Montag, 29. September 2008

Farr IRC 55 - was ist ein IRC-Design?

Farr Yacht Design bietet eine IRC 55 an, von der bereits eine in Neuseeland und eine in der Türkei gebaut wird. Es gibt viel Interessantes zu diesem Design zu sagen, und das meiste davon steht in der Pressemitteilung von Farr.

Was noch interessant ist, ist die gewollte Nähe zur TP 52 und die Unterschiede, die bestehen, weil das Design IRC-optimiert ist. Zu sagen gäbe es da viel (Rodrigg statt PBO, Doppelruder etc.), aber hier soll nur ein Aspekt beleuchtet werden: wieviel IMS ist an einer TP? Tiefer T-Kiel, fester Bugspriet und damit große Gennaker sind IRC-Features, da man akzeptieren muss, dass so gut wie alles, was ein Boot schnell macht, von IRC begünstigt wird. Insofern ist IRC eine Art dynamische Box Rule, wobei man innerhalb der Parameter den schnellsten Schlitten baut.

Das eigentlich Box-Rule-Boot ist die TP 52, aber die TP-Rules (TP 52 und STP 65) lehnen sich noch an die IMS-Formel an. Der offensichtlichste weil optisch auffällige Nachteil ist der verkümmerte Alibi-Decksaufbau, der der IMS-Regel zur Stehhöhe innen zu gefallen suchte. Sehr gut zu sehen ist dieser Decksaufbau, den keiner braucht, auf den Bildern von CONTAINER im vorangehenden Lobster One-Artikel vom 26. September. Und jetzt lassen wir den Blick nochmal auf die Designzeichnung der IRC 55 oben fallen. Da schmeckt doch das glatte, gefällige und aufgeräumte Deck der IRC 55. Bald auch das der TP.

Die Box-Rule-Boote dürften 2009/2010 besser aussehen, denn zumindest für die TP 52 gilt seit der letzten Entscheidung der Klassenvereinigung, die während des Breitling Cups in diesem Jahr gefällt wurde:

Besides some decisions on details, aimed at cleaning up the Rule, it was further decided to:

- Replace the cumbersome IMS based measurement procedure by taking tape measurements and loadcell weights only.
- [...]
- Delete the IMS 100% standing headroom restriction, resulting in a less complicated and better looking coachroof.

Weitere Details zu finden auf der TP 52-Website.

Freitag, 26. September 2008

CONTAINER - die Legende lebt

CONTAINER steht für Udo Schütz, RUBIN für Hans-Otto Schümann, PINTA für Willi Illbruck, und alle drei für den deutschen Admiral's Cup-Sieg 1993.

Bei Knierim Yachtbau in Kiel entstand in den letzten Monaten mit CONTAINER die dritte STP 65 nach ROSEBUD/TEAM DYT und MONEYPENNY. Die von Judel/Vrolijk & Co. gezeichnete deutsche STP 65 Box Rule-Yacht trägt die Segelnummer GER6065 und liegt mit ihrem IRC TCC von 1.518 marginal über ihren beiden Schwestern mit 1.516. Ihr höherer Wert dürfte aus den 5 % Gewichtsersparnis im Rumpf liegen, die etwas mehr Gewicht im 4,80 Meter tiefen Kiel erlauben und in einem höheren IRC Hull Factor resultieren.

CONTAINER und der Airbus A380 haben eins gemeinsam: die High-Tech-Kevlar-Wabe CORMASTER CN1, die die STP65 zu einem Trendsetter im Bootsbau macht.
Nix Karbon, sondern Kevlar-Wabe, für die, die schneller lesen als denken.

CONTAINER ist ins Mittelmeer verladen worden und wird ihr Debut bei den Les Voiles de Saint Tropez vom 29. September bis zum 04. Oktober feiern. Danach kommt der erste Offshore-Test beim Rolex Middle Sea Race, das am 18. Oktober von Malta aus startet.

Spielkameraden hat Schütz genug. 
Neben den beiden anderen STP65 von Roger Sturgeon  und Jim Swartz paßt sie in die Mini-Maxi-Klasse mit NUMBERS (Dan Meyers), ALFA ROMEO 3 (Neville Crichton) und ALEGRE (Andy Soriano). Aus den USA warten noch BELLA MENTE und BLUE YANKEE, wobei letztere inzwischen auf dem Markt ist.

