Für viele der kleineren Yachten im Feld der 55 Starter zur Pantaenius Rund Skagen Regatta der Nordseewoche 2010 war die erste Nacht in der Nordsee zu heftig, und sie kehrten um. So stark war der Wind gar nicht (bis 33 kn berichtete ein Rückkehrer auf der Insel), aber die bis zu 5 Meter hohe Welle, die von der schnellen Luft in der Nacht zuvor in die Nordsee gefaltete worden war, machte das Kreuzen gen Skagen zur Be- und Überlastungsprobe für Mensch und Material. Daher rührten auch die Verletzungen von Verstauchungen bis hin zu Rippenbrüchen, die manche Crewmitglieder zurück nach Helgoland brachten. Bockende Schiffe und schwer zu berechnende Wellen, von denen die Boote in tiefe Täler herunterkrachen.
Auf der Bahn haben sich inzwsichen einige Paare gefunden. Bei den VOR60 sind die litauische AMBERSAIL gegen die deutsche ILLBRUCK angetreten. Zweitere passiert derzeit Kerteminde und hat 16 sm Vorsprung herausgearbeitet.
Bei den Class 40 ist Mathias Müller von Blumencron mit seiner RED auf Höhe des Osteingangs des Limfjords, während Tom Hayhoes ORCA leider inzwischen wegen technischer Probeleme aufgeben hat und in Hanstholm liegt. RED ist weit vorne und vor mancher deutlich größeren Yacht, die alle bessere Kreuzeigenschaften haben, als ein Class 40-Vorwindsschlitten. Jetzt schon eine beeindruckende Leistung.
Die Lutra 52 AQUIS GRANUS des ASV Aachen liegt bei den Vereinyachten vor der BANK VON BREMEN der SKWB. Die NORDDEUTSCHE VERMÖGEN HAMBURG des HVS war umgekehrt, nachdem sie sich in der ersten Nacht weit vor die anderen gekämpft hatte, dann aber bei der in Not geratenen SINFONIE SYLT auf Standy geblieben war.
Spannend dürfet auch das Match zwischen den zwei verbliebenen Rogers 46 VARUNA und SHAKTI sein, die beide auf dem Tracker nicht zu sehen sind. Die dritte der drei Schwestern, GUTS'N GLORY, war wegen starker Seekrankheitsfälle an Bord gestern schon umgekehrt und in die Elbe gelaufen.
Für den Gesamtsieg meldet sich ganz offensichtlich Christopher Opieloks Corby IRC 36 ROCKALL III an. Sie hat Skagen bereits gerundet, sitzt den deutlich größeren Konkurrenten hart im Nacken und atmet ihnen ständig ihren Vergütungsfaktor ins Ohr.
Aktuelle Positionen gibt es auf dem Tracker von Pantaenius.
Foto: Lobster One