Das Internet: unendliche Weiten. Quell unendlicher Informationen und darunter unendlich viel Schwachsinn.
Da muss man die Perlen schon suchen, oder noch besser, sie sorgen selbst dafür, dass man sie findet. Tommy Kaltofen aus Rostock, seines Zeichens kreativer Kopf des Segelblogs yachtblick.de, lenkte den Lobster-Blick (ja, ja, etwas bremsen mit den Wortspielen...) auf seine Seite, und sofort wurde klar, welche Schätze dort zu finden waren: ein diebisches Grinsen war die erste Reaktion beim Lesen seiner Präsentation von 10 Kandidaten für den Titel "die hässlichste Yacht der Welt". Gnadenlos entlarvt Tommy die unglaublichsten Ungetüme der Yachtbau- und Designkunst und bindet seine Leser mit einer Abstimmung über den Titelgewinner mit ein. Das macht Lust aufs Weiterlesen.
Es war also müßig, Tommy zu fragen, was das alles soll, denn der Spaß am Schreiben erschließt sich schon beim Lesen. Aber fragen kostet ja nichts.
Was ist Deine Motivaion zu bloggen, wozu das Ganze?
"Ich habe schon vor Yachtblick mit Blogger rumgespielt, aber nicht ernsthaft. Irgendwann habe ich mich dann aus meinem, mehr oder weniger Nebenbei-Job zurück gezogen um mein Studium zu beenden. Plötzlich hatte ich Zeit und Robert Basic lieferte seinerzeit diesen Artikel: http://www.basicthinking.de/blog/2008/10/09/mit-blogs-geld-verdienen-thema-verfehlt/ Da ich sowieso schon darüber nachgedacht hatte, was über Yachten im Netz zu machen, war das quasi die Initialzündung. Bin etwa im Sommer mit dem Studium durch und hoffe das Yachtblick die ein oder andere Tür in der Yachtszene öffnen kann."
Was sollen die Leute von Dir erfahren?
"Ich finde es ganz interessant die Freiheit zu haben auch Dinge kritisieren zu können. Glaubt man den großen gedruckten Yachtmedien, dann werden nur super gute Yachten gebaut und alles was veranstaltet wird ist total toll! Ich habe noch keinen Test gelesen in dem explizit auf die schwächen von Schiffen hingewiesen wurde. Das ist schade aber erklärbar, denn wie kann man eine Yacht kritisieren, wenn die Werbung für die Werft gleich eine Seite weiter zu sehen ist. Auf der anderen Seite stört mich aber auch das Seemannsgarn also Folge von Unwissenheit in den Vereinen..."
"... Des weiteren steht Yachtblick für den Versuch den Segelsport medial abzubilden und ihn in erster Instanz für Zuschauer und dadurch für Sponsoren interessanter zu machen. Die Berichterstattung von Segelevents steckt noch in den Kinderschuhen und ich glaube, dass sie zu speziell fürs Fernsehen ist und daher auch mittelfristig direkt übers Netz konsumiert wird. Es ist daher vielleicht auch perspektivisch nicht ganz falsch, da von Anfang an dabei zu sein."
Weißt Du, wie viele Deinen Blog lesen?
"Yachtblick hat derzeit nur etwa 3000 Besucher pro Monat, um die 100 Feed-Abonnenten, eine kleine Anzahl von Mailabonnenten und aktuell 154 „Verfolger“ bei Twitter. Da muss noch mehr drin sein!"
Wie kamst Du auf den Namen "Yachtblick"?
"Der Name Yachtblick fiel mir, wie sich das für eine gute Idee gehört, unter der Dusche ein, ich hatte kurz vorher den Yacht-Spotter „Monaco-eye“ entdeckt ... irgendwie ist dann daraus Yachtblick geworden."
Tommy hat Lobster One auf yachtblick.de vorgestellt und lüftet so manches Geheimnis über die hummerfarbene Segel-Guerilla. Die scharfe yachtblick.de-Zunge kann durchaus auch gnädig sein und erklärt meine Unfähigkeit, endlich auf Wordpress umzusteigen und der extrem rudimentären Blogspot-Applikation den Rücken zu kehren, kurzerhand zu der Tugend, den Blog aufs wesentliche reduziert zu haben. Positive Thinking.
Danke, Tommy!