(Von Boris) Ein ozeanisches, walisches Blau liegt hinter, vor und rechts von uns, gesprenkelt mit Schaum. An Backbord-Voraus glitzert das Meer im Sonnenschein. Es sind 30 Grad im Boot. Passatwolken ziehen mit uns gen Kanarische Inseln. Der Vorstartstress steckt mir noch in den Knochen. Ich bin noch nicht ganz im Rennen angekommen. Es will mir noch nicht so recht einleuchten, dass wir erst nach Recife segeln, um dann den Atlantik abermals zu überqueren, um nach Kapstadt zu gelangen. Die Wettfahrtregeln schreiben vor, dass wir ein Gate 100 SM östlich von Recife passieren, damit keiner auf die Idee kommt, gegen die vorherrschende Windrichtung den direkten Weg von hier an Afrika herunterzukreuzen.
Ich kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, was 40 Tage bedeuten werden. Uns wird nicht langweilig - das steht fest. Es gibt ständig eine Menge Arbeit: kleine Reparaturen, Wartungsarbeiten, Verbesserungen, spleißen, kochen, aufräumen, schlafen, steuern, trimmen und vor allem navigieren. Außerdem müssen wir natürlich die Energie- und sonstigen Vorräte im Blick behalten und Tabellen führen, Solarpaneele ausrichten und nicht zuletzt schreiben und filmen.
Dennoch ist mir immer noch mulmig wie bei jedem großen Rennen in der ersten Woche. Diese endlose Weite, diese Abhängigkeit von begrenzten Vorräten und moderner Technik, der permanente Druck, schneller segeln zu wollen - all das strengt mich am Anfang immer besonders an bis ich mich dran gewöhnt habe. Dumpf hallen im Hinterkopf die Worte eines Segelfreundes nach: “Ich werde Dich zwischendurch bedauern.” Wie hat er das nur gemeint? Im Süden geht die Skisaison los, die Leute vergnügen sich nach der Arbeit, man isst bei Kerzenlicht und Weißwein mit seinen Liebsten, kann sich ständig vom Rauschen der Nachrichten und Medien berieseln lassen und Nachts einfach das Licht ausknipsen und alles abschalten. Na, ich bin sicher, wir werden noch rausfinden, warum wir wieder hier sind und warum für so eine lange Reise.
Hoffentlich können wir Philippe (Cabo de Hornos) etwas abschütteln. Sobald wir in eine Wetterlage kommen, wo es klar geradeaus geht und wir dabei auch noch in Führung liegen, wird es sicher entspannter. Momentan gilt es, permanent auf der Lauer nach Winddrehern zu liegen. Schließlich kreuzen wir hier vor dem Wind. Schon 5 Grad können dabei einen großen Gewinn oder Verlust verursachen. Philippe ist etwa 10 SM hinter uns. Das ist schon mal klasse. Es ist mir sehr wichtig. Es ist eigentlich das Wichtigste im Moment.
Dann kann ich an dieser Stelle schon mal unseren neuen Reisebegleiter Alphonso vorstellen. Er genießt die Reise, ohne sich allzu große Gedanke zu machen und findet überall gemütliche Stellen zum Schlafen. Außerdem hält er manchmal eine Schot fest (siehe Photo).
Das Bild von Alphonso, dem dritten Mann an Bord, schoß Boris Herrmann selbst.
Ich kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, was 40 Tage bedeuten werden. Uns wird nicht langweilig - das steht fest. Es gibt ständig eine Menge Arbeit: kleine Reparaturen, Wartungsarbeiten, Verbesserungen, spleißen, kochen, aufräumen, schlafen, steuern, trimmen und vor allem navigieren. Außerdem müssen wir natürlich die Energie- und sonstigen Vorräte im Blick behalten und Tabellen führen, Solarpaneele ausrichten und nicht zuletzt schreiben und filmen.
Dennoch ist mir immer noch mulmig wie bei jedem großen Rennen in der ersten Woche. Diese endlose Weite, diese Abhängigkeit von begrenzten Vorräten und moderner Technik, der permanente Druck, schneller segeln zu wollen - all das strengt mich am Anfang immer besonders an bis ich mich dran gewöhnt habe. Dumpf hallen im Hinterkopf die Worte eines Segelfreundes nach: “Ich werde Dich zwischendurch bedauern.” Wie hat er das nur gemeint? Im Süden geht die Skisaison los, die Leute vergnügen sich nach der Arbeit, man isst bei Kerzenlicht und Weißwein mit seinen Liebsten, kann sich ständig vom Rauschen der Nachrichten und Medien berieseln lassen und Nachts einfach das Licht ausknipsen und alles abschalten. Na, ich bin sicher, wir werden noch rausfinden, warum wir wieder hier sind und warum für so eine lange Reise.
Hoffentlich können wir Philippe (Cabo de Hornos) etwas abschütteln. Sobald wir in eine Wetterlage kommen, wo es klar geradeaus geht und wir dabei auch noch in Führung liegen, wird es sicher entspannter. Momentan gilt es, permanent auf der Lauer nach Winddrehern zu liegen. Schließlich kreuzen wir hier vor dem Wind. Schon 5 Grad können dabei einen großen Gewinn oder Verlust verursachen. Philippe ist etwa 10 SM hinter uns. Das ist schon mal klasse. Es ist mir sehr wichtig. Es ist eigentlich das Wichtigste im Moment.
Dann kann ich an dieser Stelle schon mal unseren neuen Reisebegleiter Alphonso vorstellen. Er genießt die Reise, ohne sich allzu große Gedanke zu machen und findet überall gemütliche Stellen zum Schlafen. Außerdem hält er manchmal eine Schot fest (siehe Photo).
Das Bild von Alphonso, dem dritten Mann an Bord, schoß Boris Herrmann selbst.