Der Dank für die Fotos geht an Jens Mack/team Container.

Volvo Ocean Race - Positive Paranoia

"Positive Paranoia" nennt Anthony Spillebeen vom ERICSSON RACING TEAM den Zustand, in dem sich die Shorecrews befinden. Positive Paranoia hört sich etwas nach Dope an, aber das wird wohl auch an Wochenenden nicht gereicht. Anthony ist einer von 65, die für die beiden nordischen Boote an Land arbeiten.

TELEFONICA scheucht 45 Leute über den Hof, um die beiden Bruce Farr-Boliden startklar zu machen.

22 Shore-Crew-Mitglieder leistet sich PUMA RACING, die allerdings auch nur auf ein Boot aufpassen müssen. Mit ausreichend Vorbereitungszeit wird der Schuh wohl gut geschnürt und mit geölter Sohle auf die Bahn gehen.

Auf dem Bild sehen wir Ger O'Rourkes DELTA LLOYD in der Totalen. Das Grau wird bald mit Delta Lloyd Blau-Weiß verziert. Ger hat ganze 8 Leute in seiner Shore Crew und die wenigste Vorbereitungszeit gehabt. Das Management Office organisiert Tochter Dee O'Rourke in ihrem Gap-Year.

DELTA LLOYD ist mit der wenigsten Zeit, der kleinsten Shore-Crew, einem Taschengeldbudget und dem einzigen Boot der 2005/6-Generation sicherlich nicht auf der Pole Position. Das gibt ihm die Chance, gewaltig unterschätzt zu werden.

Das Foto von DELTA LLOYD am Haken ist von Dave Kneale/Volvo Ocean Race
[Quelle: Volvo Ocean Race]

Kawumm! - Volvo Ocean Race: Klappe, die erste

Man kann streiten, ob das Feuerwerk cool war oder ob Rick Tomlinson einfach ein begnadeter Fotograf ist, am Ende stimmt beides. Dieses Foto sagt uns vielerlei:

1) was für ein Zauber - die VOR-Management-Crew weiß, wie man eine Regatta in Szene setzt.
2) was für eine Menschenmenge - die Leute wollen so etwas, schön für unseren Sport.
3) keine Konkurrenzveranstaltung weit und breit, die diesem Spektakel das Wasser reichen könnte - mit freundlicher Unterstützung von Bertarelli, Ellison & Co.

Fazit: das wird ein großer Spaß, und zum Glück dauert er ja lange genug an.

Foto, wie gesagt, von Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race.

GREEN DRAGON in action

Der grüne Drache trainiert vor Alicante und erlaubt uns einen schönen Blick auf die Form und das Cockpit.
Kürzlich hat Neal McDonald auf GREEN DRAGON angemustert. Er freut sich laut VOR-Interview, wieder dabei sein zu können (diesmal als Wachführer), nachdem er beim letzten Mal in Rio als Skipper der ERICSSON von John Kostecki ersetzt wurde. "I don't think I did a great job..." sagte Neal kürzlich im VOR-Interview zum damaligen 6ten Platz in der Zwischenwertung, der ihn die Position kostete. Dann kann er ja jetzt nochmal richtig Gas geben.
So grün ist der Drache übrigens gar nicht, was einen Überschuss an Drachenblut im irischen Team vermuten läßt... Jetzt aber nicht unken!
Jedenfalls fährt GREEN DRAGON unter irischer Flagge und ist seit der freundlichen Übernahme von CHIEFTAIN durch DELTA LLOYD wieder der einzige irische Teilnehmer beim Volvo Ocean Race. Wie schon zuvor gesagt: ist völlig schnuppe, Hauptsache, es gehen möglichst viele Starter auf die Bahn.

