klasse IRC D mit, daneben Hans-Jürgen Doerres AZUREVE (GER6102, TCC 1.037, Hanse 411) und Mathias Etlichs ZATTERA (GER5639, TCC 1.022, Dehler 39SQ).

Ganz am oberen Ende der Nahrungskette spielen die Wally 94 Y3K von Claus-Peter Offen (Hamburg) und die Wally 94 OPEN SEASON von Thomas Bscher (Köln) vor Saint-Tropez mit.

12 deutsche Teilnehmer auf alle IRC-Klassen und die Wally-Klasse verteilt (ohne IMAGINE), das sieht nach einer lebhaften Beteiligung bei einem solchen internationalen Topevent aus.

Rolex/Carlo Borlenghi gebührt der Dank für das Ambientefoto vom Hafen von Saint-Tropez.
Das Foto von CHERI ist von HSH Nordbank AG/Heiko Rilk, die dicke Dacron-Transatlantikbesegelung und der wenig mediterrane Hintergrund verraten, dass das untere Foto aus dem Archiv ist. Von unseren wackeren Kämpfern in den kleineren Klassen vor Saint-Tropez gibt es leider keine offiziellen Fotos von diesem Event.

Spice Race - verschoben

39 Tage vor dem Start zur 4321 Meilen langen Regatta auf der (bzw. entgegen der) Gewürzrute vom Solent nach Grenada (West Indies) - oder eigentlich umgekehrt - wurde das Rennen um ein Jahr auf November 2009 verschoben.

Während die Regatta ursprünglich eine Lücke im Jahreskalender der Class 40 füllen sollte (Hola, was für eine Megalücke, damit ist wohl der gesamte Winter in Nordeuropa gemeint?), gab es nun nicht die erhofften 10-15 Starter, die den Aufwand für das Rahmenprogramm gerechtfertigt hätten. Vorläufig gemeldet waren 4 Boote. Zudem machte die Wirtschaftslage weitere Sponsorenzusagen schwierig. Tony Lawson, der Organisator, und der ausrichtende Royal Southampton Yacht Club bedauern die Gründe für die Entscheidung, nicht aber die Entscheidung selbst.
Im November nächsten Jahres soll ein weiterer Versuch gestartet werden, wobei neben den Class 40 und einer IRC-Klasse das Augenmerk stärker auf Frauenmannschaften gelegt werden soll. In diesem Jahr hatte die Class 40 CONCISE gemeldet, für die zuletzt die 25-jährige Hannah White (UK) zur Skipperin der "Spice Girls" gekürt worden war. Lawson verspricht sich für 2009 Meldungen von Frauenteams auch aus den USA, den Niederlanden, Frankreich, Norwegen und Deutschland. Wen Lawson aus Deutschland im Blick hat, und mit welchem Boot, wird sich hoffentlich rausfinden lassen.

Bei der Skandia Cowes Week warb Ex-Playmate Sophie Reade in Begleitung eines Audi R8 für die Regatta (Lobster One vom 08. August 2008 - Hot and Spicy). Das Bild wird hier nur als Mahnmal dafür gezeigt, dass wohl wieder Jungs den Kiel der Mills 68 ALEGRE schrubben werden. Was für ein Verlust.

Foto: Spice Race Team

Montag, 6. Oktober 2008

DELTA LLOYD - Bastelstunde

Nachdem DELTA LLOYD (ex ABN AMRO ONE) beim zweiten Inshore Race des Volvo Ocean Race in Alicante den Bugspriet von TEAM RUSSIA in die Seite bekam, steht sie jetzt hoch und trocken.

