Mittwoch, 29. Dezember 2010

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2010 - WILD OATS und RAN rehabilitiert

Besonders der Protest gegen WILD OATS hätte Folgen haben können, da es um den Sieg nach gesegelter Zeit (und den Rolex-Wecker) ging. Beide Yachten konnten in den Protestverhandlungen nachweisen, dass sie die verlangten HF-Meldungen abgesetzt hatten. Gut ausgegangen, aber der Warnschuss der Wettfahrtleitung zum Thema Einhaltung der Sicherhietsvorschriften war unüberhörbar.

Mark Richards nahm die JH Illingworth Trophy entgegen, für WILD OATS fünften Sieg. Überreicht wurde er von CYCA-Commodore Gary Linacre. Der Name tut eigentlich nicht viel zur Sache, nur die phonetische Ähnlichkeit zu einem Fussballer, der nicht Weltmeister wurde...

Die Liste der Zieleinläufe ist bereits 19 Boote lang, der Anfang sieht so aus:

1. WILD OATS XI
2. INVESTEC LOYAL
3. LAHANA
4. ICHI BAN
5. WILD THING
6. RAN
7. LIMIT
8. LOKI (mit 1 Minute 45 Sekunden Abstand)

Foto von LOKI vor den Organ Pipes: Rolex/Daniel Forster

LOKI und Küste sind ein heikles Thema, endete doch Stephen Ainsworths vorherige LOKI beim Middle Sea Race 2007 auf einem sizilianischen Strand (Lobster One vom 12. Dezember 2008: Phönix aus der Asche).

Dienstag, 28. Dezember 2010

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2010 - WILD OATS und RAN unter Beschuss

Eine dreckige Nacht (oder eine großartige, je nach Geschmack) hat die Flotte hinter sich auf dem Weg durch die Bass Strait, und einige weitere haben aufgegeben. WILD OATS XI ist gerade über die Zielline gefahren, dahinter kämpfen INVESTEC LOYAL, ICHI BAN, LAHANA, WILD THING, RAN, LIMIT und LOKI um die Reihenfolge der geseglten Plätze in der ersten Reihe.

WILD OATS und RAN werden allerdings am Steg in den Lauf der geladenen Flinte der Wettfahrtleitung blicken. Beide haben sich vom Wegpunkt Green Point nicht wie in den Segelanweisungen verlangt per HF gemeldet, sondern nur per Telefon, und dafür einen Protest der Wettfahrtleitung kassiert. Zu hart? Zu spießig? Weit gefehlt, so Wettfahrtleiter Tim Cox. Die Regel wurde nach dem Katastrophehobart 1998 eingeführt aus der Erkenntnis, dass über Telefon keine S&R-Maßnahmen geführt werden können, und sei fundamental für die Sicherheit der Teilnehmer.

Die Jungs Down Under treffen damit den Nerv der Handymonokultur auf See. Auch in unseren Gewässern hat es schon einige Fälle gegeben, in denen Yachten in der Nähe von Verunglückten keine Hilfe leisten konnten, da sie von dem Seenotfall nichts mitbekommen hatten. Während die Rettungssuchenden fleissig mit den Einsatzkräften telefonieren, bleibt der Äther oft still. Und noch schlimmer: inzwischen hört auch keiner mehr in denselben. Da mag es helfen, dass jetzt zwei Hobart-Promis in die Kritik geraten.

Quelle: rolexsydneyhobart.com
Foto von LIMIT im brodelnden Orkus vor der tasmanischen Küste: Rolex/Carlo Borlenghi

Montag, 27. Dezember 2010

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2010 - etwas Kleinholz

Bei den berechneten Spitzenpositionen wurde neu gemischt. Matt Allens ICHI BAN führt nun in IRC 0, SHOGUN in IRC 1, VICTOIRE in IRC 2 und LOCAL HERO in IRC 4. Nur TRUE BLUE hat sich auf Platz 1 in IRC 3 halten können.

BRINDABELLA (Jutson 79, Jim Cooney) kehrt mit zerissenem Großsegel zurück nach Sydney, auf der DK 46 EXILE (Robert Reynolds) hat der Großbaum beim Reffen das Ruderrad zerlegt (Jungs, eine DK hat zwei davon, oder?), und der Peterson 44 BACARDI fehlt der Mast.

Gestern nachmittag fegten noch 40 bis 50 Knoten Wind über das Feld, die auch schon einige zum Einpacken gezwungen hatten: Nick Athieons 66-Fuß DODO mußte ein verletztes Crewmitglied in Eden absetzen, die Sydney 38 SWISH, gestern morgen noch erste im Feld der Sydneys, hatte ihre Elektronik eingebüßt, Ludde Ingvalls YUUZOO (90 Fuß, bereits schon mal erste berehcnet in Hobart gewesen), gab mit Rigg- und Strukturproblemen auf (dieses presseöffentliche Geheimnis wurde offiziell als "zerrissenes Vorsegel" gemeldet), SOUTHERN EXCELLENCE (VOR 60, Andrew Wenham) meldete Riggprobleme und gab auf, WOT EVA (TP 52, Sailing with Disabilities), mußte ebenfalls wegen technischer Probleme aufgeben.

Ganz schön was los. Inzwischen ist der Wind bei 25 Knoten angekommen.

WILD OATS XI hat noch ca. 290 Meilen bis Hobart, 19 Meilen dahinter llauert INVESTEC LOYAL, dann kommt CYCA Commodore Matt Allen mit ICHI BAN, weitere 8 Meilen dahinter.

Foto von WILD THING im Kampfkostüm: Rolex/Carlo Borlenghi

Sonntag, 26. Dezember 2010

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2010 - Wetter by Carlo Borlenghi

Wahsinnsbild. Geschossen beim Start des Sydney Hobart.
Foto: Rolex/Carlo Borlenghi

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2010 - TWO TRUE gibt wieder Gas

Wind von vorn, Hagel, Gewitter. Die Flotte hat zu tun. WILD OATS XI führt derzeit nach geseglter Zeit, in den Klassen sind RAN, TITANIA OF COWES, TWO TRUE und RAY WHITE SPIRIT OF KOOMOOLOO berechnet vorn. Andrew Saies Beneteau 40 TWO TRUE gewann das letzte Hobart berechnet über alles.Hier ein schönes Video vom Start:

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Americas Cup - BMW ade

Larry Ellison nahm heute wahrscheinlich eine oder zwei Beruhigungspillen mehr. BMW wird seinen Feldzug um einen Americas Cup mit Flügelmonstern auf vielen Rümpfen nicht weiter unterstützen.

Nicht unschlau von BMW, das Kapitel AC mit dem Sieg beim letzten Mal erfolgreich zu beenden und sich nicht in das ungewisse Fahrwasser eines völlig umgekrempelten Cups zu begeben.

Die einen mögen es schade finden, die anderen hatten schon lange die Schnautze voll. Bisher durfte dieses Foto schon einige Lobster One-AC-Artikel schmücken, heute paßt es besonders gut.

Hier die Pressemitteilung von BMW.

Für das Foto ein erneuter Dank an die Royal Australian Navy.

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2010 - Line Up

Rund 60 Stunden haben die Crews noch Zeit, um auf dem Bärenfell vorm Kamin Weihnachten zu genießen, dann geht es nach Hobart, und wir können auf dem Bärenfell bleiben und am Tracker mitfiebern.

88 Boote sind dabei (Roger Hickmans Farr 43 WILD ROSE wird nicht teilnehmen), darunter alle Lokalmatadore: WILD OATS XI, WILD THING, RAGAMUFFIN, AFR MIDNIGHT RAMBLER, BRINDABELLA, SHOGUN, CHUTZPAH, LAHANA, LIVING DOLL, LOKI, ICHI BAN etc. Was fehlt, sind ausländische Teilnehmer. RAN bildet eine der wenigen Ausnahmen, und Niklas Zennström wird hart kämpfen, um die 2009er-Krone in IRC 1 zu verteidigen. Deutsche Yachten sind diesmal nicht am Start.

Wetter: es gibt auf die Nase, die Bass Strait wird holprig. Für uns bedeutet das bestimmt wieder spektakuläre Fotos vor der atemberaubenden Kulisse Tasmaniens. Let's get ready to rumble.

Foto von SHOGUN (J/V 52, Rob Hanna) 2009 in der Tasmanischen See: Rolex/Kurt Arrigo.

Montag, 20. Dezember 2010

Global Ocean Race 2011/12 - Powersurf im HPX-Petticoat

In 279 Tagen startet das Global Ocean Race, also zu zweit in Class 40s um die Welt. Josh Hall, Organisator des Portimao Global Ocean Races 2008/09, hat für die Zweitauflage gerade eine neue Meldung bekommen: die 29-jährige Deutsche Anna-Maria Renken wird mit der 30-jährigen Britin Hannah Jenner eine Class 40 um die Welt segeln (genau, den Begriff "bemannen" gerade noch umschifft...).

