Freitag, 8. Februar 2008

Wer hat an der Uhr gedreht?

IMS heißt jetzt ORC International und verspricht, schnelle Boote fairer zu bewerten. Soweit gut.

Was das IMS im neuen Gewand (entgegen einiger Gerüchte gehen die Neuerungen tatsächlich über die grafische Gestaltung des Messbriefes hinaus) auf den Ergebnislisten ändert, haben ein paar Schweden flugs ausgerechnet. Wie angekündigt, werden die Boote grundsätzlich "schneller", also etwas oder etwas mehr mit zusätzlichen Sekunden pro Meile bestraft. Wenn man sich die Änderungen anguckt, erkennt man schnell die neue Verteilung und die Idee dahinter.
Es wird manche Überraschung geben, wenn die ersten Ergebnislisten in dieser Saison ausgehängt werden. Was pro Sekunde im GPH ungefähr zu erwarten ist, verrät die Tabelle:

BOOTSTYPÄnderung GPH in Sekunden
J 125- 1,5
TP 52- 0,8
GP 42+ 0,3
J 120+ 1,4
ILC 40+ 1,8
Farr 40+ 2,0
J 92 S+ 2,2
J 133+ 2,4
Mumm 36+ 2,7
GP 26+ 3,0
Marten 49+ 3,2
Archambault 35+ 3,4
X 362+ 3,8
Grand Soleil 42 R+ 4,1
IMX 38+ 4,3
Sinergia 40+ 4,3
X 41+ 4,3
J 109+ 4,4
Dehler 39+ 4,4
J 145+ 4,6
IMX 40+ 5,2
X 35+ 5,3
First 40.7+ 5,3
X 412+ 5,4
X 482+ 5,6
First 44+ 5,9
Grand Soleil 37+ 6,2
X 332+ 6,5
Dufour 40+ 6,5
First 36+ 6,7
DK 46+ 6,8
IMX 45+ 7,0
X 46+ 7,0
Grand Soleil 44+ 7,5
Dehler 33+ 7,9
Grand Soleil 40+ 8,0
Elan 295+ 9,1
Beneteau 25+ 9,5
Luffe 37+ 10,0

Montag, 21. Januar 2008

Neue Köpfe im RORC-Management

Eddie Warden Owen ist der neue Chief Executive Officer des Royal Ocean Racing Club (RORC). Er bringt 25 Jahre Hochseesegelerfahrung, unter anderem beim Admirals Cup, Southern Cross Cup, Fastnet Race and Middle Sea Race mit, sowie Erfahrungen aus 7 America's Cups, zuletzt als Coach des spanischen Teams, Desafio Espanol 2007.
Nach der Umstrukturierung des Clubs ist die Position des CEO diejenige, die vorher vom General Manager bekleidet wurde. Peter Wykeham-Martin war hier zuletzt kommissarisch am Ruder.

Ian Loffhagen, seit 7 Jahren Deputy Racing Manager des RORC, rückt nun zum Racing Manager auf und löst damit Janet "Jan" Grosvenor ab, die aber dem Club u.a. für den Commodores' Cup erhalten bleibt. Ian's zukünftige rechte Hand wird noch gesucht.

Ausführlicher Bericht und Interviews unter www.rorc.org

[Quelle www.rorc.org]

Dienstag, 15. Januar 2008

Key West Panel Discussion: Rating Rules - Single Number or Matrix - Science or Séance?

Acura Key West 2008 bietet neben Regatten auch ein umfangreiches Landprogramm mit Vorträgen, Seminaren und Diskussionen.

Darunter wird am 24. Januar in Key West (USA) eine Paneldiskussion mit hochkarätiger Besetzung um die aktuellen Vermessungssysteme geführt: "Rating Rules - Single Number or Matrix - Science or Séance?".

Moderiert wird von Dobbs Davis, dem Herausgeber von Seahorse International.
Am Paneltisch streiten sich:
Wolfgang Schäfer (ORC Deputy Chairman)
Nicola Sironi (ORC Chief Measurer)
Barry Carroll (US IRC Technical Director)
Steve Benjamin (North Sails)
Bruce Bingman (Chairman, PHRF Consortium)
Jim Teeters (ORR)
Dan Nowlan (US Sailing Offshore Director)

Es soll diskutiert werden, ob die Wissenschaft fortgeschritten genug ist, um die Leistung eines Bootes in einem Matrix-System zu beschreiben, oder ob es zu komplex ist. Sind Single-Number-Systeme ein sinnvoller Kompromiss, oder zu einfach, um die Leistung auf verschiedenene Kursen und unter unterschiedlichen Bedingungen zu beschreiben?
Unter anderem soll aufgezeigt werden, welchen Einfluss die verschiedenen Berechnungssysteme PHRF, IRC, ORR und ORC International auf den Ausgang der dann gerade gesegelten Key West Regattaserie gehabt hätten.

Es ist hoffentlich aufschlussreich und heilsam, wenn dort öffentlich diskutiert wird, wo die Vor- und Nachteile tatsächlich liegen, damit Eigner und Crews ein Gefühl dafür bekommen, wonach sie am liebsten segeln wollen.

Der Aufruf im Ankündigungstext heißt: "Join us and our expert panelists for what promises to be a lively discussion ..."
Vermutung: das wird heiß, extrem interessant und wahrscheinlich streckenweise komisch. Viel Grips und viel Sendungsbewußtsein treffen dort aufeinander.