Shore Manager Jeff Condell berichtet, dass das Material an der beschädigten Stelle komplett ausgetauscht werden muss. Jeremy Thomas, der Chefbootsbauer im Team, hat dadurch die Gelegenheit, die Kielhydraulik abschließend zu testen, bevor die letzten Tests im Wasser unter Last durchgeführt werden. Wenn alles nach Plan gelingt, soll DELTA LLOYD heute abend oder morgen (Dienstag) früh wieder im Wasser sein.
Dann wird es höchste Zeit, die letzten Segel auszuprobieren. "Its going to be a few late nights." konstatiert Ger O'Rourke.
Im Hintergrund ist der Mast von TEAM RUSSIA zu sehen, die zur der Zeit noch im Wasser lag. Kurz darauf wurde sie auf den Cradle links im Bild abgestellt, um den Schaden an der einen Spray-Rail zu reparieren und den Bugspriet zu untersuchen, mit dem sie DELTA LLOYD angebohrt hatte.

Quelle: Volvo Ocean Race
Der Dank für das Foto geht an Remmelt Staal.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Volvo Ocean Race - die Volvo-Sanduhr und DELTA LLOYD mit Loch

Die ersten beiden Inport Races in Alicante fanden bei schwachen Winden statt, was wahrscheinlich ganz gut half, um mit dem Kurs klarzukommen. Ein Luvfaß, ein Gate am anderen Ende der Bahn. Um die Zuschauer nah an die Bahn zu bringen, haben sich die VOR-Macher in der Mitte der Bahn noch ein zweites Gate ausgedacht. Durch diesen Flaschenhals müssen sich alle auf halben Weg hindurchfinden, und rechts und links davon können Zuschauerboote liegen. Guckt man sich das ganze von oben an, hat man die Volvo-Sanduhr. Vielleicht die größte Erfindung seit der Pommesgabel...?

Kurz und gut, nach zwei Rennen ist TELEFONICA BLUE mit 4.0 Punkten vorn, TELEFONICA BLACK (3.5) dahinter, dann kommen PUMA (3.0), ERICSSON 4 (2.5), GREEN DRAGON, DELTA LLOYD (1.0), ERICSSON 3 (0.5) und TEAM RUSSIA (0.5).


Beim Start zur zweiten Wettfahrt ging der Wind kurz vor dem Startschuss weg, Startverschiebung, Tohuwabohu am Startschiff, und TEAM RUSSIA fuhr DELTA LLOYD ein Loch in die Seite und sich eins in den Bug, bevor sie noch das Startschiff streifte.
Um 07 Uhr morgens hatte das niederländisch(-irische) Team endlich das Vermessungszertifikat für sein Boot in der Hand gehalten, jetzt wird erstmal wieder gebastelt.
"I'm not best happy with how it happened, but that's life" kommentierte Ger O'Rourke trocken. Sehr diplomatisch für so eine irische Kampfseglerseele. Stig Westergaard, der TEAM RUSSIAs Bug in die Carbonhaut von NED1 lenkte: "I made a major mistake at the last start..." Sein Boot muss auch erstmal wieder geflickt werden.

Der Dank für das Fotos von der Flotte geht an Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race, für den Crash TEAM RUSSIA mit DELTA LLOYD an Paul Todd/outsideimages/Team Russia

Freitag, 3. Oktober 2008

CONTAINER in action - Les Voiles de Saint-Tropez

Ein 4. und ein 5. Platz in der Klasse IRC A sind für Udo Schütz STP 65 CONTAINER ein guter Start. Dan Myers NUMBERS liegt davor, aber Jim Swartz STP 65 MONNEYPENNY mußte sich gestern gesegelt und berechnet geschlagen geben. Ein großer Erfolg für Schütz, der auf dieser Regatta sein Debut mit seinem neuen Boot feiert und im Rating noch etwas hochgerutscht ist und sich mit 1.523 gegen die 1.516 der Schwester durchsetzen musste. Für Bilder reicht es noch nicht. Heute hielt der Mistral die Flotte im Hafen.

Audi 49er German Championship 2008 - Segeln am hellichten Tage

Heut gings dann auch bei Tage richtig zur Sache, Florian Kemper und Wolf Jeschonnek (NRV) liegen laut der vorläufigen Ergebnisliste nach fünf Läufen vorn, nur einen Punkt dahinter Lennart Briesenick-Pudenz und Morten Massmann (FSC), einen weiteren Tobias Schadewald und Hannes Baumann (NRV) auf Platz 3. Da geht noch einiges.


