Donnerstag, 11. September 2008

BELUGA OFFSHORE SAILING TEAM - Vorbereitungen für das Portimao Global Ocean Race

Boris Herrmann ist ein beinharter Solo-Segler, der es beim Artemis Transat 2008 mit seiner Akilaria Class 40 BELUGA RACER auf den zweiten Platz in der Class 40 geschafft hat und sich als Rücktour das Transat Québec - St. Malo 2008 ausgesucht hat. (Einfach nur überführen ist ja auch Schickimicki.) Als nächstes steht das Doublehand Portimao Global Ocean Race auf dem Plan.

Mit im Boot ist diesmal Felix Oehme (links im Bild). Felix segelte bislang sehr erfolgreich Match Race und sieht sich jetzt wohl in einem Dauermatch bis Juni 2009. Hier sein Bericht über die Regattavorbereitungen:

Zu Beginn einmal die Eckdaten:
Boris und ich bereiten zur Zeit in Kiel die Regatta vor.
Das Boot liegt in Nordfrankreich an Land in seine Einzelteile zerlegt.
Am 12. Oktober startet das Portimao Global Ocean Race in Portimao an der Algave (Zweihand um die Welt mit Zwischenstops in Kapstadt, Wellington, Ilhabela, Charleston).

Doch bevor wir in 5 Etappen mit dem 40-Fuss Beluga-Racer um die Welt segeln können, gibt es viel zu organisieren, am Boot zu basteln und last but not least müssen Boris und ich das Boot no
ch zum Starthafen in Portimao segeln. Ganz sportlich haben wir dafür 7 Tage veranschlagt.

Hier in Kiel befinden wir uns jedoch vorerst der "Listen-Phase". Es gibt eine ToDo-Liste, eine Worklist, eine Einkaufsliste, eine Adressenliste, viele kleine Zettel, die nicht zugeordnet werden können und natürlich eine eine Finanzliste. Diese Listen helfen uns den Überblick zu behalten und die Zeit bis zum Start möglichst effizient zu nutzen. Zur Zeit wird das Boot auf der Werft hochseetauglich gemacht. Durch zusätzliche Schotts können einzelne Sektionen im Schiff voneinander wasserdicht verschlossen werden. Zusätzlich werden Batterien eingebaut, die auch kopfüber und unter Wasser funktionieren (hoffentlich werden wir diese Funktion niemals benötigen). Des Weiteren sollen ein Windgenerator und Solarzellen uns möglichst unabhängig vom Dieselmotor Strom liefern können. Ein Meerwasserentsalzer, der auch im Handbetrieb funktioniert, soll die Trinkwasserversorgung sicherstellen, wenn wir bis zu sechs Wochen unterwegs sind. Kleine Überraschungen, wie die Ausrüstungspflicht mit zwei persönlichen Epribbojen (Automatisches Notfallortungssystem) finden schnell ihren Weg in die entsprechende Liste.
Eben hat uns die Nachricht erreicht, dass das gesamte stehende Gut (Wanten und Stage) ausgewechselt werden müsse. Größere Überraschungen wie diese erfordern vor allem einen genauen Blick in die Finanzliste.
So erstellen wir hier Liste um Liste, improvisieren und organisieren. Und natürlich heißt es auch Abschied nehmen von Familie und Freunden, denn bereits in der kommenden Woche werde ich nach Frankreich fahren, um auf der Werft mit am Schiff zu arbeiten. Boris wird in Kiel die Listen weiter führen. Während ich in Caen versuche, die Listen wieder zu verkürzen, um dann endlich in die nächste Phase, die SEGEL-Phase einsteigen zu können.

Felix

Die Fotos hat Felix dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Wir berichten weiter über die beiden auf ihrer Jagd um die Welt.

TEAM DELTA LLOYD - Chieftain mit Startschwierigkeiten

Nach den ersten 150 Meilen auf dem Weg von Limerick nach Alicante drehte Ger O'Rourke mit seinem VOR70 TEAM DELTA LLOYD (ex-ABN AMRO ONE) nach Cork ab. "Es ist eine kleines Problem mit einem Hydraulikschlauch." berichtete Ger O'Rourke, der Skipper und Teamchef des zweiten irischen Volvo Ocean Reace-Projekts. "Wir sahen uns 35 Knoten Wind gegenüber und hatten keine Kielhydraulik, also liefen wir nach Cork, da es näher war als Limerick. Die Reparaturen sind im Gange."

TEAM DELTA LLOYD entstand aus dem vorherigen Projekt MC CONNELLS CHIEFTAIN. In letzter Minute sammelte Ger O'Rourke das niederländische Finanzierungshaus Delta Lloyd ein, um seiner Campagne noch an den Start zu helfen.

[Quelle: afloat.ie]

Montag, 8. September 2008

Maxi Yacht Rolex Cup - MONEYPENNY

Ein Freund bedarf noch besonderer Beachtung: MONEYPENNY, Jim Swartz' STP65, hatte uns schon im Frühjahr mit ihrem Posing vor der Oper von Sydney Freude bereitet (Lobster One vom 6. Mai - License to Kill), und mißt sich hier im direkten Vergleich mit ROSEBUD/TEAM DYT, und unter IRC mit den Mini-Maxis. Die STP65 ist das Box Rule-Boot, das so gut in die Mini-Maxi-Klasse hineinpaßt (oder die Mini-Maxis zur Box Rule-Schwester, wie auch immer), dass sich beide Ideen hervorragend ergänzen: man baue sich irgend etwas rasant schnelles mit Megagennaker zwischen 60 und 80 Fuß, oder eben eine STP 65, und fahre dann zusammen dorthin, wo es ordentlich was zu feiern gibt. (Mini-) Maxi Cup eben.

