Dienstag, 27. Juli 2010

Class 40 World Championship - TALES siegt, RED hält erfolgreich die Fahne hoch

Gonzalo Botin (TALES, ESP65) ist Class 40 Weltmeister 2010. Mit 10 Punkten (2, 2, 2, 1, 3) holte er sich den Titel und ließ Thierry Bouchard (MISTRAL LOISIRS-POLE SANTÉ ELOIR, FRA 83, was für ein Boostname!) mit 12 Punkten (1, 3, 3, 4, 1) und Vorjahresmeister Ned Collier Wakefield (CONCISE 2, GBR93) mit 19 Punkten (5, 1, 1, 8, 4) hinter sich.

Mathias Müller von Blumencron, der einzige deutsche Teilnehmer im hauptsächlich von Franzosen und Briten besetzen Feld wurde mit seiner RED beachtlicher 7ter mit 35 Punkten (9, 6, 6, 6, 8) im Feld der 14 Konkurrenten.

Die hauptsächlich leichten Winde machten die Weltmeisterschaft zu einer taktisch anspruchsvollen Veranstaltung, und gerade Collier Wakefiled kam am Ende damit nicht so gut zu recht wie die Spanier. Sieger Botin hofft, dass sein Sieg der Class 40 nun auch in Spanien mehr Zulauf beschert. Und RED's Erfolg hoffentlich genauso bei uns.

Foto von RED mit Mathias Müller von Blumencron an der Pinne: Mundial Gijon 2010

Donnerstag, 22. Juli 2010

Rolex Ilhabela Sailing Week - S 40





Und jetzt zum Ausgleich noch ein Bild von was Schnellem.

Foto von der S 40 PAJERO, der Gewinnerin der OD-Klasse: Rolex/Carlo Borlenghi.

Rolex Ilhabela Sailing Week - die goldene Krone in Südamerika

Wo Rolex sponsert, da wird was geboten. Das Teilnehmerfeld der Rolex Ilhabela Sailing Week (ja, das Ilhabela/Brasilien, das auch Etappenhafen für das Portimao Global Ocean Race war) wartet mit allem auf, was in Südamerika Rang und Namen hat. Applaus für Rolex, dass sie das Segeln auf dem südamerikanischen Subkontinent ins Licht der Welt rücken.

Hingucker par Excellence ist die heiße S 40-OD-Klasse, gezeichnet von Soto Acebal, den Designern der wunderschönen IRC 52 LOLA von Albero Roemmers.

Gewinnerin der ORCi 500-Klasse ist die BC 46 TOUCHÉ SUPER - GOL. Das Foto sagt alles. Botin Carkeek kann aber zum Glück auch anders...

Foto: Rolex/Carlo Borlenghi

Class 40 World Championship - heute gehts los

Gijon in Spanien ist Austragungsort der diesjährigen Class 40 World Championships. Spätestens durch Boris Herrmann, Felix Oehme und BELUGA RACER hat bei uns jeder von dieser französisch geprägen Hochsee-Box-Rule gehört, und mit Mathias Müller von Blumencron und RED hat Deutschland einen weiteren Vertreter in der Klasse, der es sportlich ernst meint.

In Gijon treten 15 Boote an, namhaft besetzt und mit dem typischen zweiten Ranking der Designer einer Box-Rule-Klasse im Hintergrund. Welches Team siegt, und wer hat dessen Boot gebaut? Owen Clarke design, Pogo 40 (Pascal Conq), Akilaria (Lombard) usw. messen sich im Karton-Regel-Boot-Zeichnen.

Die Kurse sind für eine Offshoreklasse gut gemischt, Up-and-Down für die Manöverfähigkeiten, Coastal Races und ein taktisch anspruchsvolles Long Distance Race. Die Biskya dürfte dafür ein ideales Spielfeld sein. Schauen wir es uns an.

Aktuelle Informationen auf der Webseite des Events.

Foto von RED bei den Worlds 2009 auf dem Solent: Mike Jones/Pike Pictures

Freitag, 16. Juli 2010

Cork Week 2010 - Dogs Off Chains

Der dritte Tag der Cork Week 2010 war ein Fest für Segler genauso wie Fotografen und Kamerateams. Ordentlich Druck, ordentlich Action. Um keinen Spannungsbogen aufbauen zu müssen, gleich zum coolsten Video, das andere vom ersten Tag kommt dann darunter.



Montag, 12. Juli 2010

Eurocard Gotland Runt 2010 - deutsche Erfolge

Das kann sich sehen lassen:

VARUNA zweite und SHAKTI Dritte hinter König Haralds FRAM, HASPA HAMBURG (6ter Platz) vor BANK VON BREMEN in ORCi Charlie.