Der Dank für das Foto geht an RickTomlinson/Volvo Ocean Race

Mittwoch, 24. September 2008

BELUGA RACER - Endlich Segeln

Die BELUGA RACER ist im Wasser und auf dem Weg in Richtung Portimao, wo am 12. Oktober zur ersten Etappe nach Kapstadt getartet wird. Hier ist Felix Oehmes neuster Bericht:

Endlich Segeln
September 23, 2008

Stolz präsentiert sich die Beluga Racer all den fleißigen Händen und Helfern bei ihrer Abfahrt aus Caen. In den letzten Tagen hat sie allen Beteiligten viel Aufmerksamkeit abverlangt und es scheint, als wolle sich die Beluga Racer im Licht der Abendsonne nun bei all jenen bedanken. Boris und ich genießen die einstündige Fahrt unter Motor nach Ouistreham, bei der wir leider feststellen, dass der Autopilot eine Fehlermeldung ausgibt anstatt seinen Kurs zu halten. Wieder ein neuer Punkt in einer unser Listen und die Erkenntnis, dass wir diese Phase noch lange nicht verlassen haben.

Doch der Inhalt der Listen ändert sich. Dominierten noch vor ein paar Tagen handwerkliche Dinge und Ausrüstungsfragen den Alltag, so mischen sich immer mehr Aufgaben darunter, die man unter dem Stichwort “Öffentlichkeitsarbeit” zusammenfassen kann. Ein Thema, das für uns beide neu und spannend ist, aber auch bedeutet, dass wir fünf Videokameras mit an Bord haben werden, dazu Funkmikrophone mit Windschutz, wasserdichtes Gehäuse und viele technische Spielzeuge, deren Widerstandskraft gegenüber Salzwasser noch zu beweisen wäre.

Nach dem Ausschleusen am nächsten Morgen stechen Boris und ich mit Sebastian, der uns viel während der finalen Vorbereitungen vor Ort geholfen hat und dabei sehr ästhetische Fotos geschossen hat, in See. Der Himmel reißt auf - endlich Segeln! Dabei suchen wir den Horizont schon nach dem Helikopter ab. Welcher Heli? Boris und die Beluga Shipping GmbH haben es in einer logistischen Meisterleistung geschafft die Beluga Racer mit uns beiden rechtzeitig aufs Wasser, einen Helikopter mit Kameramann Jens in die Luft, die Sonne in den Hintergrund dazu 20 Knoten Wind zur selben Zeit an einen Ort zu versammeln.

Die Beluga Racer geizt nicht mir ihren Reizen, während sie in ihrer neuen Garderobe versucht dem Kameramann im Helikopter die Augen zu verdrehen. Am Wind tanzt sie in den Wellen und präsentiert ihren dunkelblauen Rumpf mit dem “Beluga Offshore Sailing Team”-Schriftzug. Im Kontrast dazu blitzen unter dem aufgearbeiteten Unterwasserschiff der feuerrote Kiel und die beiden Ruder auf. Raumschots mit Gennaker gleitet sie majestätisch die Wellen herunter der Abendsonne entgegen. Das Licht bricht sich in der Gischt, während der Bug schon die nächste Welle zum Abreiten ansteuert.

Die Ausstrahlung der Beluga Racer hat Jens überzeugt und so wird er uns ab morgen von Cherbourg nach La Coruña begleiten, um noch weitere Aufnahmen machen zu können. Wir sind genauso gespannt wir ihr auf die Bilder und hoffen möglichst bald ein paar Ausschnitte online stellen zu können. Euer Felix

Der Dank für die Fotos von Felix am Lenker und der charmanten Inneneinrichtung der BELUGA RACER im Landhausstil geht an Boris Herrmann. Mehr Text und Bilder auf www.beluga-racer.com

Mittwoch, 17. September 2008

DELTA LLOYD - Ger O'Rourkes VOR70 in Alicante eingetroffen

DELTA LLOYD ist in Alicante angekommen, dem Starthafen des Volvo Ocean Race. Damit sind alle 8 Boote vor Ort, wo am 04. Oktober das erste In-Port Race stattfindet.

DELTA LLOYD hat schon die graue Grundfarbe auf dem Rumpf, dürfte aber noch etwas Blau vom Sponsor bekommen (Lobster One vom 11. September 2008 - aus IRL wird NED). Auf dem Foto fährt sie auch noch das grün-gelbe Großsegel der ABN AMRO ONE. Bald dürfen wir erfahren, wie sich der Juan K.-VOR70 der ersten Generation gegen die neuen Designs macht.