Ein Frauenteam, das es in sich hat. Hannah war die erste weibliche Skipperin beim Clipper Round the World Race. Anna hat unter anderem beim Watski Skagerrak 2 Star Double-Hand Erfahrung gesammelt und bildet mit Jenner ein toughes Team. (Bei dem ganzen Hannah-Anna-Tippen musste mal ein Nachname dazwischen.)

Eigentlich geht es ums Segeln, aber die eine Frage kommt dann doch. Two girls in a boat. Und was ist mit den Männern? Ohne die werden die Mädels bestimmt super zurechtkommen. Aus der Nähkiste: Anna segelt unter anderem auf der RORC Yacht of the Year TONNERRE DE BRESKENS. In Cowes lief sie einem britischen Segel-Rockstar über den Weg, der am nächsten Tag ebenfalls auf der TONNERRE mitsegeln sollte. Jener fragte: "... und - bist Du morgen auch dabei?" Erstaunt über die Frage bejahte Anna und durfte sich belehren lassen: "You know that you’ve two points against you: You are a girl, and you are German." An Bord konnt er sich dann überzeugen, dass beides definitiv keine Hindernisse sind.

Fazit: Eine neue Meldung im GOR, zwei an Bord, die es richtig wissen wollen, und die Konkurrenz wird sich vorsehen müssen. Um mit der Steiner-Commander-Werbung in einem Schaufenster eines Segelausrüsters in Cowes zu sprechen: See the Germans coming, even in the dark. Und Hannah: Rules the Waves. Guter Mix. Viel Erfolg.

Mehr auf der Seite des Global Ocean Race.
Follow the Girls: www.hannahjenner.com

Foto von Anna (oben): Hans Genthe, Foto von Anna und Hannah beim All-Girls-Team Shoot: Oliver Franke

Samstag, 11. Dezember 2010

Volvo Ocean Race 2011/12 - die Abu Dhabi-Etappe und die Piraten

Sobald Abu Dhabi als Etappe des nächsten Volvo Ocean Race bekanntgegeben wurde, ging die Dikussion um die Piratengefahr auf der Strecke entlang der somalischen und der jemenitischen Küste los (Lobster One vom 17. März 2010: Angst vor dem Golf?). Das VOR-Management ist bemüht um Aufklärung und schickt Regattaorganisator Jack Lloyd vor die Kamera, um zu zeigen, dass das Problem im Griff ist. Nebenbei gibt es noch schöne Aufnahmen vom Start im Kapstadt vom letzten Mal, als es von dort aus nach Cochin in Indien ging:

Freitag, 10. Dezember 2010

Kite'n Surf - Was fürs Auge

Hier mal was von den Freunden vom Surf & Kite-Gewerbe. Misty Cliffs, Scarborough, Cape Peninsula (Foto: Lobster One).

Dienstag, 7. Dezember 2010

KIBOKO - die erste Southern Wind 94

Southern Wind und Pegaso Team haben den ersten SW 94-Cruiser/Racer im Wasser. Unter spanischer Flagge und mit dem Namen KIBOKO liegt das Reichel/Pugh-Design in Kapstadt und scharrt mit den Hufen. Nauta wurde das Innendesign überlassen, was dafür spricht, dass R/P gern einen schnellen Rumpf zeichnen durfte, das Interieur aber gerne etwas üppiger ausfallen dürfte - oder nur eleganter? Die Palme ist von Southern Spars, was für Regattaorientierung sprechen dürfte, und so will Southern Wind das Boot wohl auch verstanden haben.
Immerhin, Southern Wind-Yachten gibt es wenige, aber dafür schon recht erfolgreiche: Die SW 78 WHISPER gewann 2009 die Mini-Maxi R/C-Klasse im Maxi Yacht Rolex Cup und war 5te in IRC über alles beim letzten Fastnet. Ihre Schwester ALLSMOKE war erste der Mini-Maxis im Maxi Rolex Cup 2007. Mal sehen, ob KIBOKO von sich Reden macht...

Foto: Lobster One

Montag, 6. Dezember 2010

Velux 5 Oceans - Bullens beeindruckender Kampf um Kapstadt

49 Tage 22 Stunden und 55 Minuten nach dem Start in La Rochelle ist heute der Belgier Christophe Bullens mit seiner Eco 60 FIVE OCEANS OF SMILES als letzter der fünf Mitstreiter in der Velux 5 Oceans-Flotte in Kapstadt angekommen. 6 Wochen sind eine ganz schön lange Zeit für diese 7.500-Meilen-Strecke, aber die Kombination aus Solosegeln, Großsegelproblemen, jeder Menge Wasser im Boot, Ausfall der Elektronik, gesundheitlichen Problemen und Reparaturzwischenstops lassen das ganze sehr beindruckend aussehen, besonders in der Kategorie Durchhaltevermögen und Einfallsreichtum. Hut ab, denn bei all den Widrigkeiten hätte wohl jeder Verstanden, wenn Bullens irgendwann das Handtuch geworfen hätte. Und das auch schon recht früh, denn bei der Überführung seines Bootes zum Start flog dieses auseinander, und er mußte kurzfristig ein neues besorgen, um überhaupt teilnehmen zu können.

Wenn es einen "Spirit of the Regatta"-Pokal bei diesem Rennen gibt, dann ist er Bullens wohl sicher.

28 Tage, 01 Stunden und 51 Minuten hatte der erste bis ins Ziel unter dem Tafelberg gebraucht, Brad Van Liew mit seiner LE PINGOUIN. Hier die komplette Liste:

1. Brad Van Liew/LE PINGOUIN: 28 Tage, 01 Stunden, 51 Minuten
2. Zbigniew Gutkowski/OPERON RACING: 31 Tage, 06 Stunden, 3 Minuten
3. Derek Hatfield/ACTIVE HOUSE: 33 Tage, 22 Stunden, 37 Minuten
4. Chris Stanmore-Major/SPARTAN: 36 Tage, 44 Minuten
5. Christophe Bullens/FIVE OCEANS OF SMILES: 49 Tage, 22 Stunden, 55 Minuten

Am kommenden Wochenden ist Start zur nächsten Etappe nach Wellington.

Fotos: Lobster One

Montag, 22. November 2010

STICKY FINGERS - die erste Whitbread 30 wieder am Start

Beim Round Britain and Ireland Race 1994 wagte Designer Simon Rogers alles. Der von ihm gezeichnete und gebaute Prototyp der Whitbread 30, eine Whitbread 60 in Taschenformat, verschlang das meiste seines Geldes. Das Design musste Erfolg haben. So schwitzig ihm die Finger dabei wurden, alles auf eine Karte zu setzen, so nannte er auch das Boot: STICKY FINGERS. "STICKY" war mit 30 Fuß vielen zu klein, um bei einer solch rumpeligen Regatta überhaupt bestehen zu können, aber Simon holte aus dem kleinen Renner alles raus, seine Frau Reb fütterte während der Kampagne die Presse, und am Ende erstaunte der kleine Plastikbecher alle und wurde schnell eine kleine Berühmtheit und ein Vorreiter für die Überzeugung, das kleine und leichte Boote durchaus hochseetüchtig sein können.

Ein wirklicher Kracher wurde die Whitbread 30 zwar nicht, führte als Mount Gay 30 aber zu manchen Designs (eins davon fährt bei uns als INTERMEZZO), blieb eine Legende, und der Prototyp lebt bis heute. Simon Rogers verkaufte das Boot 1995 nach Amerika. John Williams segelte es zuerst, verkaufte es dann an Lee Pryor in Kalifornien. Vor 5 Jahren erwarb Craig Schweitzer es und holte es nach Südafrika in die Nähe von Johannesburg, auf den Vaal Dam, wo es als UTAX segelte. Seit kurzen ist Rob Samways ihr stolzer Eigner, transportierte sie auf dem Landweg nach Durban und unterzieht sie jetzt einem Refit, um sie wieder als Rogers Whitbread 30 mit dem Namen STICKY FINGERS in neuem alten Glanz erscheinen zu lassen.

Eine schöne Geschichte eines aussergewöhnlichen Bootes. STICKY wird ab jetzt auf dem Lobster-Radar sein.

Foto oben: Reb Rogers, unten: Rob Samways

Dienstag, 16. November 2010

RHEpro21 - Do-It-Yourself-Schlitten

21 Füße in Panzergrau, episch großes Cockpit, knallorangener Hubkiel mit Torpedo, Doppelruder, ein ausfahrbarer Rüssel für 42 qm Gennaker, und alles zusammen 500 kg schwer. Das klingt nach Spaß. Aber der Spaß fing für das Team vom Segelclub Rhe schon lange vorher an. Vom Design über den Bau bis zum Finish ist alles in Eigenarbeit enstanden, unter Leitung von Daniel Fritsch und Burkhard Rosenberg. Sogar die 230 kg Kielbombe wurde auf dem eigenen Grill gekocht und gegossen. Rechtzeitig zur hanseboot war das Boot fertig, und letzte Woche zum ersten Mal auf dem Wasser. Jetzt kann den Winter über optimiert werden, bevor es zur nächsten Saison richtig an den Start geht. Die Jagd nach heißen Rhepro-Surfbildern ist hiermit angeblasen.

