Freitag, 28. September 2012

ICOYC Commodores Cup 2012 - weiteres Beweisfoto

Foto: Guy Walters
Boat No. 3 und seine Pinne waren zuletzt Thema, und nun tauchen weitere Fotos auf. Team North America hing beim Auslaufen hinter Boat No. 3 "The Curmudgeon" an der Schleppleine und machte dieses Foto, wo die Pinne noch dort befestigt war, wo sie hingehörte, und der Rudergänger sie noch nicht entwendet und damit von Bord geflohen war. V.l.n.r: die rote Hose von Vancouver, San Francisco hält die Pinne, Marseille fummelt am Mast herum, Oslo kniet im Cockpit und streichelt die Winsch, und Hamburg steht am Achterstag und beschränkt sich auf die Beaufsichtigung der Szene, oder vermutlich nicht einmal das.

Mittwoch, 19. September 2012

ICOYC Commodores Cup 2012 - DNF, DNS, DNS, Caipirinha

Die internationale Yachtclubkonferenz des ICOYC (www.icoyc.org) endet nach drei Tagen voller Vorträge, Paneldiskussionen und Workshops traditionell mit dem Commodores Cup, drei kurze Rennen. Die Crews bestehen, wie es bei einem Commodores Cup gehört, meist aus Vorständen der Teilnehmerclubs, und Grau ist die dominierende Haarfarbe. Ursprünglich mal als Wettstreit zwischen den fünf Kontinenten ausgetragen, haben sich mittlerweile verschiedenen Crewkonstellationen gefunden. Eins der Teams mit dem Alias "The Curmudgeon" zählt ganz auf das Transatlantische Bündnis: San Francisco, Vancouver, Oslo, Marseille und Hamburg waren an Bord. Vancouver am Lenker, San Francisco an der Großschot, Marseille an der Genua, Oslo zum Klavierspiel und Hamburg als einziger Vertreter der Nicht-Grau-Fraktion bekam die Winschkurbel in die Hand.

Das Team strotzte vor Ehrgeiz. Im letzten Jahr bei der Vorgängerveranstaltung in Seattle hatte man sich zwei Bullets gesichert, aber im der dritten Lauf den Gennaker auf der J 105 so kunstvoll um Vorschiffsmann (Hamburg natürlich, klar wer turnen durfte) und Vorstag gewickelt, dass nur ein vierter Platz von fünf rauskam und insgesamt ein zweiter Platz. Team ANZAC gewann mit einem Punkt Vorsprung (2, 2, 1 gegen 1, 1, 4).

Jetzt ging es daran, in der J 80 alles besser zu machen. Die Boote waren von der Royal Yacht Squadron und dem Royal Thames Yacht Club geliehen, und es wurde ohne Gennaker gesegelt, um der Haarfarbe der Teilnehmer und der Abwesenheit eines Seezauns Tribut zu zollen. Das Regattagebiet war vor Portsmouth, Hampshire, um die Ecke von wo an den Tagen zuvor im Royal Southern Yacht Club in Hamble getagt worden war.

Gesagt, getan. Boot getuned, beim ersten Start an Position drei rausgekommen und auf der zweiten Kreuz einen Platz gut gemacht. Am Luvfass auch fast den ersten eingeholt, und mit Macht ging es ums Fass. Marseille, Oslo und Hamburg mit Blick nach vorn, Gewehr bei Fuß an Schoten und zum Leetrimm fürs Schmetterlingssegeln (macht man bei eine J 80 wohl so?). Vancouver wie gesagt am Lenker, San Francisco an der Großschot. So weit so gut.

Anstatt nur abzufallen, machte das Boot einen weiteren 180-Dreher in den Wind, so dass die Vorausblickenden das Luvfass nochmals zu sehen bekamen. Ein erzürnter Blick nach achtern animierte zum Staunen: San Francisco hing aussenbords, Vancouver war gänzlich nicht mehr da. San Francisco schien bemüht zu sein, die Aufmerksamkeit der an Bord verbliebenen zu erhaschen, um aus dem Wasser gezogen zu werden. Dem entsprachen Marseille und Hamburg mit einem Griff in den Hosenbund gerne. Was war passiert?

Vancouver hatte Ruder gelegt, die Pinne brach ab, und beide flogen rücklings über Bord - also Vancouver und Pinne. San Francisco hatte entschieden, sich an der Großschot festzuhalten, was mangels anderer Festhaltemöglichkeiten keinen schlechte Idee war, aber eben nur die Schot dichtholte und auch im Teich endete.