[Quelle Acura Key West 2008]

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Gotland Runt - IRC-Klasse für die, die es wissen wollen...

Beim Baltic Mara sah es noch nach einer mittelgroßen Revolution aus, jetzt hat das Ergebnis der langen internen Diskussion in Schweden ein weiteres offizielles Gesicht: der Königlich Schwedische Yachtclub schreibt für das Eurocard Gotland Runt 2008 eine IRC-Klasse aus. Das Preliminary Notice of Race ist online, Start am 29. Juni 2008 in Sandhamn.

Freitag, 30. November 2007

Baltic Mara - Pit-Stop Race in Schweden

Der Oxelösund Yacht Club (www.oxss.nu) hat das Baltic Mara neu organisiert. Von Oxelösund geht es über Visby/Gotland (5-stündiger Pit-Stop) und Bornholm/Öland (6-stündiger Pit-Stop) zurück nach Oxelösund. Der Start zu diesem 300-Meilen-Rennen ist am 28. Mai 2008, Pricegiving-Dinner am 31. Mai.
Das Line-Up geht von einer First 27.7 bis zu einer Mills 43. Gewertet wird unter dem schwedischen LYS-System und IRC.

Preisfrage: was ist das (für Schweden) revolutionäre an dieser Veranstaltung?
Tip: die Mills fühlt sich zu Hause.

Dienstag, 11. September 2007

Schiffahrtsregatta 2007

... doch, doch, mit zwei "Eff".

So, gar nicht erst lang schnacken. Gleich zum Thema: die Wettfahrtleitung braucht ein Startschiff, und wenn die Uca am Start ist und das Starschiff auch das Ziel macht, dann muss... na? Genau, das Starschiff muss schneller sein als die Uca. Da wir ohnehin einige kurzfristige Umgestaltungen in der Begleitflotte der Regatta hatten, kam es ganz gelegen, dass wir als Startschiff die brandneue "Pinasse" von Svante Domizlaff zur Verfügung gestellt bekamen, noch nicht ganz ausgebaut und entsprechend schneller...

Wie auch immer, ab dem 01. September 2007 wird ein neues Kapitel in der Definition des Begriffs "Startschiff" aufgeschlagen:



Anmerkung am Rande I: Wir waren vor der Uca im Ziel.
Anmerkung am Rande II: etwas Schleichwerbung für Interessierte Pinasse Boats
Anmerkung an Rande III: Am Abend wurden etliche Überlegungen angestellt, womit man das Boot vergleichen kann. Hier und jetzt - kein Kommentar.
Anmerkung am Rande IV: Manche Vergleiche wiederholten sich auffällig oft.

Donnerstag, 30. August 2007

NRV Champions Week 2007

Platu 25 Worlds (an den internationalen Namen der "Beneteau 25" muss sich mancher Verbraucher wohl noch gewöhnen) und J/24 Europeans. Temperaturen eher spätsommerlich, aber mit Sonnenschein und ohne Regen, absolut shortstauglich. Kein mangel an Wind, eher einige Belastungstest für die Crews, insbesondere diejenigen aus Schwachwindregionen, die sich vor Ort mal kurz eine Dacron-Jib dazukauften, und sie auch fleissig benutzten. "My guys have never seen so much wind in their lives, mate", kam dann auch passend vom Trainer des einen Thailändischen Teams. Das andere Thailändische Team kam ohne Trainer und ebenfalls ohne kleines Vorsegel, was dann auch schnellstens dazuerworben wurde. Man fragt sich, wie wohl die Marge auf ein North-Vorsegel aussieht, das man vor Ort einen Tag vor einer WM kauft.


Die Vermessung lief glatt und war eine gute Gelegenheit, die Crews kennenzulernen. Danke, Jens. Obwohl der kritische Blick zum Berufsinventar gehört, kam es durchaus zu Situationen wie mit einem Crewmitglied eines österreichischen Teams, dem der Kommentar entschlüpfte: "Für änen Deitschen bist Du aber ganz schön lustig." (Das wäre als "schönstes Erlebnis des Tages" in Newport durchgegangen, vorausgesetzt der Spruch war ernst gemeint.) Zum Dank bekamen die k.u.k.-Freunde Piefke-Witze erzählt, um ein Mindestmaß an Selbstkritik vorzutäuschen. Am Ende durften wir einen phänomenalen Traminer mitverkosten. Grazie, Austria 274, super, dass ihr da wart, und kommt bitte wieder (mit Traminer, versteht sich, und Ersatzseezaun).

Knapp 100 Boote und die passende Anzahl an Seglern, die getränkt, gefüttert, gewogen und informiert werden wollten und jede erdenkliche Frage erfinden konnten, auf die eine Antwort gesucht wurde.

Hier die J/24 am Luvfass in der ersten Wettfahrt



Stimmung am zweiten Wettfahrttag auf der Beneteau, äh, Platu-Bahn und das Festzelt


Bei den Bene... Platus siegt Jocki Hellmich so herausragend, dass er sich die beiden letzten Wettfahrten sparte. Die Flexi-Crew wurde Vize-Weltmeister. Respekt, und danke, dass ihr euren Sponsor für die Veranstaltung begeistert habt.