Der Dank für das Foto geht an Dave Kneale/Volvo Ocean Race.

Montag, 15. September 2008

In Memoriam Olin Stephens

Olin James Stephens II.
13. April 1908 - 13. September 2008


An diesem Wochenende verstarb einer der Großmeister des Yachtbaus. Olin Stephens zeichnete 8 der 9 America's Cup-Siegeryachten zwischen 1937 und 1980, gab seinen Namen zusammen mit Drake Sparkman dem Designteam Sparkman & Stephens (S&S), dem Nautor die klassischen Swans zu verdanken hatte, und zeichnete die Yachten, deren Namen im Sport schon lange Kult sind: DORADE und STORMY WEATHER.

Danke.

Das Foto von Olin Stephens hat Nico Krauss 2006 in New Hampshire aufgenommen.

BELUGA RACER - Endspurt der Vorbereitungen für das Portimao Global Ocean Race

Keine langen Worte, Felix Oehme erzählt selbst:

Es scheint, als wolle die Beluga Racer sich noch einmal richtig erholen in der warmen und trockenen Halle der V1D2-Werft in Frankreich. Sie liegt einfach da - ganz ruhig. Währenddessen herrscht um das Schiff herum eifriges Treiben. Es wird gebohrt, gespachtelt, geschliffen und lackiert. Täglich treffen Lieferungen für das Beluga Offshore Sailing Team in der Werft ein.

Der Windgenerator und die Lifeline-Batterien, der B&G-Autopilot, neue Wanten und Stage, der Katadyn-Meerwasserentsalzer und ein Reserveruder. Werden Sie alle halten, was die Hersteller versprechen? Werden Sie acht Monate Nässe, ständige Erschütterungen und salzhaltige Luft über sich ergehen lassen und dabei treu ihre Dienste tun?

Der Kiel und die Ruder werden heute Abend mit rotem Antifouling versehen, damit man sie besser aus der Luft ausmachen kann - ein Relikt aus den Zeiten, als die Regattayachten kopfüber im Southern Ocean trieben und sich nicht selbst wieder aufrichten konnten. Ein Relikt? Nicht ganz! Auch unsere Beluga Racer könnte sich bei extrem ungünstigen Verhältnissen nicht selbst wieder aufrichten, weil sie so breit ist und sehr flache Aufbauten besitzt. Daher wurde hier auf der Werft ein Flutungssystem eingebaut, mit dem wir im gekenterten Zustand Seewasser in den Bug und in einen Seitentank pumpen können. Man hat uns versprochen, dass sich unser Boot dann wieder zurückdreht. Das mag etwas ungewöhnlich klingen. Es scheint allerdings in der Welt der Ozeanrennen eine normale Praxis zu sein - jedenfalls für die Boote, die noch ohne Schwenkkiel an den Start gehen.

Apropos Kiel - der wird in den nächsten Tagen montiert. “Überlege es Dir gut, ob Du dabei sein willst”, hat man mir geraten. “Manche Dinge weiß man besser nicht.” Nun gut. Ein paar Fotos für die Webseite wollte ich schon machen. Wenn dann noch der Mast steht, sieht es auch schon viel mehr nach Segeln aus. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass Boris und ich es kaum abwarten können, endlich in See zu stechen. Außerdem wird es auch langsam Zeit, denn am 30. September sollen alle Teilnehmer des Portimao Global Ocean Race in Portimao sein. Zeit die Beluga Racer aus ihrem Nickerchen zu wecken und in ihr Element zu heben - nämlich auf das Wasser!

Euer Felix


Zur Abrundung noch das neuste Youtube Video von der BELUGA RACER:

An Felix geht auch der Dank für die Fotos. Mehr Text und Bild auf www.beluga-racer.com

Donnerstag, 11. September 2008

TEAM DELTA LLOYD - aus IRL wird NED

Während Ger O'Rourkes TEAM DELTA LLOYD in Limerick ihre Kielhydraulik in Schuss bringen läßt (sieh Bericht von heute morgen), präsentierte der neue Sponsor Delta Lloyd die Kampagne und das Branding des Bootes auf einer Pressekonferenz. Der Erlkönigschuss in Limerick zeigt schon die graue Rumpffarbe (zu sehen bei afloat.ie, den Hinweis "our exclusive picture by..." habe ich verstanden, ihr Spaßvögel). Dass der Schlitten vom Sponsor bemalt wird, ist bestimmt keine Schlagzeile wert.

