Dienstag, 17. November 2009

Louis Vuitton Trophy - heiße Nadel, große Wirkung

Louis Vuitton stand lange für eins der Topevents im Segeln. Als die Ausscheidungsserie für den America's Cup durch Gerichtsverfahren ersetzt wurde, kehrte LV dem Cup den Rücken und sponsert nun das Segeln auf ehemaligen AC Schiffen. Gilt das als Kurze Zusammenfassung der Lage?

Wie auch immer, die Louis Vuitton Trophy ist recht kurzfristig organisiert worden, mit etwas Wehmut in dieser Jahreszeit dann doch von Hong Kong nach Nizza verlegt, und was das Mittelmeer im November so bringt, war auch nicht klar. Gewagt, gewonnen. Das sicherlich etwas mit der heißen Nadel zusammengestrickte Event wurde zum großen Erfolg. Zu verdanken haben wir das zunächst einmal Louis Vuitton selbst als Geld- und Imagegeber, und dann neben den vielen ungenannten Fleissigen auch Peter Reggio, dem Wettfahrtleiter. Professioneller geht es kaum.

Nun sind wir bereits beim Finale gelandet. EMIRATES TEAM NEW ZEALAND mit Dean Barker ist klarer Favorit und darf den Gegner für die Finalrunde wählen. TEAM ORIGIN hat dank Sir Keith Mills' Brieftasche und Ben Ainslies seglerischem Können mächtig was drauf und liegt derzeit auf Platz 2. AZZURRA mit Francesco Bruni hat sowieso schon Extrapunkte für dolce vita, und ganz besonders willkommen im Kreis der besten 4 ist SYNERGY RUSSIAN SAILING TEAM. Was mit KOSATKA und Team Russia beim Volvo Ocean Race nicht geklappt hat, hat nun funktioniert. Ein Newcomerteam, erst häufig geschlagen, dann verdient gewonnen und die Platzierungsleiter hochgeklettert, sind sie klare Anwärter auf den Lobster One Successful Underdog Cup. Wir dürfen gespannt sein, wo Karol Jablonski das Team in der letzten Runde hinsteuert.

Foto: Carlo Borlenghi/YCCS & Stefano Gattini/Azzurra