Mehr Infos, einschließlich der Historie des Baus auf www.rhepro21.de

Foto: Lobster One

Freitag, 5. November 2010

Hempel Gosford - Lord Howe Island Race - FRANTIC wohlbehalten im Hafen

Das Hempel Gosford - Lord Howe Island Yacht Race 2010 (die 37te Auflage) ist ein besonderes Rennen. Von Gosford in New South Wales (Australien) geht es über 416 Meilen über offenes Wasser nach Lord Howe Island, einem tropisch anmutenden Eiland im Nichts, ohne Hafen, aber mit einer geschützen Ankerbucht und wohl unvergleichlicher Atmospäre. Die Teilnehmerzahl ist stark begrenzt, da ausserhalb der Bucht Hochseeverhältnisse herrschen. Wer auf die Starterliste kommt, segelt jedes Jahr mit, um nicht wieder herunterzufallen.

Was bei der 2010er Auflage Aufmerksamkeit erregte, war das vermeintliche Verschwinden des 11.9-Meter Sayer-Designs FRANTIC von Michael Martin (Lake Macquarie Yacht Club). Um das Ergebnis vorwegzunehmen: die Yacht is wohlbehalten im Heimathafen, allen geht es gut, und niemand war je in Not. Interessant und anschaulich ist, was geschah und wie damit umgegangen wurde.

Kurz nach dem Start fiel der Tracker der FRANTIC aus. In dem rauhen Wetter wurden die Batterien nass und streikten nach einger Zeit ebenfalls, und FRANTIC nahm mangels Saft auf der Funke nicht mehr an den festgelegten Roll-Calls teil. Die Anweisungen sahen vor, sich in einem solchen Fall mit weißer Leuchtmunition bemerkbar zu machen, was FRANTIC tat und von einem Regattateilnehmer gesichtet und an die Regattaleitung berichtet wurde.

Als FRANTIC nach einiegr Zeit weder auf Lord Howe Island, noch zurück im Hafen ankam, lief bei der Regattaorganisation die nächste Stufe des Notfallplans an. In Absprache mit der örtlichen Polizei und den Seesicherheitsbehörden wurde eine Cessna auf die Suche geschickt und sichtete die Yacht, wie sie sich zurück zum Festland kämpfte, wo die Crew samt Boot später müde und hungrig, aber glücklich ankam.

Bemerkenswert ist der professionelle Umgang der Regattleitung mit den Umständen, der hier als Testlauf für mögliche Notfälle dienen und man gut daraus lernen kann. Und der Skipper der FRANTIC wird sich wohl in Zukunft mit bordstromunabhängiger Kommunikation auseinandersetzen.

Quelle: Gosford Sailing Club
Das Foto von FRANTIC ist von Peter Campbell.

Donnerstag, 4. November 2010

ORC und RORC/UNCL wollen zusammenarbeiten - Formelkrieg ade?

Im Frühjahr noch als Aprilscherz getarnt, inzwischen greifbar: der erste Schritt zur Zusammenarbeit von RORC und ORC ist getan, und das (Fern-)Ziel sollte sein, dem Formelsalat ein Ende zu setzen. ORC, IRC, MfG und tschüss.

Die Wächter der Formeln IRC und ORCi/ORCc, also ORC und RORC/UNCL, haben sich zunächst entschieden, ihre Formeln in absehbarer Zeit gemeinsam zu verwalten. Die jeweiligen führenden Köpfe, ORC Vizepräsident Dr. Wolfgang Schäfer und RORC Commodore Andrew McIrvine, haben sich nach der ISAF-Jahreshauptversammlung in Pusan mit weiteren Köpfen beider Lager mehrfach getroffen und nun den ersten Schritt gewagt. Den Vorkämpfern des Endes des Formelschismas an dieser Stelle ein großer Dank für die Mühe und den Sprung über die eigenen Schatten. Hier kann Geschichte geschrieben werden.

Wie bekommt man zwei Parteien zu einer Einigung, von der jede die andere für die Verwalter einer minderbemittelten Vergütungsformel zu halten schien? Ist die Friedenstaube in den Köpfen gelandet? Sind sie kampfesmüde und harmoniebedürftig? Ist beiden Seiten klar geworden, dass die Segler mit dem Formelschisma nicht zufrieden sind und müde, sich von beiden Seiten erklären zu lassen, worin ihr Glück zu bestehen hat? Sah eine Partei ihre Felle wegschwimmen und rettet sich an die Seite der anderen? Oder hat die ISAF mal ordentlich auf den Tisch gehauen? Wohl müßig zu diskutieren und in der Stunde der Freude ist spitzfindiges Hinterfragen vielleicht auch unfair den Protagonisten gegenüber - denn was zählt, ist das Ergebnis, und das könnte eine einzige Offshore-Rating-Rule sein. Und die wollen wohl alle.

Später kann man fragen, was von welcher Formel übernommen werden soll. Bei diesem Prozess wird sich zeigen, wie sklavisch jeweils an den lang gehegten Werten festgehalten wird. Beide Seiten werden Überzeugungen aufgeben und den Wert der jeweils anderen Formel anerkennen müssen.

In Zukunft haben wir es also erst einmal mit einer neuen und einzigen Administration für unsere Vergütungsformel zu tun - alles wieder unter einem Dach. Und wie wird das Baby heißen? R-ORC-UNCL? "Rorcunkel"? Hört sich an wie Rapunzel. UNCL R-ORC hört sich an wie "Onkel Rorc", das wird nicht allen schmecken. "Joint Adminitration for the ISAF-acknowledged Rating Rules"? Das wäre eher EU-Kauderwelsch. Wir werden es früh genug erfahren.

Um der Interpretation die offiziellen Worte zur Kontrolle an die Seite zu stellen, hier die gemeinsame Pressemitteilung:

ORC and RORC working Together Towards A Common Goal for Offshore Racing
04 Nov 2010

The Royal Ocean Racing Club (RORC) and Union Nationale pour La Course au Large (UNCL), joint owners of the IRC rating rule, have been in discussion with the Offshore Racing Congress (ORC) about the possibility of creating a unified organisation to govern yacht ratings worldwide. This initiative to bring the world offshore rating systems together was endorsed by ISAF following its AGM in 2009 in Korea.

The intention is for RORC/UNCL and ORC to create a joint venture company which would run the existing rules, IRC and ORC and then in time, using the combined knowledge and resources, evolve new rating systems that combine the benefits of IRC and ORC to create fast, fun and seaworthy boats for unified competition all over the world.

Bruno Finzi, Chairman of ORC, working alongside Vice-Chairman Wolfgang Schaefer, are enthusiastic and confident about working with the RORC. “We appreciate the work and friendship with RORC and we believe it is finally time to get back to the IOR era and to the ORC founding spirit, when only one single rule was recognised as ‘the international’ rule in offshore sailing.”

Chris Little, Admiral of the RORC, working with Commodore Andrew McIrvine agree that it is time to bring the development of rating systems under one umbrella. “We have received strong support from a number of countries and potential owners to develop a rule that will allow us to recreate the international yacht racing circuit and we shall continue to work towards this goal.”

Freitag, 29. Oktober 2010

Rolex Middle Sea Race 2010 - SPEEDY knapp hinter VARUNA

Knappe zweieinhalb Stunden hinter VARUNA kam Hans Jürgen Riegels Marten 49 SPEEDY ins Ziel und liegt berechnet nur eine Minute und drei Sekunden hinter der deutschen Konkurrentin. Hans Jürgen Riegel aus Bonn (die Nähe zu "Ha-Ri-Bo" ist kein Zufall) hatte sich den mit Erfahrungen aus sieben Middle Sea Races gestählten Skipper Bernard Xiberras an Bord geholt und seglte mit französischer Crew.

Insgesamt wurde SPEEDY berechnet 14te von 59 gezeiteten Teilnehmern in IRC über alles und 6te von 17 im Ziel Angekommenen in IRC Class 2. Glückwunsch, das Lobster-Auge wird Euch beobachten!

Das Foto von SPEEDY hat Dominic Schwarz aufgenommen und dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Von Rolex war nichts zu bekommen...

Rolex Middle Sea Race 2010 - VARUNA gewinnt ORC Class 2

Von Flaute bis 8 Beaufort war dieses Jahr alles drin beim Rolex Middle Sea Race. Während sich das vordere Ende des Feldes teilweise durch Flauenlöcher stochern mußte, bekam das hintere Ende über 40 Knoten ab. Wer sie von den kleinen auf die Nase bekam, hatte hart zu kämpfen, wer dann die Westecke von Sizilien (Favignana) geschafft hatte, wurde fix nach Hause geblasen.