Foto: Audi 49er GC/Tom Körber.

Audi 49er German Championship 2008 - Nachtregatta

Nachtregatten sind was feines. Aber da denkt man nicht sofort an Skiff-Jollen. Beim Audi 49er German Championship 2008 auf der Alster wurden die ersten Rennen gestern vom Winde verweht, aber dafür war die Nachtregatta ein tolles Schauspiel. Der ausrichtende Norddeutsche Regatta Verein machte sein Clubgelände zur Tribüne für die 21 49er-Teams. Fünf Wettfahrten lang wurde im Scheinwerferlicht gekämpft und am Ende waren die Dänen Simon Karstoft und Jonathan Bay vom Königlich Dänischen Yachtclub vorn. Glückwunsch.

Videos vom gestrigen Tag und den Vorbereitungen sind auch schon online, mehr Fotos gibt es hier.

Der Dank für die Fotos geht an Audi 49er GC/Tom Körber, hier noch eins pur zum Genießen:

Flip Flop

Heute trägt jeder Flip Flops. Was an Bondi Beach und unterm Tafelberg schon immer normal, bei uns lange Belüftungsfreaks, Naturtypen und Fußfetischisten vorbehalten und für Frauen noch nie etwas Besonderes war, ist inzwischen bei uns allgemein hoffähig. Unabhängig davon, dass Männerfüße längst nicht immer zum Vorzeigen sind und oft nur einen Mangel an Fußpflege zur öffentlichen Wirklichkeit werden lassen.
Geschlechts- und Zeitunabhängig waren Flip Flops allerdings schon lange bei Surfern angesagt. Ein Artikel über Surfer auf Lobster One? Nein, ein Artikel über Schuhe. Eigentlich über Plastiksandalen. Und in Wirklichkeit über Marketing. Die unbestritten besten Flip Flops auf diesem Planeten sind Havaianas. Dann kommt lange nichts, dann kommt Reef, und dann kommt gar nichts mehr.
Reef hat den Machern der Havaianas aber eines voraus: ihre Promotionaktionen, vornehmlich für Männersynapsen.

Foto: Reef.

BELUGA RACER - In viereinhalb Tagen von Cherbourg nach Portimao

Boris Herrmann und Felix Oehme sind mit ihrer Class 40 BELUGA RACER von Caen nach Portimao gesegelt, wo sie am 12. Oktober zum Portimao Global Ocean Race starten. Mehr dazu in den Vorberichten (Vorbereitungen vom 11. September, Endspurt vom 15. September und Endlich Segeln vom 24. September).

Blind kopierte Pressemeldungen gibt es bei Lobster One eigentlich nicht, aber neben Rich Roberts hat auch Felix Oehme den Lobster-Sonderbotschafterstatus, und seine Berichte werden hier im Original veröffentlicht:

Oktober 1, 2008

(von Felix) Portimao liegt 10 Seemeilen voraus. In 12 Tagen werden Boris und ich mit der Beluga Racer von hier zum Portimao Global Ocean Race starten.
Hinter uns liegen bereits knapp 900 Seemeilen, die wir genutzt haben, um uns aufeinander einzuspielen, die neuen Segel auszuprobieren und zahlreiche Fotos und Videos aufzunehmen, die wir heute noch online stellen. Die solltet ihr euch nicht entgeh
en lassen, denn achterliche Winde bis 30 Knoten mit reichlich Sonnenschein trieben die Beluga Racer auf über 20 Knoten Fahrt. Oder anders ausgedrückt: Wir jagen die Wellen herunter als ob es keinen Morgen geben würde. Beim Abrasieren der Wellenkämme schießt das Wasser den Bug empor und spült über Deck nach achtern. In der Nacht dachte ich in meinen Adern zirkuliert nur noch Seewasser und Adrenalin.
Gegen morgen legt sich der Wind schlafen. Eine gute Gelegenheit die Videobibliothek des Voreigners auf dem Bordcomputer zu sichten. Da werden sich manch altem Seebären die Nackenhaare aufstellen - an Deck Autopilot und unter Deck Homekino. Doch erlaubt ist, was uns über die lange Zeit der Etappen bei Laune hält ohne die Gewichtsoptimierung der Beluga Racer aus den Augen zu verlieren. Denn die Motivation wird ein Schlüsselfaktor sein, um all die Herausforderungen meistern zu können.
Gleich laufen wir in Portimao ein. Wir sind sehr auf die anderen Teilnehmer und deren Boote gespannt. Natürlich gibt es schon eine Portimao-Work-List. Aber mit Listen haben wir inzwischen unsere Erfahrungen und so langsam dämmert mir, dass die „Listenphase” wohl erst mit dem Zieleinlauf in Portimao 2009 beendet sein wird.

