Montag, 10. August 2009

Rolex Fastnet Race 2009 - der erste Morgen

Leichte Winde bestimmten die erste Nacht des Rolex Fastnet Race 2009, und wer gestern am späteren Abend vor dem Fleet Tracker saß, fühlte mit, als der Flotte der Wind ausging, der Strom von vorne kam, und die parallelen Kurslinien Richtung Portland Bill in alle Richtungen auseinanderwuselten. Schläge Richtung Osten, Geschwindigkeiten unter 2 kn, viel Potential, um zu gewinnen, oder bitter Meilen zu verlieren.

Inzwischen fahren alle wieder in die richige Richtung. Der Stand um 06:00 MESZ (Platzierungen nach Distanz zum Ziel):

ICAP LEOPARD (Mike Slade, Farr 100) führt die Gruppe SZCK (etwas sperrig für IRC Super Zero Canting Keel) und die gesamte Flotte an. Plymouth, das spätere Ziel, liegt querab zum Greifen nahe, aber es sind noch 476,8 sm und der Fastnet Rock zu bewältigen.

RAN (Niklas Zennstrom, J/V IRC 72) und BEAU GESTE (Gavin Brady, Blue Water 80) liegen etwa gleichauf, BEAU GESTE etwas weiter im Süden.

Bei den STP65 liegt LUNA ROSSA (Vittorio Volante) 10 sm vor ROSEBUD TEAM DYT (Roger Sturgeon), beide haben noch knapp 500 sm zu segeln. Die Italiener haben derzeit 11.8 kn auf der Uhr, die Amerikaner 11.4. Hoffentlich wird das noch enger.

RAN führt die Klasse IRC SZ (Super Zero) derzeit an, mit LUNA ROSSA, BEAU GESTE und ROSEBUD dahinter. Aus dem deutschen Kontigent mischt Norbert Planbeks HEXE (German Freres 80, eine ex-BOOMERANG) in dieser Klasse mit, hat allerdings in der Nacht Federn lassen müssen. HEXE ist kein Leichtwindboot und hat seine Schokoladenseite an der Kreuz.

In der Klasse IRC Zero tummeln sich die meisten deutschen Teilnehmer. Jens Kühne fährt mit seiner SJAMBOK (Reichel/Pugh 48) souverän vorne mit und hält Platz 3, danach kommt auf Platz 4 die NORDDEUTSCHE VERMÖGEN HAMBURG (Andrews 56) mit dem 25jährigen Skipper Eike Holst. Felix Scheder-Bieschins VINETA (Marten 49) beansprucht zur Zeit Platz 17.

Auf den Plätzen 26 und 27 leisten sich die Rogers 46 YEOMAN XXXIII (David Aisher) und VARUNA (Jens Kellinghusen) ein heisses Rennen, mit den Hamburgern nur 1.9 sm hinter den Briten. BANK VON BREMEN liegt auf gleicher Länge wie die Rogers, aber weiter im Süden (derzeit Platz 34 von 58), Friedrich Böhnerts Dufour 45 Performance DOPPELBOCK hat es in der Nacht böse erwischt. Der Track zeigt, dass sie ihren eigenen Kurs gekreuzt haben (um nicht zu sagen, dass sie im Kreis gefahren sind) .

Bei den Class 40 beansprucht Mathias Müller von Blumencron mit seiner RED Position 2 und liegt damit "weit" vor unserem Hot Shot Boris Herrmann auf der neuene BELUGA RACER. Segellegende Giovanni Soldini auf TELEKOM ITALIA liegt noch dahinter. TZU HANG (Axel Strauss) und POGO 1 (Markus Seebich) sind in der besten Position, das Class 40-Feld von hinten aufzurollen. Wie eng diese Klasse segelt zeigt sich daran, dass zwischen BELUGA RACER und TELEKOM ITALIA gerade mal knappe 3 sm liegen, und das Feld sich vom ersten bis zum letzten nur auf 21 sm verteilt hat.

In der Klasse IRC 1A liegt ARNDT (Jan-Dirk Tenge, X-442) auf Platz 11 und damit nur knapp hinter dem Gewinner des Cowes-Madeira Races PEN AZEN (Philippe Delaporte, J122, FRA122). Die Britische Armee hat sich mit BRITISCH SOLDIER (Tim Hill, Archambault 40RC, auch ein Madeira-Mitstreiter) einen montrösen Südbogen geleistet (wohl getreu dem Motto: never stop, always remain a moving target), sich damit aber gut im Feld gehalten. Und sie haben bestimmt mehr Segelspaß gehabt als die, die sich auf der Stelle gedreht haben.

BEST BUDDIES (Susann Wrede) halten Platz 8 von 29 in der Klasse IRC 2A. Die wunderschön gepflegte Swan 441 R hat beste Chancen, das schnellste Schiff (berechnet und gesegelt über alles) mit Kamin an Bord zu werden.

Kartendarstellung: Rolex/Rolex
Das Bild von BEAU GESTE am Start geht auf das Konto von Rolex/Carlo Borlenghi.