Vier Boote zählen zur Zeit (na ja, heute morgen 04.30 GMT) 95 bzw. 96 Meilen Entfernung bis zum Ziel Singapur: TELEFONICA BLUE, PUMA, ERICSSON 3 und ERICSSON 4 liegen nach 1950 sm teilweise in Sichtweite voneinander. In der Straße von Malacca herrschen beste Segelbedinungen, um sich freiwillig die Fußnägel auszureißen: kaum Wind, viel Strom, Nach-vorne-Ankern, viel Berufsschiffahrt (bevor ich Schiffahrt mit drei "f" schreibe, muss noch einiges passieren!), Fischernetze, alles bei 30 Grad und mächtig Luftfeuchtigkeit. Die Schlafsäcke werden wahrscheinlich sofort im Hochofen verbrannt, sobald die singapurianischen Gesundheitsbehörden sie in die gummibehandschuhten Finger bekommen.
35 Meilen weiter hinten versucht GREEN DRAGON, sich TEAM RUSSIA vom Hintern zu halten. Andreas Hanakamp und seine Crew hatten sich auf einen sicheren siebten Platz manövriert (sorry für die Spitze), nagen sich jetzt aber mit mehr Speed als die Chino-Iren langsam in deren Kielwasser. Derzeit liegen sie 4 Meilen zurück und würden gerade mal eine halbe Stunde hinter dem grünen Team ankommen. Aber gezeitet wird im Ziel...
DELTA LLOYD mißt ca. 150 Meilen auf das führende Boot und beschäftigt sich eher damit, anzukommen, als irgendwelche Plätze und Punkte anzupeilen. Nachdem die Kielhydraulik sich teilweise vom Rumpf getrennt hatte, konzentriert sich die Crew darauf, rechtzeitig in Singapur anzukommen, um das Schiff für die nächste Etappe wieder fit zu bekommen.
Und dann nur 150 Meilen hinter dem ersten? Respekt!
Das Foto von KOSATKA auf Drachenjagd haben wir Sergey Bogdanov/Team Russia/Volvo Ocean Race zu verdanken.