Selten war die britische Öffentlichkeit weniger interessiert an den Regatten um den prestigeträchtigen America's Cup als dieses Jahr. Nennenswerte Einschaltquoten gab es im Inselstaat nicht, beim nationalen managment des Onlineportals Youtube wird seit dem Desaster diskutiert, Sportkanäle generell nicht mehr anzubieten. Ab und zu wurden verirrte britische Touristen am Ufer der San Francisco Bay gesichtet, die Passanten fragten, ob die Tribünen für einen Schwimmwettbewerb aufgestellt worden seien.
Nachdem das Ergebnis des Louis Vuitton Cup feststand und Italien und Schweden als Cupanwärter gescheitert waren, war klar, wer gewinnt: Her Majesty Elizabeth the Second, by the Grace of God, of the United
Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, and of Her other Realms
and Territories, Queen, Head of the Commonwealth, Defender of the Faith.
Ob nun die Kiwis oder die Aussies oder nach ein paar Rennen auch dann England selbst in Co-Produktion mit den Aussies gewinnen - wenig konnte ihrer Majestät mehr wurscht sein. Elisabeth ist ja einiges an Erfolgen in aller Welt gewöhnt, aber interessiert hat sie dann wohl schon, warum zwei Teams aus testosteronstrotzenden Männern in Star-Trek-Strampleanzügen auf riesigen Flugzeugen knapp über der Wasseroberflächen herumschwirrenn wie Libellen im Gartenteich von Buckingham Palace. Ein Palastinsider beschrieb die Anteilnahme des Oberhauptes des Commonwealth mit: "Her Majesty was amused."
"Amused" war für dpa und reuters etwas schmallippig, weshalb kurzerhand der neue Kammerdiener der Queen, Terrence Kamind, mit Zuwendungen gefügig gemacht wurde. Die Queen umgibt sich neuerdings mit eher jüngerem Personal aus aller Herren Länder (genauer aus Ländern, denen sie selber Herr ist) und derer sozialer Schichten, um mehr Einblick in das Leben ihrer Völker zu bekommen. Folgende Konversation drang unter Bruch aller gebotenen Verschwiegenheit nach aussen:
HM: "Who won?"
TK: "You won, mam, you fock'n beat them all fockers."
HM: "Who is second?"
TK: "You are second, mam, no shitt'n."
HM: "In the liklely event that my memory serves me well, your very self, Terrence, just very recently informed that I achieved the very first place in this trial of strength. How, in your obviously unparalelled experience in the field of sporting, comes that I am second?"
TK: "'Cause all them fock'n people on all those fock'n boats are all fock'n yours, mam."
HM: "Interesting. Why, if I may inquire further, did they arrange this festivity in San Francisco?"
TK: "'Cause bitch'n Larry Ellison poured hundreds of fock'n millions into it."
HM: "How grateful of him. So understandably he wished to have a venue in the US."
TK: "In fock'n deed, mam."
HM: "Very well. So indeed, I did not have to come up for any cost of the event?"
TK: "No, mam, you ain't pay no fock'n cent for the gig."
HM: "Wonderful. Be so kind and ask protocol to send Mr. Ellison a note expressing my gratitude, and make sure he receives directions to have the trophy delivered to the Tower."
So, so, Defender of the Faith, und nun auch "Defender of the Cup".
Foto: www.londonpass.com