Was dann? San Francisco war wieder an Bord, Vancouver schwamm achteraus, hinterlistigerweise mit der Pinne in der Hand. Hamburg griff sich den Rest der Pinne und animierte die Crew zu einem Mann-über-Bord-Manöver, dem das Sicherungsboot in der Nähe allerdings zuvorkam. Vancouver reichte den Rettern erst die Pinne und wurde dann ins Boot gezogen und aufs Startschiff gebracht. Er ist Anwalt, also mußten zuerst die Beweise gesichert werden.

Seine Crew war etwas besorgt, da es dauerte, bis er aus dem Wasser gezogen war. Erst weg vom Regattakurs und dann zum Startschiff, wo Vancouver mittlerweile munter aber naß an Deck stand. Die Rettung hatte etwas gedauert: ein stattlicher Mann in nassen Klamotten gegen ein Retterteam aus zwei zierlichen aber beherzten Mädels ohne Gewichtheberkarriere. Danke an das RSrnYC-Safety-Team, ihr wart schnell!

Hamburg preite das Starschiff an: "We'd like our skipper and our tiller back!" Den Skipper gab es zurück, die Pinne blieb konfiziert.

Mit Regatta war nichts mehr, aber mit Handschuhen konnte man den aufgepilzte Pinnenstumpf bei dem mäßigen Wind halten, also zurück nach Hamble und unangefochten als erster an der Bar. Vancouver und San Francisco duschten das Salz von den Klamotten und bestellten einen Drink. Der Barmann trocknete das geteichte Bargeld auf der Burgerbratplatte. Dann machte der Caipirinhastand auf, eine Batala-Band sorge für ordentlich Lärm und die Pinne wurde übergeben. Alles war gut.


Gezogene Lehren:
1. Fußschlaufen sind auf einer J 80 eine gute Idee.
2.Wenn der Rudergänger von Bord gehen möchte, ist das seine freie Entscheidung. Wenn er dabei die Pinne mitnimmt, ist das den verbliebenen Crewitgliedern gegenüber kein nobler Zug

Gewonnen hat übrigens das Gastgeberteam RSrnYC.

Fotos: Lobster One

Montag, 17. September 2012

Rolex Swan Cup - EARLYBIRD bleibt Weltmeister

Rolex/Carlo Borlenghi
Der Swan 45-Weltmeister 2010 (Lobster One vom 20. September 2010) ist auch der Swan 45-Weltmeister 2012 (und da der Rolex Swan Cup nur in geraden Jahren stattfindet, haben Hendrik Brandis und Christian Nagel ihren Titel verteidigt). Mit 2, 1, 3, 6, 1, 1, 2, 2, 1 war erst am letzten Tag klar, dass die Schwanenkrone nicht nach Italien wandern würde, wo die Plätze 2 bis 6 hinverteilt wurden.

Johann Killinger schloss mit seiner Swan 60 EMMA die Serie in der Maxiklasse mit einem Tagessieg ab (3, 3, 2, 3, 2, 1 = 11), was insgesamt den dritten Platz in der Wertung einbrachte, ebenso wie bei den Swan 60. BRONENOSEC (RUS, 1, 1, 1, 1, 3, 2 = 6) gewann, STARK RAVING MAD (USA, 2, 2, 3, 2, 1, 3 = 10) dahinter.

Vielen Dank an Eigner, Crews und Boote!

P.S. Nichts für ungut wegen des Fotos, dass von EMMA war einfach besser ;-)

Lobster goes Twitter

Whoooohhhooooo. Jetzt gehts aber richtig los. Für mich jedenfalls. Unterwegs nervt es, auf dem iPhone Blog zu schreiben, aber zu vög.., also zu zwitschern, das sollte ja wohl drin sein. Und im Blog erscheinen die Tweets oben rechts... Übe noch, also watch this space with indulgence.

Montag, 3. September 2012

Schiffahrtsregatta 2012 - ANITA, PETER VON SEESTERMÜHE & ELENA NOVA

Einen noch, bevor es langweilig wird. ANITA, PETER VON SEESTERMÜHE und ELENA NOVA bei der Bahnmarke Skjoldnaes. Während die beiden Klassiker den einen oder anderen Meter Abstand halten - aber auch nicht mehr - achtet Christian Plump vermutlich eher darauf, dass sich die Schiffahrtsgäste nicht die Füße stoßen, aber sonst das volle Regattafeeling einatmen. Der Fotograf freut sich über Portraits, und der Lobster mit der iPhonekamera dankt, dass er sich nicht über den fehlenden Zoom ärgern muss. Nein, die Nikon ist nicht wieder aufgetaucht und spätestens in der Hölle wird der Dieb es bereuen. Da wird auch Lobster One gelesen.