Der Dank für das Foto geht an Rolex/Kurt Arrigo

Maxi Yacht Rolex Cup - alte Spielkameraden, Teil 2

Hier noch einmal ein Foto von Rolex/Daniel Forster, auf dem sich unsere Freunde ALEGRE (vorn) und ROSEBUD/TEAM DYT (mitte) beim Maxi Yacht Rolex Cup zeigen, diesmal mit dem neuen Mini-Maxi Spielkameraden ALFA ROMEO 3.
Neville Chrichton hat sich mit seiner neuen ALFA ROMEO 3 eine 70-Fuß-Maschine bauen lassen, um aus der etwas mauen Maxiklasse, die dieses Jahr vor Sardinien wegen Transatlantikrekordversuchen und anderen Beschäftigungen auch tatsächlich unterrepräsentiert war, in die explosiv wachsende Mini-Maxi-Klasse (60 - 80 Fuß) einzusteigen. Sie stehen weiter unter Lobster-Beobachtung. Und gut sehen sie aus.

Freitag, 5. September 2008

SPEEDBOAT ade, es lebe VIRGIN MONEY ...

Nachdem Alex Jackson sein 100-Fuß Juan K.-Spielzeug SPEEDBOAT alleine nicht mehr halten konnte, griff es sich Virgin-Tycoon Sir Richard Branson aus dem Regal, malte es rot an, und will jetzt erreichen, was Jackson allein nicht mehr in Angriff nehmen konnte.

Der Transatlantikrekord steht bei 6 Tagen 17 Stunden 52 Minuten und 39 Sekunden. Branson möchte zusammen mit dem britischen America's Cup Herausfordererteam TEAMORIGIN weniger Zeit zwischen dem Ambrose Lighthouse vor den Toren von New York, und Lizard Point verrauchen lassen.

Sir Richard scharrt schon mit den Hufen, da sein letzter Weltrekordversuch bereits 10 Jahre zurückliegt, damals in seinem Ballon VIRGIN ATLANTIC FLYER. Da ist segeln doch deutlich cooler. Das Warten hat sich gelohnt, Sir Richard.

Der Rekordversuch ist wohl der erste, der auch gleichzeitig der schnellste Familienausflug unter Segeln sein dürfte. Tochter Holly Branson (26) kommt als Bordmedizinerin mit, und Sohn Sam Branson (23) ist ebenfalls in der Crew. Ob das World Sailing Speed Record Council dafür eine neue Kategorie einführt?

Der Dank für das Foto geht an TEAMORIGIN.

CHIEFTAIN - Ger O'Rourke ist wieder im Rennen

Ger O'Rourke, mit seiner Cookson 50 CHIEFTAIN einer der erfolgreichsten und wohl auch streitbarsten irischen Hochseesegler der letzten Jahre, hat sein Volvo Ocean Race-Projekt gerettet und ist nun auf Kurs, um mit der damaligen ABN AMRO ONE an den Start zu gehen.

Nach dem Ger im Juli wegen eines Schadens am Rumpf nicht zum BMW Round Ireland Yacht Race 2008 starten konnte (Lobster One vom 25. Juli 2008), geriet sein Projekt unter einen schlechten Stern. Für das Low Budget Projekt war kein Sponsoring zu finden (Lobster One vom 24. Juni 2008), und die Zeit verrann, um sich vorzubereiten und den 2000-Meilen-Qualifier zu segeln.

Den erhofften Sponsoringregen brachte nun der niederländische Finanzdienstleister Delta Lloyd.

Vor 20 Jahren nahm zum letzten mal ein irisches Team an der Vorgänger-Regatta teil, und nun stellt Irland mit CHIEFTAIN und GREEN DRAGON gleich 2 der 7 VOR-Teams. CHIEFTAIN muss noch den Qualifier segeln, wofür wohl die Überführung von Foynes nach Alicante in der nächsten Woche genutzt werden wird.

Low Budget-Campagne mit altem Schiff gegen Multimillionen-Rennställe mit neuen Designs? Auf See ist alles möglich. Jetzt schon Hut ab vor Gers Leistung.

[Quelle: Irish Times]
Der Dank für das Archivfoto von ABN AMRO ONE geht an Oskar Kihlborg/Volvo Ocean Race 2005-2006

Donnerstag, 4. September 2008

Maxi Yacht Rolex Cup - alte Spielkameraden

Mutti, was für 'ne Tüte!

Beim Maxi Yacht Rolex Cup unter den Auspizien des YCCS vor Porto Cervo/Sardinien, haben sich hier drei unserer speziellen Freunde vor die Linse geschlichen, über die Lobster One schon einiges berichtet hat: vorn ALEGRE, die Mills 68, dahinter die beiden STP65 MONEYPENNY und ROSEBUD/TEAM DYT (Gewinnerin des Rolex Sydney Hobart Race), im ersten Rennen der Mini-Maxi-Klasse. Wenn man sich die anderen Mitspieler bei dieser Regatta anguckt, bleibt kein Zweifel, dass 68 Fuß "Mini" sind.

Nachdem ALEGRE keinen so guten Start in die Saison hatte (bzw. gar keinen beim BMW Round Ireland Yacht Race), scheint sie sich als Boot für mittlere und leichte Winde, das sonst den STP65 vom Design her in vielen Punkten ähnelt, im Mittelmeer zur Zeit recht wohl zu fühlen.

Das Foto ist von Rolex/Daniel Forster.