Dienstag, 19. Oktober 2010

VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race - Super-Taifun Megi gewinnt

Das im Zweijahresabstand gestartete VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race (Lobster One vom 16. Oktober 2008: AMBUSHed) ist dieses Jahr dem Super-Taifun Megi zum Opfer gefallen. Am Montag hielt der ausrichtende Royal Hong Kong Yacht Club eine Skipperversammlung ab, um mögliche Alternativen für den Start der Regatta zu diskutieren. Letztlich wurde aus Sicheheitsgründen entschieden, das Rennen auf Oktober 2011 zu verlegen.

Taifun Megi, der derzeit die Philippinen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 260 km/h heimsucht, würde sogar direkt über die Rhumb-Line der Regatta im Südchinesischen Meer pflügen, wenn die Boote unterwegs gewesen wären. Ein verschieben um einige Tage hätte wenig Erleichterung gebracht.

Hier geht es zur Presserklärung des RHKYC.

Foto von Megi von heute morgen: NASA/Jeff Schmaltz

Dienstag, 12. Oktober 2010

Apropos Surfen - PLEOMAX zeigt, dass es mit mehr als einem Brett geht

Step Into Liquid? Cortes Bank? Die Antwort aus Holland: VOR60 PLEOMAX, Februarsturm "Emma", und schon war der Rekord von Lowestoft nach Ijmuiden in diesem Frühjahr gesetzt: 105 Meilen in 5 Stunden, 39 Minuten und 30 Sekunden. Das Wasser ist nicht so blau, aber es muss ja auch keiner darin schwimmen. Vorhang auf:

Lobster One Horizonterweiterung Teil 2: so sehen Wellen zum Surfen aus

Der beste Kick beim Segeln ist wohl der Surf auf der Welle. Ja, schon, aber...
In der Welt geilstem Surferfilm, Step Into Liquid von Dana Brown, wird gezeigt, wo die Grenzen wirklich liegen:

Mehrere Top-Surfer finden heraus, dass Wellen, die auf eine Küste treffen, kalter Kaffee sind (in der Hinsicht sind Segler den Brett-Fetischisten deutlich voraus), und dass eine richtig böse Welle dort entsteht und lang läuft, wo auf offener See ein Flach schlummert. Die Cortes Bank, ca. 100 sm westlich Point Loma/San Diego, erhebt sich aus den Tiefen des Pazifik teilweise auf wenige Meter unter dem Meerespiegel. Bei "günstigen" Konditionen werden Wellenhöhen von über 20 Metern beobachtet.

Was tun also die Brettfreaks? Sie warten auf einen Monstersturm vor Alaska, dessen Wellen den Pazifik hinunter nach Süden rollen und bei strahlendem Sonnenschein über der Cortes Bank brechen. Dann lassen Sie sich von einem Jetski auf die Welle ziehen... Das ganze sieht dann so aus (Dana Brown scheint es nicht zu mögen, wenn man den Ausschnitt aus ihrem Film einbettet).

"100 miles out at sea on a jetski..." Noch Fragen?

Quelle: Step Into Liquid, a Gotham Group/NV Entertainment/Top Secret Productions production, published by Artisan Entertainment.

Foto: Bob Brown

Transatlantic Maxi Yacht Cup 2010 - Atlantic Rally for Biggies

Am 22 November startet von Teneriffa aus der Transatlantik Maxi Yacht Cup nach Sint Maarten. Anfänglich mit Rolex-Unterstützung, inzwischen ohne, veranstaltet die International Maxi Association seit 2007 die Flucht für Maxis, Mini-Maxis und Wallys vor dem mediterranen Winter in die Karibik. Die ARC wäre wohl auch nicht ganz die Kragenweite für diese Kandidaten. Als Clubs stehen der IMA der Yacht Club Costa Smeralda, der Real Club Nautico de Tenerife und der Sint Maarten Yacht Club zur Seite.

Den Rekord setzte Karl Kwok mit BEAU GESTE auf 09 Tage 08 Stunden 54 Minuten und 27 Sekunden.

Hier geht es zur Ausschreibung, hier zum kurzen Bericht von der Regatta 2009.