Bald schon unangefochten konnte sich LUCKY (TP52 mod, Bryn Ehrhart) über den Sieg in IRC über alles freuen, und damit auch über den Klassensieg in IRC 2. ESIMIT EUROPA 2 gewinnt IRC 1, LAETITIA wird 6te in der Klasse. Die J122 ARTIE siegt in IRC 4 und die J133 JARU gewinnt sowohl IRC 3 wie ORC 3 und ORC über alles. Sönke Steins J133 JUNO wird 5te in der 21 Boote starken Klasse IRC 3 und 7te in ORC 3 (17 Starter).

Jens Kellinghusens grauer Rogers-Express holt sich den Sieg in ORC Klasse 2. Glückwunsch! Das ist eine gute Vorlage, um sich beim Transatlanticrace 2011 mit ihren Schwestern SHAKTI und GUTS 'N GLORY sowie mit SCHO-KA-KOLA und NORDDEUTSCHE VERMÖGEN HAMBURG zu messen.

Mangels Rolex-Foto von VARUNA hier nochmal der Top-Schuss von der Nordseewoche aus dem Lobster-Fundus.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Rolex Middle Sea Race 2010 - VARUNA im Ziel

VARUNA (Rogers 46, Jens Kellinghusen) kreuzte heute nacht nach 3 Tagen 11 Stunden 25 Minuten und 15 Sekunden als elftes Schiff die Zielline und ist vorläufig berechnet 12te. Damit hat sie unter anderen AMBERSAIL, LETITIA, WILD JOE, E1 und ICAP LEOPARD im Sack. Glückwunsch!

Das Karussell der berechneten Zeiten dreht sich mit jeder Ankunft weiter. LUCKY steht nach wie vor an der Spitze, den zweiten Platz hat derzeit die maltesische J122 ARTIE (MLT2222, Lee Satariano & Christian Ripard, Class 4, IRC 1.091) besetzt.

Die J133 JARU (GBR8913R, Andrew Calascione, Class 3, IRC 1.116) schob CANTANKEROUS vom vorläufigen dritten Platz. Beide J-Boats, ARTIE und JARU, sind berechnet recht knapp hinter LUCKY, deren Crew wohl gespannt auf deren Ankunft gewartet haben dürfte.

Foto von ARTIE: Rolex/Kurt Arrigo

Rolex Middle Sea Race 2010 - LAETITIA im Ziel

LUCKY hatte den Reigen der Klasse 2-Boote eröffnet, die die Maxis von den Plätzen verdrängen. Als schnellste TP schubste sie ESIMIT EUROPA 2 vom vorläufigen Platz 1 über alles, dann kam 18 Minuten später Schwester PACE ins Ziel und ESIMIT war nur noch Dritte. Die Cookson 50 CANTANKEROUS schob sich kurz danach zwischen die TPs auf Platz 2, und schon war keine von den großen Yachten mehr auf den Medallienrängen. ESIMIT wurde vorläufig 4., ALEGRE 5. und ICAP LEOPARD 6.

AMBERSAIL und LAETITIA hatten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Am Ende ging Axel Schröder mit seiner neuen Baltic nach 3 Tagen 7 Stunden 46 Minuten und 58 Sekunden über die Linie und schlug die betagte VOR60 gesegelt um knapp 8 Minuten. Berechnet sind die Litauer damit vorn und belegen derzeit Gesamtrang 8, LAETITIA Platz 9.

Jetzt warten wir gespannt auf VARUNA.

Foto: Rolex/Kurt Arrigo

Dienstag, 26. Oktober 2010

Rolex Middle Sea Race 2010 - LUCKY vorläufig berechnet vorn

Bryon Ehrharts LUCKY (USA52152) ist die erste TP52 im Ziel mit 3 Tagen, 3 Stunden, 16 Minuten und 25 Sekunden auf der Uhr und derzeit Erste über alles nach berechneter Zeit. Das 2004 bei Goetz gebaute Farr-Design wurde IRC-optimiert. Ehrhart ist ein Veteran mit Transpacs, Bayview Mackinacs und Newport-Bermudas auf dem Buckel.

Foto: Rolex/Kurt Arrigo

Rolex Middle Sea Race 2010 - ESIMIT tütet ein

Nach 2 Tagen, 6 Stunden, 52 Minuten und 32 Sekunden war ESIMIT EUROPA 2 als Erste im Ziel. Der 100-Fuß-Maxi kam nicht in Reichweite des Rekords von RAMBLER, die 2007 knapp unter 2 Tagen gebraucht hatte. Bei dem wenigen Wind war daran allerdings von Anfang an kaum zu denken gewesen. ESIMIT hatte hauptsächlich damit zu tun, ICAP LEOPARD auf Distanz zu halten, was zunächst gut gelang, dann in den Windlöchern nördlich Siziliens wieder zu scheitern drohte. Mike Slades 100 Leoparden-Füße waren am Ende 3,5 Stunden langsamer unterwegs.

10 Stunden nach ICAP LEOPARD kam ALEGRE ins Ziel und setzte sich damit berechnet vor Slade und hinter ESIMIT. Als vierte über die Linie war der russische VOR70 E1, eine alte ERICSSON. Während die Meute der TP52 gerade an der maltesischen Küste entlang gen Valetta segelt, führt LAETITIA vor AMBERSAIL das Verfolgerfeld auf halbem Weg zwischen Lampedusa und Malta an. VARUNA hat Lampedusa vor Kurzem gerundet, und es bleibt zwischen den Deutschen nach berechneter Zeit spannend.

Aktuelle Positionen auf dem Tracker.

Foto: Rolex Kurt Arrigo

Sonntag, 24. Oktober 2010

Rolex Middle Sea Race 2010 - der Kampf um den Wind

ESIMIT EUROPA 2 führt das Feld an und erreicht bald die Nordwestecke Siziliens, ICAP LEOPARD liegt 25 sm dahinter, dann folgt das Feld aus E1, WILD JOE, LUCKY, PACE und CANTANKEROUS, angeführt mit wenig Abstand von ALEGRE. VARUNA hat gerade Stromboli passiert und jagt die 50+-Fuß-Truppe entlang der Nordküste Siziliens. Berechnet ist für Jens Kellinghusen noch alles drin.

Die nacht war flau und der größte Kampf geht zur Zeit darum, den Wind nicht zu verlieren und möglichst bald in den Einfluss des Tiefdruckgebietes zu gelangen, dass neuen Druck verspricht. ICAP sieht eine Verfolgungsjagd nach ESIMIT wohl als aussichtslos an und hat einen Nordbogen eingeschlagen, um den Wind früher zu erreichen.

Berechnet über alles sieht es derzeit so aus:

1. ESIMIT EUROPA 2
2. ICAP LEOPARD
3. ALEGRE
4. E1
5. PACE
6. LUCKY
7. WILD JOE
8. CANTANKEROUS
9. LAETITIA
10. VARUNA

Aktuelle Positionen auf dem Tracker.

Foto vom Start: Rolex/Kurt Arrigo

Freitag, 22. Oktober 2010

Rolex Middle Sea Race 2010 - Lauern auf den Startschuss

Das Highlight des Herbstes steht vor der Tür. Das Rolex Middle Sea Race zieht auch in diesem Jahr wieder ein hochkarätiges Feld, das teilweise in dieser Woche schon mal auf den Vorbereitungsregatten die Klingen gekreuzt hat.

Besonderes Augenmerk dürfen wir richten auf:

- ALEGRE (Mills 68, Andreas Soriano, GBR), First Ship Home 2008 und berechnete Siegerin über alles 2009
- AMBERSAIL (VOR60, Simonas Steponavicius, LTU), etwas abgewetzt, aber dieses Jahr aktiv von Skagen Rund bis Round Britain
- BLACK PEARL (Baltic 77, Matthew Sweetman,GBR), New Kid on the Block im Offshorezirkus
- CANTANKEROUS (Cookson 50, Germana Tognella, FRA), eine Canting-Keel-Rakete wie CHIEFTAIN
- CALIPSO IV (Cookson 50, Piero Paniccia, ITA) dürfte im Dirkten Vergleich mit ihrer französischen Schwester interessant werden
- ESIMIT EUROPA 2 (R/P 100, Flavio Favini, SLO), die Botschafteryacht Europas
- ICAP LEOPARD, kein weiter Kommentar notwendig
- STEINLAGER 2, Whitbread Ketch vom 1989/90er-Rennen
- WILD JOE (R/P 60, Marton Jozsa, HUN), sieht schnell aus

und die deutschen Teilnehmer:
- VARUNA, Jens Kellinghusens panzergraue Rogers 46
- LAETITIA, Dr. Axel Schröders neue Baltic
- SPEEDY, Marten 49, Berhard Xiberras
- JUNO, Sönke Steins J133, er segelt zwar unter maltesischer Flagge, wird hier aber einfach eingemeindet
- POGO 1, Michael Deutsch

Der Rekord von George Davids RAMBLER von 47 Stunden, 55 Minuten und 3 Sekunden aus 2007 will unterboten werden. ALEGRE hat es bislang vergeblich versucht, diesmal könnte ICAP LEOPARD sich an den Rekord ihrer Dauerrivalin ranmachen wollen.