Aber was wohl die Iren und insbesondere die eingefleischten Chieftain-Fans (auch die nicht-irischen) ausreichend geschockt haben dürfte, ist die Segelnummer. TEAM DELTA LLOYD fährt NED 1 im Segel und gilt als niederländischer Teilnehmer. Aus der Traum vom zweiten irischen Team. Das kann eigentlich allen recht schnuppe sein (den Iren vielleicht nicht ganz so), Hauptsache der Ofen geht auf die Bahn. Aber Chieftain ist nun mal Chieftain... Wir werden es überleben und auf den Designbildern sieht man, dass Chieftain weiterhin Sponsor bleibt. So schnell hätte wohl auch kaum einer Ger O'Rourkes eigene Baufirma aus der Pflicht entlassen.

Der Dank für die Designzeichungen geht an studiobas.com.

BELUGA OFFSHORE SAILING TEAM - Vorbereitungen für das Portimao Global Ocean Race

Boris Herrmann ist ein beinharter Solo-Segler, der es beim Artemis Transat 2008 mit seiner Akilaria Class 40 BELUGA RACER auf den zweiten Platz in der Class 40 geschafft hat und sich als Rücktour das Transat Québec - St. Malo 2008 ausgesucht hat. (Einfach nur überführen ist ja auch Schickimicki.) Als nächstes steht das Doublehand Portimao Global Ocean Race auf dem Plan.

Mit im Boot ist diesmal Felix Oehme (links im Bild). Felix segelte bislang sehr erfolgreich Match Race und sieht sich jetzt wohl in einem Dauermatch bis Juni 2009. Hier sein Bericht über die Regattavorbereitungen:

Zu Beginn einmal die Eckdaten:
Boris und ich bereiten zur Zeit in Kiel die Regatta vor.
Das Boot liegt in Nordfrankreich an Land in seine Einzelteile zerlegt.
Am 12. Oktober startet das Portimao Global Ocean Race in Portimao an der Algave (Zweihand um die Welt mit Zwischenstops in Kapstadt, Wellington, Ilhabela, Charleston).

Doch bevor wir in 5 Etappen mit dem 40-Fuss Beluga-Racer um die Welt segeln können, gibt es viel zu organisieren, am Boot zu basteln und last but not least müssen Boris und ich das Boot no
ch zum Starthafen in Portimao segeln. Ganz sportlich haben wir dafür 7 Tage veranschlagt.

Hier in Kiel befinden wir uns jedoch vorerst der "Listen-Phase". Es gibt eine ToDo-Liste, eine Worklist, eine Einkaufsliste, eine Adressenliste, viele kleine Zettel, die nicht zugeordnet werden können und natürlich eine eine Finanzliste. Diese Listen helfen uns den Überblick zu behalten und die Zeit bis zum Start möglichst effizient zu nutzen. Zur Zeit wird das Boot auf der Werft hochseetauglich gemacht. Durch zusätzliche Schotts können einzelne Sektionen im Schiff voneinander wasserdicht verschlossen werden. Zusätzlich werden Batterien eingebaut, die auch kopfüber und unter Wasser funktionieren (hoffentlich werden wir diese Funktion niemals benötigen). Des Weiteren sollen ein Windgenerator und Solarzellen uns möglichst unabhängig vom Dieselmotor Strom liefern können. Ein Meerwasserentsalzer, der auch im Handbetrieb funktioniert, soll die Trinkwasserversorgung sicherstellen, wenn wir bis zu sechs Wochen unterwegs sind. Kleine Überraschungen, wie die Ausrüstungspflicht mit zwei persönlichen Epribbojen (Automatisches Notfallortungssystem) finden schnell ihren Weg in die entsprechende Liste.
Eben hat uns die Nachricht erreicht, dass das gesamte stehende Gut (Wanten und Stage) ausgewechselt werden müsse. Größere Überraschungen wie diese erfordern vor allem einen genauen Blick in die Finanzliste.
So erstellen wir hier Liste um Liste, improvisieren und organisieren. Und natürlich heißt es auch Abschied nehmen von Familie und Freunden, denn bereits in der kommenden Woche werde ich nach Frankreich fahren, um auf der Werft mit am Schiff zu arbeiten. Boris wird in Kiel die Listen weiter führen. Während ich in Caen versuche, die Listen wieder zu verkürzen, um dann endlich in die nächste Phase, die SEGEL-Phase einsteigen zu können.