Das Traumfoto ist von Boris Herrmann

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Volvo Ocean Race - Practice Race, but where the f...

... is DELTA LLOYD?

Alle bunten Boote mit ihren bunten Segeln an der Startlinie zum Practice Race. Alle? Nein. Ein standhaftes irisches Boot blieb im Hafen, um noch etwas herumzuschrauben.

Hört man sich die grandiosen persönlichen Erfahrungen des Übungstages an, war die Entscheidung vielleicht gar nicht so schlecht. Fernando Echavarri gewann mit seiner TELEFONICA BLACK und resümierte: "The most important thing is that we got practise because we are still making a lot of mistakes." Wahnsinns Einsicht, und dafür kauft ihm jemand eine Multi-Millionen-Dollar-Rennyacht?

OK, genug geunkt, Hut ab, auf dem Vier-Meilen-Kurs war TELEFONICA BLACK mit 51:10 vorn, danach kamen
2. PUMA - 52:06
3. ERICSSON 4 - 53:07
4. GREEN DRAGON - 53:20
5. TELEFONICA BLUE - 53:27
6. ERICSSON 3 - 55:10
7. TEAM RUSSIA - 55:35

Übermorgen wird in Alicante um Punkte gesegelt, während in Villa Bacho noch... was auch immer.

Derweil hoffen wir auf cooles Wetter für das Audi 49er German Championship 2008 im NRV auf der Alster. Heute abend findet das illumierte Showsegeln statt.

Quelle: www.volvooceanrace.org
Foto: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

Mittwoch, 1. Oktober 2008

DELTA LLOYD - Blau und Rot-Weiß

Der graue Stealth Fighter und irische Untergrundkämpfer mit niederländischer Tarnung war an Land zum letzten Aufpolieren vor dem ersten Inshore Race am 04. Oktober in Alicante. Zur NED-Segelnummer kamen nun auch die Farben des Sponsors mit ihrem durchdringenden Blau am Bug.

Beim Strukturtest (Bild rechts) kann man das Auge gut übers Deck schweifen lassen und erkennt neben dem erwareteten "Delta Lloyd" auch etwas für die Damen. Tommy Hilfiger ziert das Deckshaus und gibt seine unverkennbaren Farben auf dem Spritzschutz vor dem Niedergang zum besten. Hilfigers Erfolgsrezept besteht darin, Klamotten herzustellen, die Frauen gerne ihren Männern anziehen, um dann auch noch gleich etwas für sich selbst dazuzukaufen. Und damit jeder irische und holländische Seemann weiß, was ihm blüht, wenn er wieder an Land ist, verfolgt ihn Tommy bis aufs Wasser. Jetzt ließe sich philosophieren, ob das den Segler ansport, schneller ins Ziel zu kommen, aber das sei jedem selbst überlassen, denn der Text ist jetzt lang genug, um die beiden Bilder nicht allein stehen zu lassen, und mein Bedarf, über Mode zu schreiben, ist restlos befriedigt...

Das Foto vom Anlegemanöver fotographierte David Kneale/Volvo Ocean Race, das Bild vom Strukturtest ist von Volvo Ocean Race.