Das Foto vom Drachenbug der Rekordhalterin BEAU GESTE (beim Rolex Maxi Yacht Cup 2009) ist von Rolex/Carlo Borlenghi.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

America's Cup - Was TEAMORIGIN kann, kann UITG schon lange

Michael Scheeren, Chef des UNITED INTERNET TEAM GERMANY, erklärte gegenüber yacht.de, weshalb das Team seine Teilnahme beim 34. America's Cup nun ebenfalls abgesagt hat. Trotz der vielversprechenden Kooperation mit Udo Schütz/Team CONTAINER ist das Millionenspiel der Milliardäre nicht, was auf der Speisekarte stand. Zudem müßten die bislang benutzen Monohulls abgeschrieben werden, und in der Katamaranentwicklung seien die Amerikaner bereits uneinholbar vorn.

Das Interview von Lars Bolle mit Michael Scheeren ist auf yacht.de zu lesen.

Der AC begräbt sich (schon wieder) selbst, bevor er überhaupt losgegangen ist, und immer wieder beeindruckt die Weitsicht von Louis Vuitton, als sie aus dem Cup aus- , und in die Louis Vuitton Pacific Series einstiegen. Dort wurde im Kleinen die mögliche Erfolgsstory des AC vorgeführt: man greift auf bestehende Teams, Strukturen und Material zurück, segelt in den bekannten, behutsam weiterentwickelten Booten, und bekommt damit einen bunten Zirkus erstklassiger Teams an den Start. Und die Entscheidungen fielen auf dem Wasser...

Auch für dieses Foto ein erfrischender Dank an die Royal Australian Navy.

Montag, 4. Oktober 2010

America's Cup - TEAMORIGIN schlägt den nächsten Nagel in den Sarg

Der AC war hier selten Thema, weil er dem Segeln in letzter Zeit wenig gutes getan hat. Deswegen ist das Augenmerk hier nicht darauf gerichtet, was neues geplant wird, sondern nur, welche entscheidenden Schritte den AC (weiter) torpedieren. Dazu schon Lobster One vom 03. April 2009. Es begann damit, dass die bestehenden Syndikate vor die Tür gesetzt wurden, als Ellison und Bertarelli den AC zu ihrem Privatkrieg zu erklären schienen, der mehr im Gerichtssaal als auf dem Wasser stattfand. Als die Mulithull-Quälerei endlich augetragen war, hätte es einen Neuanfang geben können. Dann wurde der Multihull-Hype weiter aufgeblasen (dazu ausführlich die Presse der letzen Wochen), und jetzt kommt die Rechnung aus England. TEAMORIGIN steigt aus, oder besser, gar nicht erst ein.

Sir Keith Mills, Chef von Teamorigin, im Originalton: “After three years of waiting in the wings to enter a British team in the America’s Cup I am bitterly disappointed that we will not be competing. However, the format and timetable decided by the Defender, BMW/Oracle, is simply not viable for TEAMORIGIN. We have assembled an outstanding team, led by Grant Simmer and Ben Ainslie, and I am personally very sorry that they won’t now get the chance to race for a British team in the next America’s Cup”.

TEAMORIGIN wird auf deren Webseite noch direkter, mit der simplen Analyse: "... Sir Keith has concluded that the 34th America’s Cup is neither viable commercially, nor an attractive sporting contest for TEAMORIGIN."

"Kein attraktiver sportlicher Wettkampf" (!). Verstanden, Sir Keith.

Für das Foto ein erneuter Dank an die Royal Australian Navy.

Samstag, 2. Oktober 2010

Lobster One Horizonterweiterung Teil 1: Surfen und Panama

Segeln ist schön und sexy. Denken wir. Mit Recht? Wo kann das Segeln von anderen Sportarten lernen? Reef weiß beispielsweise gut, wie man seine ursprünglich aus dem Surfen stammende Gemeinde bei Laune hält, und jeder ist eingeladen, dass schnell als vulgär abzutun. Aber warum sollte man? Aus Scham, dass das Segeln lieber mit Champagnerkübeln wirbt als mit ressourcenschonenden Bikinis? Können wir hier vom Surfen etwas abgucken? Horizonterweiterung durch den Blick auf andere Sportarten? Oder ging es nur um eine Ausrede, dieses Video zu zeigen? Wie auch immer, Teil 1 der neuen Reihe "Horizonterweiterung" beschäftigt sich mit Surfen und Panama. Einige Sekunden finden sogar auf einer Yacht statt. Vorhang auf:


Fortsetzung folgt...