Boris Herrmann ist ein beinharter Solo-Segler, der es beim Artemis Transat 2008 mit seiner Akilaria Class 40 BELUGA RACER auf den zweiten Platz in der Class 40 geschafft hat und sich als Rücktour das Transat Québec - St. Malo 2008 ausgesucht hat. (Einfach nur überführen ist ja auch Schickimicki.) Als nächstes steht das Doublehand Portimao Global Ocean Race auf dem Plan.
Mit im Boot ist diesmal Felix Oehme (links im Bild). Felix segelte bislang sehr erfolgreich Match Race und sieht sich jetzt wohl in einem Dauermatch bis Juni 2009. Hier sein Bericht über die Regattavorbereitungen:
Zu Beginn einmal die Eckdaten:
Boris und ich bereiten zur Zeit in Kiel die Regatta vor.
Das Boot liegt in Nordfrankreich an Land in seine Einzelteile zerlegt.
Am 12. Oktober startet das Portimao Global Ocean Race in Portimao an der Algave (Zweihand um die Welt mit Zwischenstops in Kapstadt, Wellington, Ilhabela, Charleston).
Doch bevor wir in 5 Etappen mit dem 40-Fuss Beluga-Racer um die Welt segeln können, gibt es viel zu organisieren, am Boot zu basteln und last but not least müssen Boris und ich das Boot noch zum Starthafen in Portimao segeln. Ganz sportlich haben wir dafür 7 Tage veranschlagt.
Hier in Kiel befinden wir uns jedoch vorerst der "Listen-Phase". Es gibt eine ToDo-Liste, eine Worklist, eine Einkaufsliste, eine Adressenliste, viele kleine Zettel, die nicht zugeordnet werden können und natürlich eine eine Finanzliste. Diese Listen helfen uns den Überblick zu behalten und die Zeit bis zum Start möglichst effizient zu nutzen. Zur Zeit wird das Boot auf der Werft hochseetauglich gemacht. Durch zusätzliche Schotts können einzelne Sektionen im Schiff voneinander wasserdicht verschlossen werden. Zusätzlich werden Batterien eingebaut, die auch kopfüber und unter Wasser funktionieren (hoffentlich werden wir diese Funktion niemals benötigen). Des Weiteren sollen ein Windgenerator und Solarzellen uns möglichst unabhängig vom Dieselmotor Strom liefern können. Ein Meerwasserentsalzer, der auch im Handbetrieb funktioniert, soll die Trinkwasserversorgung sicherstellen, wenn wir bis zu sechs Wochen unterwegs sind. Kleine Überraschungen, wie die Ausrüstungspflicht mit zwei persönlichen Epribbojen (Automatisches Notfallortungssystem) finden schnell ihren Weg in die entsprechende Liste.
Eben hat uns die Nachricht erreicht, dass das gesamte stehende Gut (Wanten und Stage) ausgewechselt werden müsse. Größere Überraschungen wie diese erfordern vor allem einen genauen Blick in die Finanzliste.
So erstellen wir hier Liste um Liste, improvisieren und organisieren. Und natürlich heißt es auch Abschied nehmen von Familie und Freunden, denn bereits in der kommenden Woche werde ich nach Frankreich fahren, um auf der Werft mit am Schiff zu arbeiten. Boris wird in Kiel die Listen weiter führen. Während ich in Caen versuche, die Listen wieder zu verkürzen, um dann endlich in die nächste Phase, die SEGEL-Phase einsteigen zu können.
Felix
Die Fotos hat Felix dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Wir berichten weiter über die beiden auf ihrer Jagd um die Welt.