Felix

Die Fotos hat Felix dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Wir berichten weiter über die beiden auf ihrer Jagd um die Welt.

TEAM DELTA LLOYD - Chieftain mit Startschwierigkeiten

Nach den ersten 150 Meilen auf dem Weg von Limerick nach Alicante drehte Ger O'Rourke mit seinem VOR70 TEAM DELTA LLOYD (ex-ABN AMRO ONE) nach Cork ab. "Es ist eine kleines Problem mit einem Hydraulikschlauch." berichtete Ger O'Rourke, der Skipper und Teamchef des zweiten irischen Volvo Ocean Reace-Projekts. "Wir sahen uns 35 Knoten Wind gegenüber und hatten keine Kielhydraulik, also liefen wir nach Cork, da es näher war als Limerick. Die Reparaturen sind im Gange."

TEAM DELTA LLOYD entstand aus dem vorherigen Projekt MC CONNELLS CHIEFTAIN. In letzter Minute sammelte Ger O'Rourke das niederländische Finanzierungshaus Delta Lloyd ein, um seiner Campagne noch an den Start zu helfen.

[Quelle: afloat.ie]

Montag, 8. September 2008

Maxi Yacht Rolex Cup - MONEYPENNY

Ein Freund bedarf noch besonderer Beachtung: MONEYPENNY, Jim Swartz' STP65, hatte uns schon im Frühjahr mit ihrem Posing vor der Oper von Sydney Freude bereitet (Lobster One vom 6. Mai - License to Kill), und mißt sich hier im direkten Vergleich mit ROSEBUD/TEAM DYT, und unter IRC mit den Mini-Maxis. Die STP65 ist das Box Rule-Boot, das so gut in die Mini-Maxi-Klasse hineinpaßt (oder die Mini-Maxis zur Box Rule-Schwester, wie auch immer), dass sich beide Ideen hervorragend ergänzen: man baue sich irgend etwas rasant schnelles mit Megagennaker zwischen 60 und 80 Fuß, oder eben eine STP 65, und fahre dann zusammen dorthin, wo es ordentlich was zu feiern gibt. (Mini-) Maxi Cup eben.

Der Dank für das Foto geht an Rolex/Kurt Arrigo

Maxi Yacht Rolex Cup - alte Spielkameraden, Teil 2

Hier noch einmal ein Foto von Rolex/Daniel Forster, auf dem sich unsere Freunde ALEGRE (vorn) und ROSEBUD/TEAM DYT (mitte) beim Maxi Yacht Rolex Cup zeigen, diesmal mit dem neuen Mini-Maxi Spielkameraden ALFA ROMEO 3.
Neville Chrichton hat sich mit seiner neuen ALFA ROMEO 3 eine 70-Fuß-Maschine bauen lassen, um aus der etwas mauen Maxiklasse, die dieses Jahr vor Sardinien wegen Transatlantikrekordversuchen und anderen Beschäftigungen auch tatsächlich unterrepräsentiert war, in die explosiv wachsende Mini-Maxi-Klasse (60 - 80 Fuß) einzusteigen. Sie stehen weiter unter Lobster-Beobachtung. Und gut sehen sie aus.

Freitag, 5. September 2008

SPEEDBOAT ade, es lebe VIRGIN MONEY ...

Nachdem Alex Jackson sein 100-Fuß Juan K.-Spielzeug SPEEDBOAT alleine nicht mehr halten konnte, griff es sich Virgin-Tycoon Sir Richard Branson aus dem Regal, malte es rot an, und will jetzt erreichen, was Jackson allein nicht mehr in Angriff nehmen konnte.