Morgen ist Start, dann gibt es wieder Segeln live auf dem Tracker und Updates bei Lobster One.

Foto von der TP52 LUCKY (Bryon Erhard, USA) beim Coastal Race und von der Grand Harbour Marina, Valetta: Rolex/Kurt Arrigo

Donnerstag, 21. Oktober 2010

HASPA HAMBURG - Schaulaufen auf dem Jungfernstieg

Bootsverkehr in der Hamburger Innenstadt ist selten, aber schön. Bislang ist wahrscheinlich noch gar niemandem aufgefallen, dass man dort nicht Boot fahren darf.

Die hanseboot naht und wie jedes Jahr wird ein Highlight des Segelsports vor dem Haupteingang ausgestellt, und in diesem Jahr ist es die HASPA HAMBURG des Hamburgischen Vereins Seefahrt e. V. Die Judel/Vrolijk 52-Fuß-Ausbildungsyacht wurde in diesem Frühjahr aus Neuseeland geliefert. Schon bei den Werfterprobungsfahrten in Wellington waren drei Teams à vier jugendlichen Vereinsmitgliedern gestaffelt vor Ort und haben das Schiff kennengelernt und getestet.

In dieser Saison gaben Sie ihr Wissen an die übrigen Vereinsmitglieder weiter, und es wurde noch fleissig gebastelt, geändert und optimiert. Bei der Flensburger Fördewoche wurde die Arbeit mit dem Blau-Gelben Band belohnt, und auch nach berechneter Zeit arbeiteten sich die Crews auf den Ergebnislisten nach vorne. Im nächsten Jahr stehen die ersten längeren Fahrten auf dem Programm.

Der Weg vor die Messehallen führte vom Hamburger Hafen durch die Innenstadt. Gestern nacht versammelten sich Freunde und Fans auf dem Jungfernstieg, um den roten Schlitten bei seinem Bummel durch das Shoppingparadies zu begleiten. Ungewöhnlich und schön.

Foto: Lobster One

Dienstag, 19. Oktober 2010

VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race - Super-Taifun Megi gewinnt

Das im Zweijahresabstand gestartete VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race (Lobster One vom 16. Oktober 2008: AMBUSHed) ist dieses Jahr dem Super-Taifun Megi zum Opfer gefallen. Am Montag hielt der ausrichtende Royal Hong Kong Yacht Club eine Skipperversammlung ab, um mögliche Alternativen für den Start der Regatta zu diskutieren. Letztlich wurde aus Sicheheitsgründen entschieden, das Rennen auf Oktober 2011 zu verlegen.

Taifun Megi, der derzeit die Philippinen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 260 km/h heimsucht, würde sogar direkt über die Rhumb-Line der Regatta im Südchinesischen Meer pflügen, wenn die Boote unterwegs gewesen wären. Ein verschieben um einige Tage hätte wenig Erleichterung gebracht.

Hier geht es zur Presserklärung des RHKYC.

Foto von Megi von heute morgen: NASA/Jeff Schmaltz

Dienstag, 12. Oktober 2010

Apropos Surfen - PLEOMAX zeigt, dass es mit mehr als einem Brett geht

Step Into Liquid? Cortes Bank? Die Antwort aus Holland: VOR60 PLEOMAX, Februarsturm "Emma", und schon war der Rekord von Lowestoft nach Ijmuiden in diesem Frühjahr gesetzt: 105 Meilen in 5 Stunden, 39 Minuten und 30 Sekunden. Das Wasser ist nicht so blau, aber es muss ja auch keiner darin schwimmen. Vorhang auf:

Lobster One Horizonterweiterung Teil 2: so sehen Wellen zum Surfen aus

Der beste Kick beim Segeln ist wohl der Surf auf der Welle. Ja, schon, aber...
In der Welt geilstem Surferfilm, Step Into Liquid von Dana Brown, wird gezeigt, wo die Grenzen wirklich liegen:

Mehrere Top-Surfer finden heraus, dass Wellen, die auf eine Küste treffen, kalter Kaffee sind (in der Hinsicht sind Segler den Brett-Fetischisten deutlich voraus), und dass eine richtig böse Welle dort entsteht und lang läuft, wo auf offener See ein Flach schlummert. Die Cortes Bank, ca. 100 sm westlich Point Loma/San Diego, erhebt sich aus den Tiefen des Pazifik teilweise auf wenige Meter unter dem Meerespiegel. Bei "günstigen" Konditionen werden Wellenhöhen von über 20 Metern beobachtet.

Was tun also die Brettfreaks? Sie warten auf einen Monstersturm vor Alaska, dessen Wellen den Pazifik hinunter nach Süden rollen und bei strahlendem Sonnenschein über der Cortes Bank brechen. Dann lassen Sie sich von einem Jetski auf die Welle ziehen... Das ganze sieht dann so aus (Dana Brown scheint es nicht zu mögen, wenn man den Ausschnitt aus ihrem Film einbettet).

"100 miles out at sea on a jetski..." Noch Fragen?

Quelle: Step Into Liquid, a Gotham Group/NV Entertainment/Top Secret Productions production, published by Artisan Entertainment.

Foto: Bob Brown

Transatlantic Maxi Yacht Cup 2010 - Atlantic Rally for Biggies

Am 22 November startet von Teneriffa aus der Transatlantik Maxi Yacht Cup nach Sint Maarten. Anfänglich mit Rolex-Unterstützung, inzwischen ohne, veranstaltet die International Maxi Association seit 2007 die Flucht für Maxis, Mini-Maxis und Wallys vor dem mediterranen Winter in die Karibik. Die ARC wäre wohl auch nicht ganz die Kragenweite für diese Kandidaten. Als Clubs stehen der IMA der Yacht Club Costa Smeralda, der Real Club Nautico de Tenerife und der Sint Maarten Yacht Club zur Seite.

Den Rekord setzte Karl Kwok mit BEAU GESTE auf 09 Tage 08 Stunden 54 Minuten und 27 Sekunden.

Hier geht es zur Ausschreibung, hier zum kurzen Bericht von der Regatta 2009.

Das Foto vom Drachenbug der Rekordhalterin BEAU GESTE (beim Rolex Maxi Yacht Cup 2009) ist von Rolex/Carlo Borlenghi.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

America's Cup - Was TEAMORIGIN kann, kann UITG schon lange

Michael Scheeren, Chef des UNITED INTERNET TEAM GERMANY, erklärte gegenüber yacht.de, weshalb das Team seine Teilnahme beim 34. America's Cup nun ebenfalls abgesagt hat. Trotz der vielversprechenden Kooperation mit Udo Schütz/Team CONTAINER ist das Millionenspiel der Milliardäre nicht, was auf der Speisekarte stand. Zudem müßten die bislang benutzen Monohulls abgeschrieben werden, und in der Katamaranentwicklung seien die Amerikaner bereits uneinholbar vorn.

Das Interview von Lars Bolle mit Michael Scheeren ist auf yacht.de zu lesen.

Der AC begräbt sich (schon wieder) selbst, bevor er überhaupt losgegangen ist, und immer wieder beeindruckt die Weitsicht von Louis Vuitton, als sie aus dem Cup aus- , und in die Louis Vuitton Pacific Series einstiegen. Dort wurde im Kleinen die mögliche Erfolgsstory des AC vorgeführt: man greift auf bestehende Teams, Strukturen und Material zurück, segelt in den bekannten, behutsam weiterentwickelten Booten, und bekommt damit einen bunten Zirkus erstklassiger Teams an den Start. Und die Entscheidungen fielen auf dem Wasser...

Auch für dieses Foto ein erfrischender Dank an die Royal Australian Navy.

Montag, 4. Oktober 2010

America's Cup - TEAMORIGIN schlägt den nächsten Nagel in den Sarg

Der AC war hier selten Thema, weil er dem Segeln in letzter Zeit wenig gutes getan hat. Deswegen ist das Augenmerk hier nicht darauf gerichtet, was neues geplant wird, sondern nur, welche entscheidenden Schritte den AC (weiter) torpedieren. Dazu schon Lobster One vom 03. April 2009. Es begann damit, dass die bestehenden Syndikate vor die Tür gesetzt wurden, als Ellison und Bertarelli den AC zu ihrem Privatkrieg zu erklären schienen, der mehr im Gerichtssaal als auf dem Wasser stattfand. Als die Mulithull-Quälerei endlich augetragen war, hätte es einen Neuanfang geben können. Dann wurde der Multihull-Hype weiter aufgeblasen (dazu ausführlich die Presse der letzen Wochen), und jetzt kommt die Rechnung aus England. TEAMORIGIN steigt aus, oder besser, gar nicht erst ein.

