Die Reparaturpause von DELTA LLOYD und GREEN DRAGON an der Philippinischen Küste war nur der Anfang. DELTA LLOYD zerpflückt sich das Großsegel und kämpfte sich unter Sturmfock und dreifach gerefftem Groß bei 30 kn Wind und steilen Wellen an vierter Position gen Ziel, als David Pella einen Riss in der Bugsektion bemerkte, dazu Delaminierungen. Noch während der Schaden untersucht wurde, riß das Groß erneut. Skipper Roberto Bermudez war nicht bereit, die Sicherheit der Crew zu gefährden und änderte den Kurs gen Hafen. DELTA LLOYD liegt mittlerweile in Keelung/Taiwan, hat das Rennen bislang aber nur unterbrochen.
Auf ERICSSON 3 war die Lage weitaus dramatischer. Der Wind nahm in der letzten Nacht von 10 auf 40 kn zu, eine steile See baute sich schnell auf, während Skipper Magnus Olsson bislang das Boot erfolgreich mit der Devise auf dem zweiten Platz gehalten hatte, das Boot nach Luv zu treiben, ohne es zu hart zu belasten. Trotzdem hing es beim Sprung über die Wellen teilweise komplett in der Luft.
Als der Wind rapide zunahm, versuchte die Crew, das Großsegel zu bergen, um das Boot unter Kontrolle zu halten. Das Groß zerfetzte, bevor es gesichert war. Obwohl E3 nun verlangsamt war und der wilde Ritt erträglicher wurde, war es schon zu spät. Die Bugsektion füllte sich durch einen 4 Meter langen Riß und ein Loch im Rumpf mit Wasser.
"Wir waren kurz vorm Sinken" berichtete Skipper Magnus Olsson. Die Crew versteifte die Bugsektion mit den Rohrahmen der Kojen und pumpte und schöpfte, was das Zeug hielt. E3 lag 60 sm nördlich von Taiwan. Die Crew lief vor dem Wind ab Richtung Keelung, zog ihre Überlebensanzüge an und legte die Notausrüstung parat. Eine Lotse eskortierte das nordische Boot sicher in den Hafen von Keelung. 6 Mann Landcrew sind auf dem Weg. Offiziell hat ERICSSON 3 das Rennen unterbrochen.
TELEFONICA BLACK hat dagegen das Rennen aufgegeben und wird in Manila von der Landcrew wieder zusammengeflickt.
GREEN DRAGON müht sich wegen der Strukturschäden am Bug mit angezogener Handbremse gen Ziel, PUMA hinkt mit dem provisorisch reparierten Baum gen Qingdao. ERICSSON 4 versucht, PUMA hinter sich zu halten und zu TELEFONICA BLUE (422 sm zum Ziel) aufzuschließen, ohne zu viel zu riskieren.
Das idyllische Bild von DELTA LLOYD in der Salonague Bay/Philippinen nahm Guo Chuan/Green Dragon Racing/Volvo Ocean Race von Bord der GREEN DRAGON aus aus, die in der selben Bucht ankerte.
Der Dank für das Foto von der erschöpften ERICSSON 3-Crew vor dem Kollisionsschott geht an Gustav Morin/Erocsson 3/Volvo OceanRace.
Mikel Pasbant/Telefonica Black/Volvo Ocean Race fotografierte TELEFONICA BLACK in Subic Bay/Luzon/Philippinen.