In IRC ist SHAKTI (IRC 1.284, ORCi 498.1) langsamer vermessen als VARUNA (IRC 1.293, ORCi 497.6), so kommt SHAKTI vor ihrer Rogers 46-Schwester auf den 4ten Platz in IRC Charlie hinter FRAM, YANI und CAMILLA, HASPA HAMBURG ist 10te, BANK VON BREMEN 14te.

In IRC Bravo hat die Landmark 43 AIR IV ihre baugleiche Schwester DESTIN geschlagen.

Dazu noch ein paar nächtliche Eindrücke von Bord der Cookson 50 CAMILLA (auch das Auge des Youtube-Guckers gewöhnt sich mit der Zeit an die Dunkelheit):

Freitag, 9. Juli 2010

Eurocard Gotland Runt 2010 - die deutsche Offshoreflotte ist am Start

Gotland Runt, der große Klassiker in der Ostsee, hat so manches an die Startlinie bringen können, was Deutschland an Hochseeracern zu bieten hat.

In der Klasse IRC Charlie (14 Meldungen, 458 sm Kurslänge) tummeln sich die großen Schnellen:

- VARUNA (Rogers 46, Jens Kellinghusen, NRV)
- SHAKTI (Rogers 46, Christopher Avenarius, FSC)
- TUTIMA (DK46, Kisten Harmstorf, MSC)
- HASPA HAMBURG (J/V 52, Dr. Benjamin Hub, NRV)
- BANK VON BREMEN (J/V 53, Maretn Schirge, SKWB)

Sie messen sich mit einem erlesenen Feld aus

- FRAM XVI (TP 52, SH König Harald V von Norwegen, KNS)
- CAMILLA (Cookson 50, Ole Martin Vordahl, KNS)
- YANI (Marten 49, Niklas Zennström, KSSS)
- AMBERSAIL (VOR60, Saulius Pajarskas, UTL)
und anderen.

In der kleineren Klasse IRC Bravo (26 Meldungen, 364 sm Kurslänge) wird es auch einge interessante Einzelkämpfe geben:

- zwei Landmark 43, AIR IV (Christer Carenfeld, KSSS) und DESTIN (Tore Kandahl, ASF) werden sich messen
- 4 Farr 30 sind am Start
und Richard Göransson wird zeigen, ob er seine Corby 36 INGA FROM SWEDEN ähnlich erfolgreich bewegt wie Christopher Opielok seine ROCKALL III in England.

In der Klasse ORCi Bravo (31 Meldungen, 364 sm Kurslänge) treten an:
- NEEDLES AND PENS (J/125, Faber/Münker, KYC)
- IMAGINE (IMX 40, Holger Streckenbach, UTL)
- ARNDT (X 442, Team Knop, KYC)
- HIGH YIELD (Swan 45, Dr. Hanns Ostermeier, NRV)
- DOPPELBOCK (Dufour 45, Friedrich Böhnert, NRV)
- EQUITY KICKER (Santa Cruz 52, Karsten Mau, UTL)

Zum Abrunden noch ein Video mit Szenen von VARUNA und BANK VON BREMEN, inklusive Interview mit Kirsche Harmstorf, der Skipperin der TUTIMA (komisch, dass die Presse sich gerade das Boot ausgesucht hat...)



Mehr auf der Webseite des KSSS.

Dienstag, 6. Juli 2010

Volvo Ocean Race Legends Regatta - Kampf der Titanen

Knut Frostads Volvo Ocean Race Truppe hat sich zum Start des nächsten Events im September/November 2011 etwas ganz besonderes ausgedacht. Die Skipper, Crews und Eigner der Volvo- und Whitbread-Yachten sind eingeladen, in Alicante ihre Boote zu präsentieren und zu segeln, um am Ende den Start der 2011/12er-Auflage der Regatta zu begleiten.

Fünf Tage Show mit Inport- und Pro/Am-Races sollen die "alten Zeiten" aufleben lassen, bevor die VOR70 wieder den Erball zu ihrer Regattbahn machen.

Spontane Zusagen gabe es von Skip Novak (Skipper DRUM 1985/86 und Organisator für das russische Team FAZISI 1989/90), Dawn Riley (Wachführerin auf MAIDEN und Skipper von HEINEKEN), Mike Sanderson (Trimmer auf Grant Daltons Gewinneryacht NEW ZEALAND ENDEAVOUR 1993/94, Skipper ABN AMRO ONE), Grant Dalton selbst wird natürlich auch und CAMPER skippern, Magnus Olsson (sechs mal dabei gewesen, zuletzt Skipper von ERICSSON 3).

Das verspricht einmalig zu werden.

Mehr auf www.volvooceanrace.com, und hier ein Überblick über die ersten 20 Jahre der Regatta.

Freitag, 2. Juli 2010

Sardinia Cup - Quo Vadis Offshore-Team-WM?