Sir Keith Mills, Chef von Teamorigin, im Originalton: “After three years of waiting in the wings to enter a British team in the America’s Cup I am bitterly disappointed that we will not be competing. However, the format and timetable decided by the Defender, BMW/Oracle, is simply not viable for TEAMORIGIN. We have assembled an outstanding team, led by Grant Simmer and Ben Ainslie, and I am personally very sorry that they won’t now get the chance to race for a British team in the next America’s Cup”.

TEAMORIGIN wird auf deren Webseite noch direkter, mit der simplen Analyse: "... Sir Keith has concluded that the 34th America’s Cup is neither viable commercially, nor an attractive sporting contest for TEAMORIGIN."

"Kein attraktiver sportlicher Wettkampf" (!). Verstanden, Sir Keith.

Für das Foto ein erneuter Dank an die Royal Australian Navy.

Samstag, 2. Oktober 2010

Lobster One Horizonterweiterung Teil 1: Surfen und Panama

Segeln ist schön und sexy. Denken wir. Mit Recht? Wo kann das Segeln von anderen Sportarten lernen? Reef weiß beispielsweise gut, wie man seine ursprünglich aus dem Surfen stammende Gemeinde bei Laune hält, und jeder ist eingeladen, dass schnell als vulgär abzutun. Aber warum sollte man? Aus Scham, dass das Segeln lieber mit Champagnerkübeln wirbt als mit ressourcenschonenden Bikinis? Können wir hier vom Surfen etwas abgucken? Horizonterweiterung durch den Blick auf andere Sportarten? Oder ging es nur um eine Ausrede, dieses Video zu zeigen? Wie auch immer, Teil 1 der neuen Reihe "Horizonterweiterung" beschäftigt sich mit Surfen und Panama. Einige Sekunden finden sogar auf einer Yacht statt. Vorhang auf:


Fortsetzung folgt...

Dienstag, 28. September 2010

Typhoon Series 2010 - AMBUSHED, again!

Schon 2009 gewann Joachim Islers und Andrew Taylors Mills IRC 41 AMBUSH die Typhoon Series, die Wertung über insgesamt 10 Rennen in und um Hong Kong, die zwischen Juni und August gesegelt werden. Auch dieses Mal ließ die Crew in den Camouflage-Crewshorts TP52s und andere Größen berechnet im Kielwasser. Glückwunsch!

Foto: Barry Hayes

Freitag, 24. September 2010

Rolex Big Boat Series 2010 - Veni, Vidi, VINCITORE

Zum 46. Mal veranstaltete der St. Francis Yacht Club seine Big Boat Series, mittlerweile gesponsort von Rolex. 98 Yachten von Offhore bis J105 und die Melges 32 mit ihren pre-Worlds fanden sich in Sichtweite von Alacatraz ein, dabei alles, was in Kalifonien Rang und Namen hat.

In IRC A schlugen sich Jim Mitchells R/P 52 VINCITORE und Jorge Ripsteins TP52 PATCHES an der Spitze, was am Ende mit einem Punkt Abstand für Mitchell ausging und ihm die St. Francis Perpetual Trophy einbrachte.

In IRC war Daniel Woolerys SOZAAL (King 40) wieder nicht zu halten. Im letzten Jahr entzündete dieses Boot die Frage um die Bewertung von elektrischen Winschen auf kleineren Yachten im Rating. Die Ratingfrage ist gelöst, Woolery gewinnt immer noch. Vielleicht kann er ja auch einfach gut segeln?

In IRC C durfte Dale Williams mit WASABI (Kernan 44) einen Heimsieg für San Francisco einfahren, und damit bleibt die Richard Rheem Pertual Trophy in der Stadt.

In IRC D gewann Thomas Brott mit seiner J109 ELECTRA, bei den J105 ARBITRAGE (Bruce Stone, San Francisco) und bei den Melges 32 Luca Lalli mit B-LIN.

Mehr auf der Eventwebsite.
Foto von VINCITORE: Rolex/Daniel Forster

George Law Foundation Ocean Race 2010 - The General Rules

Der 36-Fuß Balkewell White IRC-Racer GENERAL LEE (Lobster One vom 28. Juni 2010: Yeeeeeehaaaa!) hat zu Beginn der Offshore-Saison in Western Australia gleich komplett abgeräumt. Beim George Law Foundation Ocean Race 2010 (42 Meilen von Fremantle über Rottnest Island, Cape Vlamingh und den Cockburn Sound) brezelte die wohl kleinste Plattform für einen Grinder zum Sieg und ließ ihrer Inshore-Schwester ALFRESCO und den anderen nur den Kampf um die Plätze. Im Video sieht man den Duke aus Hazzard County ausser Rand und Band:



Auf der Teamwebseite gibt es noch mehr Bilder und Infos, und auch bei Bakewell White und Davie Norris Boatbuilders kann man sich weiter schlau machen.

Mittwoch, 22. September 2010

Audi MedCup - Crash-TV

Während nach dem Blauen und Blau-Gelben Band noch repariert wird, gibts beim MedCup schon neues Kleinholz.

Montag, 20. September 2010

Rolex Swan Cup - Hendrik Brandis mit EARLYBIRD Swan 45-Weltmeister

Das letzte Rennen beim Rolex Swan 45 World Championship war trickreich. Hendrik Brandis (NRV) hatte sich anfangs mehr mit Nico Poons CHARISMA auseinanderzusetzen, dann wurde SAMANTANGA - DUVEL immer stärker, und seit dem Islands Long Race meldete auch die finnische BLUE NIGHTS (Tea Ekengren-Saurèn) mit Taktiker Jochen Schümann Ansprüche auf die Krone an. Dass das 8te Rennen das letzte sein würde, konnte noch keiner Wissen, und alle Taktiker schwitzen beträchtlich, um aus dem wenigen Wind noch etwas zu machen. BLUE NIGHTS wurde erste, EARLYBIRD konnte den zweiten Platz sichern und sich an der Spitze der Liste behaupten. Der Streicher änderte dann auch nichts mehr am Ergebnis: nachdem 2008 Co-Eigner Christian Nagel mit EARLYBIRD Swan 45 World Champion geworden war, durfte Brandis den Erfolg seines Bootes wiederholen und dazu noch den persönlichen hinzufügen. Glückwunsch!

Das Endergebnis:

1. EARLYBIRD (GER), Hendrik Brandis, 1, 2, 5, 5, 1, 4.5, [6], 2 - 20.5 Punkte
2. BLUE NIGHTS (FIN), Tea Ekengren-Saurèn, [8], 6, 2, 4, 6, 1, 2, 1 - 22.50 Punkte
3. SAMANTAGA-DUVEL (BEL), Phillipe Moorgat/Patrick Van Henr, [6], 3, 3, 3, 4, 3, 5, 4 - 25.0 Punkte
4. CHARISMA (NED), Nico Poons, 3, 4, 1, 1, [5], 9, 3, 5 - 26.00 Punkte

Aufgrund des wenigen Windes hatte die Wettfahrtleitung für die Maxi-Class nur drei Rennen beenden können. Johann Killinger (NRV) wurde mit seiner Swan 60 EMMA zweiter hinter DSK PIoneer Investments in einem Feld von 20 großen Schwänen. Gratulation!

Hier sieht der Endstand so aus:

1. DSK PIONEER INVESTMENT (ITA), Danilo Salsi, 3, 1, 5 - 9.0 Punkte
2. EMMA (GER), Johann Killinger, 1, 4, 7 - 12.0 Punkte
3. MYSTERY, Amadoo Int. Corporation, 4, 2, 6 - 12.0
 Punkte

Günter Sell wurde mit TORTUGA in der S&S-Klasse 6ter von 20 mit 6, 4, 9.

Quellen: www.yccs.it und www.regattanews.com
Die Fotos von der feierenden EARLYBIRD-Crew auf dem Vorschiff und von einem glücklichen Hendrik Brandis gehen auf das Konto von Rolex/Carlo Borlenghi

Sonntag, 19. September 2010

Flensburger Fördewoche 2010 - HASPA HAMBURG gewinnt das Blau-Gelbe Band

In 4:26:28 fegte die J/V 52 des Hamburgischen Vereins Seefahrt über den Kurs von der Innenförde bis zur Ansteuerung Flensburger Förde bei Kalkgrund und zurück. Regen und Böen weit über die 30 kn aus einem grundsätzlich schon steifen Westwind machten die Hatz nach dem Blau-Gelben Band wie so oft zu einem materialintensiven Herbsteinsatz. Die ärgste Konkurrenz stellte die mit deutlich mehr Wasserlinienlänge gesegnete CALYPSO dar, die sich zunächst mit der HASPA an der Spitze des Feldes umherschlug, dann aber mit Materialschaden aufgeben mußte.