Der Transatlantikrekord steht bei 6 Tagen 17 Stunden 52 Minuten und 39 Sekunden. Branson möchte zusammen mit dem britischen America's Cup Herausfordererteam TEAMORIGIN weniger Zeit zwischen dem Ambrose Lighthouse vor den Toren von New York, und Lizard Point verrauchen lassen.

Sir Richard scharrt schon mit den Hufen, da sein letzter Weltrekordversuch bereits 10 Jahre zurückliegt, damals in seinem Ballon VIRGIN ATLANTIC FLYER. Da ist segeln doch deutlich cooler. Das Warten hat sich gelohnt, Sir Richard.

Der Rekordversuch ist wohl der erste, der auch gleichzeitig der schnellste Familienausflug unter Segeln sein dürfte. Tochter Holly Branson (26) kommt als Bordmedizinerin mit, und Sohn Sam Branson (23) ist ebenfalls in der Crew. Ob das World Sailing Speed Record Council dafür eine neue Kategorie einführt?

Der Dank für das Foto geht an TEAMORIGIN.

CHIEFTAIN - Ger O'Rourke ist wieder im Rennen

Ger O'Rourke, mit seiner Cookson 50 CHIEFTAIN einer der erfolgreichsten und wohl auch streitbarsten irischen Hochseesegler der letzten Jahre, hat sein Volvo Ocean Race-Projekt gerettet und ist nun auf Kurs, um mit der damaligen ABN AMRO ONE an den Start zu gehen.

Nach dem Ger im Juli wegen eines Schadens am Rumpf nicht zum BMW Round Ireland Yacht Race 2008 starten konnte (Lobster One vom 25. Juli 2008), geriet sein Projekt unter einen schlechten Stern. Für das Low Budget Projekt war kein Sponsoring zu finden (Lobster One vom 24. Juni 2008), und die Zeit verrann, um sich vorzubereiten und den 2000-Meilen-Qualifier zu segeln.

Den erhofften Sponsoringregen brachte nun der niederländische Finanzdienstleister Delta Lloyd.

Vor 20 Jahren nahm zum letzten mal ein irisches Team an der Vorgänger-Regatta teil, und nun stellt Irland mit CHIEFTAIN und GREEN DRAGON gleich 2 der 7 VOR-Teams. CHIEFTAIN muss noch den Qualifier segeln, wofür wohl die Überführung von Foynes nach Alicante in der nächsten Woche genutzt werden wird.

Low Budget-Campagne mit altem Schiff gegen Multimillionen-Rennställe mit neuen Designs? Auf See ist alles möglich. Jetzt schon Hut ab vor Gers Leistung.

[Quelle: Irish Times]
Der Dank für das Archivfoto von ABN AMRO ONE geht an Oskar Kihlborg/Volvo Ocean Race 2005-2006

Donnerstag, 4. September 2008

Maxi Yacht Rolex Cup - alte Spielkameraden

Mutti, was für 'ne Tüte!

Beim Maxi Yacht Rolex Cup unter den Auspizien des YCCS vor Porto Cervo/Sardinien, haben sich hier drei unserer speziellen Freunde vor die Linse geschlichen, über die Lobster One schon einiges berichtet hat: vorn ALEGRE, die Mills 68, dahinter die beiden STP65 MONEYPENNY und ROSEBUD/TEAM DYT (Gewinnerin des Rolex Sydney Hobart Race), im ersten Rennen der Mini-Maxi-Klasse. Wenn man sich die anderen Mitspieler bei dieser Regatta anguckt, bleibt kein Zweifel, dass 68 Fuß "Mini" sind.

Nachdem ALEGRE keinen so guten Start in die Saison hatte (bzw. gar keinen beim BMW Round Ireland Yacht Race), scheint sie sich als Boot für mittlere und leichte Winde, das sonst den STP65 vom Design her in vielen Punkten ähnelt, im Mittelmeer zur Zeit recht wohl zu fühlen.

Das Foto ist von Rolex/Daniel Forster.