Der Wind kam, und ging wieder. BELUGA RACER hat noch 40 Meilen bis zum Ziel und liegt 12 Meilen vor DESAFIO CABO DE HORNOS. Wer gewinnt das Topfschlagen?
Boris und Felix berichten:
Boris und Felix berichten:
Flautenhölle vor Santos
April 2, 2009
Wie gegen eine Wand sind wir in dieses neue Flautenloch gerauscht. Eben noch 10 Knoten, Delphine, die um unseren Bug herumspielen, plötzlich bläht sich der Spinnaker gegen den Mast. Seit dem, seit Stunden - nichts. Manchmal 3 Knoten Wind auf der Anzeige, aber das ist mehr Trug, da der Masttopp mit den Windmessgeräten vom Geschaukel wild in der Luft herumeiert und wir außerdem mit der durch Strömung “durch die Luft” getrieben werden. Der schwell der Fischerboote lässt die Segel elendig leiden. Die Ahnung von Hauch eines Windes kommt auch noch genau aus der Richtung, in die wir wollen. Knapp zwei knoten Strom treiben uns nach NW. Kippt der Strom, treiben wir wieder von Ilhabela weg. Es ist jetzt 2 Stunden vor Hochwasser. Ringsherum Fischerboote.
April 2, 2009
Wie gegen eine Wand sind wir in dieses neue Flautenloch gerauscht. Eben noch 10 Knoten, Delphine, die um unseren Bug herumspielen, plötzlich bläht sich der Spinnaker gegen den Mast. Seit dem, seit Stunden - nichts. Manchmal 3 Knoten Wind auf der Anzeige, aber das ist mehr Trug, da der Masttopp mit den Windmessgeräten vom Geschaukel wild in der Luft herumeiert und wir außerdem mit der durch Strömung “durch die Luft” getrieben werden. Der schwell der Fischerboote lässt die Segel elendig leiden. Die Ahnung von Hauch eines Windes kommt auch noch genau aus der Richtung, in die wir wollen. Knapp zwei knoten Strom treiben uns nach NW. Kippt der Strom, treiben wir wieder von Ilhabela weg. Es ist jetzt 2 Stunden vor Hochwasser. Ringsherum Fischerboote.
Die Roten, 12 Meilen sind sie hinter uns, etwas in “Luv”, etwas seeseitig.
Ich könnte sie über UKW anfunken, aber was sollte ich jetzt sagen? “Habt ihr wind?” Beide Mannschaften starren verbissen in die Dunkelheit. Meine Sorge richtet sich jetzt auf die Thermik. Anscheinend, so vermute ich jedenfalls, kämpft hier der Seewind gegen den Gradientwind, der aus Osten kommen sollte und zuletzt kam. Nun gibt es drei Optionen. A es baut sich nie mehr wieder Wind auf in diesem verfluchten Becken vor Santos und wir treiben mit dem Strom an Ilhabela vorbei, der Stopover wird abgesagt und es geht direkt nach Charleston. B weiter draußen gibt es noch etwas Gradient und Profit. C weiter drinnen könnte man vom letzten Seewind der Nacht profitieren. Und D jeweils das Gegenteil. In Kiel kennen wir die Situation. Wie viele Kieler Wochen ersticken tagsüber, wenn sich eine Thermik gegen den Gradienten aufbaut. Stimmt hier meine Theorie, sollte nachher das Gegenteil passieren und der mit der Sonne gegen 11 Uhr einsetzende Landwind den Gradienten wieder stützen. Bis dahin kann nur leider viel passieren. Dummerweise können wir auch nicht wirklich die Seeseite decken, auf der die Chilenen gerade etwas schneller und höher unterwegs zu sein scheinen. Wir haben eben versucht zu wenden: Keine Chance, auf dem anderen Bug schlackern uns die Segel nur so um die Ohren. Es ist nicht einmal möglich die Latten umzuschlagen.
Soweit dies kleine, leider etwas frustrierende Update. Das Gute daran könnte sein, dass wir doch noch Ankunftsbilder bei Tageslicht hinbekommen, falls wir es denn heute bei Tageslicht schaffen die letzten 40 SM abzusegeln.
Grüße von Bord.
Boris und Felix
Foto: www.beluga-racer.com
Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobalocaenrace.com