Der Sieg der roten IRC-Rakete macht zweifach Spaß: zum einen ist die HASPA HAMBURG eine Ausbildungsyacht und kein stromlinienförmiges Projekt eines Privateigners mit gut trainierter Crew.

Und zum anderen hat Skipper Georg Christiansen einige Anläufe gebraucht, um das Band für die schnellste Yacht nach gesegelter Zeit, die nicht an der Flensburger Förde beheimatet ist, zu erringen. Es ist halt nicht ganz einfach, die Trophäe für die schnellste Yacht abzuräumen, wenn man nicht das größte Schiff des Feldes unterm Hintern hat. Georg Christiansen ist an der Förde groß geworden und seine Familie gehört klar zu den Urgesteinen des Flensborg Fjords. Trotzdem konnte er als Wahlhamburger und Skipper von Yachten unter dem Stander des NRV immer nur um das Blau-Gelbe Band kämpfen. Und diesmal ist es seins. Glückwunsch!

Fotos von HASPA HAMBURG nach der gewonnen Schlacht auf der hakeligen Förde: Lobster One.

Freitag, 17. September 2010

Rolex Volcano Race 2011 - Geschichtsunterricht für Maxis

Am 24. Mai 2011 fällt in Gaeta südlich von Rom der Startschuss für das 400-Meilen lange Rolex Volcano Race. Veranstalter sind der Yacht Club Gaeta EVS, der Yacht Club Capri und die IMA (International Maxi Association), und die Regatta wird Teil der Rolex Capri Week und des IMA Annual Championship 2011 sein.

Der Kurs führt die Yachten entlang der Pontinischen Inseln über das Thyrrenische Meer zu den Äolischen Inseln (Stromboli, Vulcano und Alicudi) und weiter am Vesuv vorbei nach Capri. Eine Maxi-Reise durch die Antike, mit ordentlich Magmapotential. Ein Tanz um den Vulkan.

Odysseus war es, der sich mit Äolus, dem "Hüter der Winde" anlegte, indem er (bzw. eins seiner gierigen Crewmitglieder) kurz vor seinem Landfall auf seiner lange nicht gesehenen Heimatinsel Ithaka (er war zuvor einige Jahre beschäftig, Troja zu belagern) den Beutel voller Wind, den der Gott ihm anvertraut hatte, öffnete, und der Wind aus dem Sack sein Schiff wieder zurück in die Arme des Windgottes trieb. Der war dann entsprechend sauer und half Odysseus nicht noch eimal, wieder nach Hause zu kommen. Bekanntlich mußte Odysseus ja auch sonst auf seiner Reise selbst sehen, wie er zurechtkommt.

Die Maxi-Skipper werden daraus gelernt haben und ihre Crews von Windbeuteln fernhalten. Den Erfolg können wir dann auf dem Tracker beobachten.

Das ganze wird lesenswert und bildreich in der vorläufigen Ausschreibung angekündigt. Vielen Dank für eine schöne neue Langstrecke im Mittelmeer.

Das Foto von einem Ausbruch des Stromboli wöhrend des Rolex Middlesea Race 2006 ist von Rolex/Carlos Borlenghi.

Rolex Swan Cup - EARLYBIRD verteidigt im Islands Long Race die Spitze

Das auf 47 Meilen verkürzte Islands Long Race (Punktefaktor 1.5) bot ähnlich starke Dreher wie der Vortag. Die finnische Swan 45 BLUE NIGHTS mit Jochen Schümann als Taktiker stahl den weiter oben auf der Gesamtergebnisliste platzierten die Show und wurde Erste. EARLYBIRD wurde 3te und ließ die ärgste Konkurrentin CHARISMA im Kielwasser, mußte aber SAMANTAGA - DUVEL vorlassen. In den heutigen Tag startet EARLYBIRD wieder von der Pole-Position. Die Notenvergabe bislang:

1. EARLYBIRD 1, 2, 5, 5, 1, 4.5 - 18.5 Punkte
2. SAMANTAGA - DUVEL 6, 3, 3, 3, 4, 3 - 22 Punkte
3. CHARISMA 3, 4, 1, 1, 5, 9 - 23 Punkte

Johann Killinger schlägt sich mit EMMA ebenfalls weiter an der Spitze mit DSK PIONEER INVESTMENTS und MYSTERY, zur Zeit auf dem 2ten Platz. Nach drei Rennen ist der Stand in der Maxi Class A:

1. DSK PIONEER INVESTMENT 3, 1, 5 - 9 Punkte
2. EMMA 1, 4, 7 - 12 Punkte
3. MYSTERY 4, 2, 6 - 12 Punkte

Günter Sell verteidigt mit TORTUGA in der S&S-Klasse nach drei Läufen vehement den 5ten Platz. Es bleibt bei allen hoch spannend.

Quellen: www.yccs.it und www.regattanews.com
Foto von TORTUGA unter Volldampf: Rolex/Carlo Borlenghi

Donnerstag, 16. September 2010

Rolex Swan Cup - EARLYBIRD startet von Position 1 in den Tag

Das gestrige Swan 45-Gefecht mit CHARISMA ging am Ende für Hendrik Brandis gut aus. Nach 2 mal Platz 1 für CHARISMA und 2 mal Platz 5 für EARLYBIRD drehte Brandis Crew den Spieß im fünften Lauf um. Nico Poons mußte sich nach einem Frühstart wieder hinten einreihen und kam nicht weiter vor als bis Platz 5, während Brandis in den starken Drehern die Nerven behielt und als erster die Ziellinie kreuzte. Die Ausgangssituation sieht für EARLYBIRD heute so aus:

1. EARLYBIRD 1, 2, 5, 5, 1 - 14 Punkte
2. CHARISMA 3, 4, 1, 1, 5 - 14 Punkte
3. SAMANTAGA - DUVEL 6, 3, 3, 3, 4 - 19 Punkte

Brandis dazu im Interview: “We did not live up to our potential in the first two races. We had two bad starts and in such a competitive class it is difficult to climb back to the head of the fleet. On the third race (today) we had just a perfect start, good speed and position. We managed to lead from the start to the finish.”

Quellen: www.yccs.it und www.regattanews.com
Foto von EARLYBIRD beim Spimanöver: Rolex/Carlo Borlenghi

Mittwoch, 15. September 2010

Rolex Swan Cup - EMMA und EARLYBIRD geben Gas

Kaum ist der Maxi Yacht Rolex Cup vorbei, legen die Swans in Porto Cervo los. Schwarz-Rot-Goldene Hoffungsträger sind vor allem Hendrik Brandis mit EARLYBIRD bei den Swan 45 (gehört fast schon zum Inventar der Veranstaltung) und Johann Killinger mit seiner Swan 60 EMMA.

Kaum Wind, aber eine halsbrecherische Restwelle ließen die Wettfahrtleitung den ersten Start verschieben, doch dann ging es gestern am späten Vormittag los. EMMA gewann gleich das erste Rennen vor WHITE LIE und DSK PINONEER INVESTMENTS, dann zog letztere im zweiten Rennen nach. Heutiger Stand in der "Maxi"-Class:

1. DSK PIONEER INVESTMENTS 3, 1 - 4 Punkte
2. EMMA 1, 4 - 5 Punkte
3. WHITE LIE 2, 3 - 5 Punkte

Da ist noch alles drin.

Hendrik Brandis legte bei den 45ern mit einem Sieg vor, dann zog die italienische ULIKA von Andrea Masi nach, so dass beide mit 3 Punkten an der Spitze der Ergebnisliste standen. Im dritten Rennen leistete sich EARLYBIRD einen 5. Platz, ULIKA allerdings einen 8., so dass dieses Verhältnis wieder geklärt war. Dafür zog aber Erzrivale Nico Poons mit CHARISMA mit einem Sieg im dritten Rennen mit EARLYBIRD auf 8 Gesamtpunkte gleich, URIKA lag dabei mit 11 Punkten auf Platz 3. Kurz und bündig legte CHARISMA dann einen weiteren Ersten hin, während EARLYBIRD wieder auf Platz 5 landete. Aktueller Stand der Swan 45 nach 4 Läufen:

1. CHARISMA 3, 4, 1, 1 - 9 Punkte
2. EARLYBIRD 1, 2, 5, 5, - 13 Punkte
3. SAMANTAGA - DUVEL 6, 3, 3, 3 - 15 Punkte
4. ULIKA 2, 1, 8, 7 -18 Punkte

Da bekommt man nichts geschenkt.