Der Sardinia Cup, 2008 noch Sardinia Rolex Cup, nun mittlerweile dank des verstärkten Engagements von Audi der "Audi Sardinia Cup", wird als "ISAF Offshore Team World Championship" betitelt. Derzeit liegt das deutsche Team mit STRUNTJE LIGHT (Wolfgang Schäfer, Farr 40) und TEASING MACHINE (Francois Cruette , Melges 32, es gibt keine Bestimmungen zur Nationalität der Boote oder Segler, solange der nationale Verband meldet) mit 34 Punkten nach sechs von maximal zehn Rennen vor dem italienischen mit 44 Punkten. Gratulation und weiter so!

ISAF = administrativer Segen von ganz oben
Offshore = sollte was mit Segeln ohne abendlichen Barbesuch und Duschen zu tun haben
Team = na ja, Team halt
World Championship = die Besten der Besten weltweit messen sich

Soviel zum Anspruch. Nun zur Wirklichkeit:

Offshore
Das Notice of Race spricht von Windward/Leeward, zehn Wettfahrten. Gesegelt wird eins davon als Costal Race, dass sich zwischen den vorgelagerten Inseln durchschlängelt, im NoR nicht erwähnt. Abends, auch nach dem Coastal: "After Race Refreshment". Über Nacht segeln? Wachsystem? Leben an Bord? Ausser Landsicht? "OFF"-Shore?

Team
Zu IOR-Zeiten war der Sardinia Cup der Knaller im Mittelmeer, wo es viele bedeutenden Teams nochmal richtig wissen wollten. 2008 lief das Event zumindest noch mit größeren Klassen - TP52, Swan 45 und Farr 40, das drittplatzierte deutsche Team bestand aus PLATOON (Harm Müller-Spreer), EARLYBIRD (Hendrik Brandis) und STRUNTJE LIGHT (Wolfgang Schäfer). Großartiger Einsatz.
Und 2010? Die Teams bestehen aus je einer Farr 40 und einer Melges 32. Zwei Einheitsklassen, gemacht und gedacht für Tagesregatten, mit hohem Leistungspotential und großartigen Seglern. Aber "offshore"? Im Prinzip hat sich der lebhafte und international besetzte Farr 40-Zirkus eine weitere Klasse gesucht und veranstaltet die Hochsee-Teamweltmeisterschaft im Segeln. Geschickt eingefädelt, sicherlich hochprofessionell durchgeführt, aber deshalb nicht echter. Eine Offshore-WM ohne Offshoreyachten und Offshorekurse.

World Championship
Die besten der Welt müssen nicht unbedingt aus der ganzen Welt kommen, es herrscht schließlich keine Demokratie auf den Ergebnislisten. Daher mal Schwamm drüber, dass sich hier Italien, Monaco, Malta, die Schweiz, Deutschland, Großbritannien und die USA messen. Und schließlich soll jeder den Spaß haben, den er sich wünscht.
Aber mal ehrlich: die Helden des Offshoresegelns (damit sind jetzt die Einrumpfbootsegler mit voller Crew gemeint), heißen Torben Grael, Ken Read, Grant Dalton, Tim Powell, Bouwe Bekking, Mark Richards, Chris Nicholson oder vielleicht sogar Neville Crichton selbst, um mal ganz schnell ein paar Namen in den Ring zu werfen. Diese Jungs wissen wahrscheinlich gar nicht, dass da irgendwo zwischen Canapés und Sonnenschirmen die Hochseesegelweltmeisterschaft ausgetragen wurde. Und im Zweifel intessiert es sie auch nicht.

Wird hier die falsche Veranstaltung als Teamweltmeisterschaft betitelt? Es gibt bestimmt einige, die die Berechtigung aus den Bestimmungen leicht herausfolgern können. Also ist das die falsche Frage. Nochmal anders: tut es dem Sport im Allgemeinen und dem Anspruch der ISAF als Weltsegelinstitution gut, wenn sie zwei vom Hochseesegeln recht weit entfernte Klassen zusammenmischt und dabei die Augen vor dem verschließt, was im Offshorezirkus wirklich los ist?

Und warum tut sie es trotzdem? Aus vielen Gründen, die wir gar nicht wissen wollen, weil sie wahrscheinlich wenig mit Segeln und viel mit Politik zu tun haben. Aber sicherlich aus einem: nur mit Einheitsklassen entzieht sie sich der blutdruckerhöhenden Diskussion um die Vergütung von individuellen Hochseeyachten, von und mit denen das Offshoresegeln wohl oder übel lebt, einschließlich der Vergleichbarkeit oder Nicht-Vergleichbarkeit von Box-Rule-Boote. Eine WM des geringsten Widerstandes?

Lieber so eine WM als keine WM, und damit ein Dank an alle Veranstalter, Sponsoren, Hintermänner und Teilnehmer. Aber ausruhen sollte sich auf diesem Konzept keiner, wenn er in Zukunft ernst genommen werden will.

Infos zur Veranstaltung auf www.yccs.it.