In der S&S Class holte sich Günter Sell mit TORTUGA nach zwei Rennen gleich mal den 4. Platz von 20. Ein guter Start in den Cup in der Klassiker-Division.

In der Grand Prix-Klasse belegte der Deutsche Heinz-Gerd Stein mit CRILIA Platz 3, Robert Rothe mit NANA Platz 7, Achim Türklitz mit RITA Platz 15 und Alfred Paulsen mit SHAKA Platz 22.
SHAKA? SHAKA! Mareike (Guhr) läßt den Swan Cup mit der 46er auf ihrem Weg um die Welt natürlich nicht aus. Wer mit will, kommt hier weiter.

Mehr Berichte, Fotos und Ergebnisse beim Yacht Club Costa Smeralda.
Foto von EMMA: Rolex/Carlo Borlenghi

Montag, 13. September 2010

Maxi Yacht Rolex Cup - Y3K ist Wally-Meister

... wieder, muss man noch anerkennend hinzufügen. Claus-Peter Offen und Taktiker Thomas Jungblut setzen sich mit den Ergebnissen 2, 2, 2, 1, 4, 1 gegen Lindsy Owen Jones' MAGIC CARPET 2 (5, 1, 3, 4, 2, 3) durch. Wieder ;-), und damit ging das direkte Match der beiden 4-2 aus, also ebenso klar für Offen - und die Wally-Krone bleibt in Deutschland. Thomas Bscher bediente sich mit OPEN SEASON an Platz 5.

Das heißeste Gefecht wurde bei den Mini-Maxis abgeliefert. ALEGRE schien das Ding mehr oder minder im Sack zu haben, als Niklas Zenntröm sich mit RAN in den Rennen 8 und 9 jeweils Platz 1 holte, während Sorianos Mills 68 mit 4 und 5 auskommen mußte. Damit war es RAN, die den Sack zumachte und mit 2 Punkten Vorsprung erster Mini-Maxi-Weltmeister wurde. Neville Crichtons SHOCKWAVE wurde Dritte, danach reihten sich BELLA MENTE und TITAN XV ein. Beachtlich übrigens, dass Bill Koch seinen Hobel ins Mittelmeer gebracht hat. Danke für die sportliche und auch optische Aufwertung des Feldes.
Harm-Müller Spreer landete mit CONTAINER auf Platz 8, obwohl er Rennen Nr. 7 nach einer heftigen Grundberührung abbrechen mußte und Nr. 8 und 9 gar nicht mitsegelt. Alle Achtung!

Bei den Supermaxis erreichte Albert Büll mit seiner SAUDADE am Ende Platz 5, Hasso Plattner mit VISIONE Platz 3, und Spezialmaschinenunternehmer Otto Happel mit HETAIROS den Sieg. Wenn auch teils mit ausländischer Flagge getarnt, war hier also jede Menge Deutschland unterwegs. Gratulation!

Die Fotos von TITAN XV, SHOCKWAVE und RAN, und das vom strahlenden Wally-Meister Claus-Peter Offen gehen auf das Konto von Rolex/Carlo Borlenghi.

2010 ORCi World Championship - die Weltmeister kommen aus GER-Land

Was für eine ORCi-WM Flensburg uns geliefert hat! Der FSC hat sich mächtig ins Zeug gelegt (Lobster One vom 10. September: alle Register gezogen...), das Wetter war sportlich, das Programm hart, und nun stehen die Weltmeiter fest. In Division Alpha triumphierten Christian Plump und seine Crew mit BELUGA SAILING TEAM, sogar ein Baumbruch konnte den Europameister von 2003 und 2009 sowie Weltmeister von 2007 nicht stoppen. Sehr knapp ging es punktmäßig mit der BOHEMIAN EXPRESS (Richard Vojta, CZE 663) zu Gange, die ganze Geschichte erzählt die Pressemiteilung des FSC.

In Division Beta gewann Jürgen Klinghardt mit PATENT 3, der uns in der kleinen Klasse ja schon häufig gezeigt hat, wo der Frosch die Locken hat. Er verwies Johann Friedrichsen auf CHINOOK deutlich auf den zweiten Platz.

Die Einzelergebnisse:
BELUGA SAILING TEAM: 2, 2, 5, 1, 2, 1, [15], 5, 6
PATENT 3: 1, 1, 3, 4, [7], 1, 1, 1, 4

Foto von BELUGA SAILING TEAM mit individueller Großsegelführung: Ute Wiethaupt

Sonntag, 12. September 2010

WAPPEN VON BREMEN - Nordatlantik Rund 2010/11

Ausbildungsvereine und Hochseeyachten sind die richtigen Zutaten für große Reisen. In diesem Jahr ist es die Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen" e. V. (SKWB), die ihr Flaggschiff WAPPEN VON BREMEN III auf die Reise rund um den Atlantik schickt.

Gestern verließ die WAPPEN VON BREMEN III ihren Heimathafen zur großen Reise. Über Madeira, die Kanaren und Marokko geht es zum Sprung auf die andere Seite des Teiches. Curacao soll der erste Landfall in der Karibik werden, Cuba, Jamaika, Mexiko, Belize und die Bahamas stehen dann auf dem Programm, die Rücktour soll über Canada, Grönland und Island gehen. Was für ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm. 12 Monate Zeit nimmt sich die SKWB für ca. 27.000 sm und wird dabei 200 Seglern die Möglichkeit bieten, dabei gewesen zu sein. Viel Erfolg, immer ein Handbreit Wasser überm Kern (das ist wohl eher der Spruch der Kraftwerker?), und wir werden die Reise im Auge behalten.

Mehr auf der Webseite der SKWB, und hier geht es zum Download des Flyers der Nordatlantik-Rund 2010/11.

Freitag, 10. September 2010

2010 ORCi World Championship - alle Register gezogen

Der Flensburger Segel-Club (FSC) ist bekannt dafür, dass er keine halben Sachen macht, und seine Hausgewässer lassen so manchen Spaß zu, den andere nicht bieten können. Dass die diesjährigen ORCi Worlds etwas besonderen werden, war also zu erwarten (zusätzlich dazu, dass sie in unseren Gewässern stattfinden), und so kam es auch: 55 Boote bei Winden in den 20ern und 30 ern, und Böen bis in die 40 Knoten, da war Pogo vorprogrammiert, und die Segler konnten sich nicht nur dadurch auszeichnen, dass sie schnell sind, sondern auch dadurch, dass sie am Stück vom Kurs zurückkommen.

Besonderes Augenmerk richtet sich beim Studium der Pressemitteilungen (und Vernachlässigung jeglicher Cronologie der Ereignisse) auf Dr. Friedrich Hausmanns UIJUIJUI, der mit seiner zugegeben nicht ganz taufrischen, aber mächtig auf Speed gezeichneten Rainbow 42 im Middle-Distance Offshore (Punktefaktor 1.25) am Mittwoch den ersten Platz in der Alpha Division holte. Sein Trick war, auf den Downwindern die Tüte im Sack zu lassen und mit seinem Monsterhaften Großsegel mit 20+ kn Speed am Feld vorbeizurauschen, während andere mit ihren Spinnakern die Blutgrätsche probten. Weniger kann da sehr viel mehr sein, besonders, wenn man solch einen Schlitten am Start hat - egal wie alt. Mancher wird sich da erinnern, als das Boot noch ROY hieß und Werner Schulz damit auf unkonventionelle, aber zielorientierte Weise über die Bahn prügelte.

Aber zurück zur WM: Zuverlässig arbeitet sich der 2009er ORCi-Europameister Christian Plump mit seiner Rodman 42 BELUGA SAILING TEAM auf dem ersten Platz der Division Alpha mit 2, 2, 5, 1 entlang, wobei die "5" mit gebrochenen Baum ersegelt wurde. Hut ab! Ebenso setzte sich Jürgen Klinghardt in der Division Beta mit 1, 1, 3 an die Spitze, und mußte erst seit seinem 4 Platz im Long-Distance Offshore Race (67 sm, Punktefaktor 1.75) die holländische Salona 37 von Eric van Vuuren (1, 5, 2, 2) punktgleich neben sich ertragen. Mal sehen wie es heute weitergeht.

Die Rogers 46 SHAKTI beschädigte sich den Mast leider schon vor dem ersten Start. Es wäre interessant gewesen, wie sich ein solches Boot in diesem Umfeld schlägt. Schön anzusehen ist auch die holländische Ker 11.3 DAIKIN AIRCO, die vor dem Wind recht schnell abhebt.

Das Beste (oder zumindest das Schönste) zum Schluss: Unser aller liebstes All-Girls-Team TUTIMA (DK 46, Kirsten Harmstorf) holte sich im Long-Distance den 4 Platz. Die Freude war unüberhörbar, weit über Glücksburg hinaus.

Quelle: www.fsc.de
Foto von DAIKIN AIRCO: Daikin Sailing Team